Themengärten der städtischen Baumschule Bischweiler

Die Baumschule Bischweiler kultiviert vielfältige Zier- und Kletterpflanzen für städtische Grünanlagen. Besuchen Sie uns in den öffentlichen Themengärten!

Pflanzenvielfalt und Themengärten

Lageplan Themengärten
Lageplan Themengärten

Die Baumschule Bischweiler kultiviert vielfältige Zier- und Kletterpflanzen für städtische Grünanlagen.

1901 wurde die Baumschule Bischweiler vom damaligen Stadtgartendirektor Jakob Heiler als ein Teil der Isaranlagen geplant. Ihren Namen hat sie von der „Bischweilerstraße“, die einst dort lang führte. Die Gartenanlage hat in ihrer Grundstruktur und ihrem Wegenetz die Zeiten überdauert.

Heute kultiviert das Baureferat dort die Ziergehölze für die städtischen Beete. Sie ist nicht nur eine Baumschule. In den so genannten Themengärten, wie Rosen-, Flieder-, Duft-, Tast- und Giftgarten lassen sich Blumen und Pflanzen mit allen Sinnen erleben. 

Die städtische Baumschule ist auf Zier- und Klettergehölze spezialisiert. Viele verschiedene Pflanzenarten und Sorten gibt es zu sehen. Sie bestechen durch auffällige Blüten, Früchte und Farben. Alle Pflanzen sind beschildert, so dass sich alle Gartenfreunde Anregungen für ihren Garten holen können.

Unter den großen alten Bäumen gibt es einige Raritäten: Die Kastanie mit dem botanischen Namen „Aesculus neglecta Erythoblastos“ beeindruckt durch ihr Farbenspiel. Im Frühjahr sind ihre Blätter rosa, wechseln dann zu grün und im Herbst sind sie leuchtend gelb. Ebenso zu bewundern sind die asiatischen Gäste: Der Blauglockenbaum, Paulownia tomentosa, aus Mittelchina und der Taschentuchbaum, Davidia involucrata, aus Szetschuan in China, beide blühen im Mai.

Erlebniswelten für alle Sinne

Giftige Schönheiten, betörende Düfte und ein Feuerwerk der Farben – die städtische Baumschule Bischweiler führt durch eine erlebnisreiche Pflanzenvielfalt.

Die Themengärten

Die Rose, die Königin der Blumen, veranstaltet jedes Jahr im Rosengarten ein Feuerwerk der Farben. Im Juni und Juli blühen über tausende Rosen. Die vielfältige Sorten sorgen für Formen- und Farbenvielfalt. Schon seit 1955 erproben die „Stadtgärtner“ neue Rosenarten. Ob sie das Münchner Klima vertragen, müssen die Pflanzen erst einmal zeigen. Sind sie robust genug, pflanzen sie die Gärtner in großen Stückzahlen in die städtischen Blumenbeete ein.

In den Jahren von 1986 bis 1989 hat das Baureferat den Rosengarten umgestaltet und erweitert, um allen interessierten Hobbygärtnern zu zeigen, wie Profis Rosen arrangieren und verwenden. Experten teilen die Rosen nach ihren Wuchsformen in Gruppen ein. Unterschieden werden Beet-, Strauch- und Kletterrosen sowie Bodendecker.

Damit Fachleute und Blumenfreunde wissen, was ihnen blüht, sind die Sortennamen, die zugehörige Gruppe, der Name des jeweiligen Züchters sowie das Jahr, in dem die Rose in den Handel gekommen ist, auf einem Schild beschrieben.

Das sogenannte „Staudental“ ist eine weitere Besonderheit. Hier hat das Baureferat ein Beet gestaltet, in dem Rosen mit Stauden, Gräsern und Sommerblumen kombiniert sind. Zwischen den Pflanzen ziehen sich Streifen aus Kieselsteinen durch die Beete, die an vertrocknete Bachläufe erinnern.

Gleich neben dem Rosengarten gibt es wieder etwas zu schnuppern. Der Duft von Wildrosen, Zitrusfrüchten und Taglilien liegt im Frühjahr in der Luft. Im Hochsommer hingegen steigen Düfte, wie die von Vanilleblumen, Jasmin sowie Engelstrompete schwer und süß in die Nase. Wer eine würzige Duftnote bevorzugt, sollte lieber am Mönchspfeffer oder an der Zitronengeranie riechen.

Ab Mitte Mai komplettieren die mediterranen Pflanzen, wie der Oleander, den floralen Schnupperkurs sowie zahlreiche verschiedene Duftgeranien, die sich in Wuchs, Blatt und Duft unterscheiden.

Hier gibt es alte Fliedersorten zu sehen, die aus historischen Beständen in der eigenen Baumschule veredelt wurden. Die Züchtungen aus dem 19. Jahrhundert stammen hauptsächlich aus Frankreich, wie die klangvollen Namen „Reaumur“ oder „Mme Lemoine“ verraten. Rund 30 verschiedene Arten Flieder gibt es. Ursprünglich blühte der Flieder in Südosteuropa und Ostasien. Erst im 16. Jahrhundert kam der gewöhnliche Flieder, Syringa vulgaris, nach Deutschland. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert fing Victor Lemoine aus Nancy mit der Fliederzüchtung an.

