Projekt: "Faire Wiesn"
Steigerung des saisonalen, regionalen, fair gehandelten und ökologischen Essensangebots auf dem Oktoberfest und allen Großveranstaltungen auf öffentlichen Grund.
Kurzer Steckbrief des Projekts
Projektteam: Münchner Initiative Nachhaltigkeit – Manufaktur 5 mit zahlreichen Partner*innen
Projektstart: Seit 2020
Ziele: Die sukzessive Steigerung des saisonalen, regionalen, fair gehandelten und ökologischen Essensangebots auf dem Oktoberfest und allen Großveranstaltungen auf öffentlichem Grund, sodass zum Stichjahr der Klimaneutralität Münchens 2035 diese Kriterien zu 100 % abgedeckt sein werden. Zudem wünschen wir uns ein breiteres vegetarisches und veganes Angebot.
Was macht ihr:
Wir haben einen Forderungskatalog erstellt, der soziale, ökonomische und ökologische Kriterien zur nachhaltigen Veränderung von Großveranstaltungen abdeckt. Eine Forderung war die Realisierung eines Runden Tisches im Rathaus mit allen Wiesn-Akteur*innen, um die Umsetzung der Forderungen konkret anzugehen. Dieser hat bereits stattgefunden und die ersten Austausch-Runden bringen nun erste Erfolge mit sich. So möchten die großen Festzelte in den nächsten 5 Jahren klimaneutral werden und im Paulaner-Festzelt sollen bei der nächsten Wiesn nur Bio-Hendl angeboten werden.
Kontakt: Webseite , fairewiesn@m-i-n.net
Fragen und Antworten zum Projekt: Faire Wiesn
1. Wie kam es zum Projekt?
Anlässlich des Beschlusses der Stadt München zur Klimaneutralität 2035 war den Beteiligten der Manufaktur 5 (Ernährung, Landwirtschaft, Gesundheit, Wasser, Konsum) der Münchner Initiative Nachhaltigkeit schnell klar: auf der Wiesn (und auf anderen Großveranstaltungen) ist viel Potential zur Nachhaltigkeit – und das in Verbindung mit Gaudi. Aus der Hendlsauerei, einer Protestaktion am Marienplatz zur nachhaltigen Veränderung des Essensangebots auf der Wiesn, ist das Projekt Faire Wiesn entstanden.
2. Wo lagen die Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts?
Mit einem geringen Budget alle relevanten Akteur*innen der Wiesn (Politik, Produzierende, Gewerbetreibende, Wirt*innen, …) zu identifizieren, mobilisieren und in die anstehenden Prozesse einzubinden.
3. Was versteht Ihr unter Nachhaltigkeit und BNE?
Da die Ernährung Einfluss auf die Entwicklung aller SDGs nehmen kann, stellt die Bildung und Aufklärung hierüber ein integrales Werkzeug und eine Plattform für Multiplikationseffekte dar: Wir möchten mit unserem Projekt nachhaltige Ernährung erfahr- und erlebbar machen und zwar direkt auf den Großveranstaltungen vor Ort. Unser Ziel ist es, dass Genuss und Gaudi Hand in Hand mit dem Thema Nachhaltigkeit gehen. Denn was gibt es Schöneres, als auf faire Art und Weise die regionale Wertschöpfungskette zu unterstützen und seine Breze bei einer Runde über das Oktoberfest zu genießen, ohne dass Umwelt oder Mensch darunter leiden?
4. Mit welchen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beschäftigt ihr euch insbesondere?
Im Vordergrund stehen SDG 2 (Kein Hunger), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen), SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) und SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion). Allerdings handelt es sich bei dem Thema Ernährung um einen zentralen Ausgangspunkt für das Erreichen einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit, da es die Grundelemente der Nachhaltigkeit, Soziales, Ökologisches und Ökonomisches, umfasst. Aus diesem Grund steht das Thema Ernährung indirekt mit allen SDGs in Verbindung.
5. Was ist eure BNE-Vision 2030 für die Stadt?
Dass das Bewusstsein über notwendige nachhaltige Änderungen auf der Wiesn Realität geworden ist:
- Dass mit der Wiesn ein transparenter, sicherer Raum geschaffen wurde, der faire Bedingungen für die lokalen Produzierenden sowie für diejenigen im globalen Süden, für die Besuchenden und alle anderen Beteiligten bietet.
- Dass die Verantwortung über die Folgen von Kaufentscheidungen für Mensch und Umwelt gemeinsam getragen werden und nicht den Konsumierenden überlassen wird.
- Dass die Wiesn ein Leuchtturmprojekt der dringend notwendigen Ernährungswende ist, und gezeigt hat, dass Veränderung möglich ist, wenn man sich auf den Weg macht.