Zeitgleich mit dem Flieder blühen zwölf verschiedene Pfingstrosensorten. Seit über 1000 Jahren werden sie in China gezüchtet. Und nach der Fliederblüte ist noch lange nicht Schluss: Sommerblühende Sträucher und Gehölze beenden mit einer schönen Herbstfärbung den Farbenkanon.

Südlich vom Fliedergarten gibt es zahlreiche Zierapfelsorten zu sehen. Die Gärtner testen sie hier auf Herz und Nieren. Sie blühen im April oder Mai und tragen ihre Früchte im Herbst.

Im Tastgarten kann man den Pflanzen sinnlich begegnen und die Unterschiede spüren: Die gefiederten Blätter des Adonisröschens, das pelzige Edelweiß, die samtige Flockenblume oder die fleischigen Blätter der Aurikel. Dieser Themengarten ist fast schon ein meditativer Ort für alle Sinne. Nicht nur Pflanzen sind zu befühlen, auch die verschiedenen Düfte sind erlebbar: der herbe Duft verschiedener Kräuter oder Veilchen.

Auch die Materialien sind „spürbar“: Das Holzgeländer, die steinernen Pflanztröge oder die Unterschiede zwischen dem grob gebrochenen Granit und dem rauen Beton. Zudem sind die Kinder im Freibad nebenan zu hören; der Zug auf der nahe gelegenen Eisenbahnbrücke, das monotone Rauschen des Mittleren Rings oder die Maschinen der Baumschulgärtner. Hochbeete sorgen dafür, dass die Pflanzen in bequemer Höhe betastet und beschnuppert werden können.

Vier „Themenbeete“ präsentieren die Pflanzen der Münchner Wiesen, dazu gehören Wiesensalbei, Braunelle und Labkraut, geschützte heimische Pflanzen wie Arnika, Iris, Heideröschen oder die Schlüsselblume, typische Heidepflanzen wie Enzian und Alpenhelmkraut sowie Kulturpflanzen, also typische aromatische Gewürzkräuter wie Petersilie, Bohnenkraut, Majoran, Salbei und Pfefferminze, sowie dekorative Stauden aus dem Bauerngarten. Kleine Schilder benennen die Pflanzen in Normal- und Blindenschrift.

Und wer zum Abschluss seines Besuchs im Tastgarten noch ein geologisches Fundstück aus der Urzeit befühlen möchte, kann dies gleich neben dem Sitzplatz tun. Hier liegt ein versteinerter Siegelbaum. Dieses Schachtelhalmgewächs erinnert an die ausgedehnten Wälder, die es vor 350 Millionen Jahren gegeben hat.

Direkt neben dem Tastgarten haben die Gärtner Pflanzen angebaut, von denen man besser die Finger lassen sollte. Der Giftpflanzengarten ist für Eltern, Kindergarten- und Schulkinder das Ausflugsziel schlechthin: Im Freiluftunterricht können sie sich mit Giftpflanzen wie Oleander, Tollkirsche, Eibe oder Goldregen vertraut machen.

Und nach dem Besuch wissen sie, dass man Bärenklau besser gar nicht anfasst und manche Früchte lieber an den Bäumen hängen lässt. Zudem beschreiben Schilder wie gefährlich die Pflanzen sind und wie ihre Giftstoffe wirken. Im zentralen Pavillon ist es möglich, unabhängig von der Jahreszeit die Blüten, Blätter und Früchte der Giftpflanzen anhand von Zeichnungen zu studieren.

Vorsicht, Giftig!

Das Baureferat (Gartenbau) informiert in einem Flyer über einige der wichtigsten Giftpflanzen, die in Münchens Gärten, Grünanlagen, Wald und Flur vorkommen. Besonders Kinder werden durch die auffallend schönen Pflanzen und Früchte zum Sammeln und Probieren verleitet. Aber auch Erwachsenen kann die Verwechslung von wohlschmeckendem Bärlauch mit den Blättern des giftigen Maiglöckchens zum Verhängnis werden. Der Giftpflanzen-Flyer ist kostenfrei in der Stadtinformation im Rathaus erhältlich.

Flyer Giftgarten Baumschule Bischweiler

Besuchen Sie die Pflanzenvielfalt

Kontakt

Städtische Baumschule
Sachsenstraße 2
(Nähe Schyrenbad)

Telefon: 089 / 233 60423

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns:
U-Bahnlinie U1 oder U2 bis Kolumbusplatz oder Buslinie 58 bis Haltestelle Claude-Lorrain-Straße

Öffnungszeiten

April bis September
Mo bis Fr 7.00 bis 21 Uhr
Sa/So/Feiertag 9.00 bis 21 Uhr

Oktober bis März
Mo bis Fr 7.00 bis 18 Uhr
Sa/So/Feiertag 9.00 bis 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Bei Schnee und Eis bleiben die Gärten aus Sicherheitsgründen geschlossen.

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