Stipendien Kulturelle Bildung
Mit den Stipendien können Akteur*innen der Kulturellen Bildung, die sich konzeptionell oder methodisch weiterentwickeln möchten, gefördert werden.
Über das Stipendium
Kulturelle Bildung soll Menschen befähigen, am kulturellen Leben teilzuhaben, sich zu beteiligen sowie die eigene Lebenswelt aktiv und kreativ mitzugestalten.
In München existiert bereits eine lange Tradition der Kulturellen Bildung sowie ein breites Angebot dazu. Das Stipendium Kulturelle Bildung ermöglicht den Macher*innen von Kulturellen Bildungsprojekten innezuhalten, nachzudenken, sich selbst weiterzuentwickeln, out oft the box zu denken und zu forschen, sowie sich projektunabhängig Zeit für die Beschäftigung mit übergeordneten Fragestellungen zu nehmen.
Das Stipendium soll insbesondere in folgenden Vorhaben unterstützen:
- Recherche zu und Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen der Kulturellen Bildung in Praxis, Theorie und Forschung, wie z.B. Diversität und Inklusion fördern, Klassismus begegnen, Partizipative Bildungsprozesse anregen, et cetera
- Beschäftigung mit thematischen Fragestellungen und methodischen Verfahren die eigene (Vermittlungs-)Arbeit betreffend, bspw. Entwicklung von Arbeits- und Vermittlungsmethoden, künstlerische Forschung erproben, Reflektion von Abläufen, und so weiter
- Weiterentwicklung bestehender Ansätze im Forschungsfeld der Kulturellen Bildung
- Entwicklung von qualitätssichernden Maßnahmen der eigenen Handlungspraxis, z.B. durch Evaluationen, Supervisionen, Interviews oder durch Materialerstellungen
- Austesten von Arbeitsvorgängen und Transformationsprozessen im Bereich der Kulturellen Bildung mit Hilfe von Experimenten, Umfragen oder Beobachtungen, mit dem Ziel z.B. neue und diverserere Zielgruppen zu erschließen, Kooperationen zu initiieren oder nachhaltige Konzepte der Zusammenarbeit zu entwickeln
- Fachaustausch und Recherchereisen zur Förderung des Dialogs und des Wissenstransfers
- Vernetzungs-, Kontakt- und Arbeitstreffen mit Institutionen und Akteur*innen aus den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales, Beteiligung an Netzwerktreffen
- Fachliche Weiterentwicklung, wie zum Beispiel Teilnahme an Fortbildungen oder am lokalen, bundesweiten und / oder internationalen Fachaustausch sowie Recherchereisen oder Hospitationen (auch im Ausland)
Die Vergabeempfehlung erfolgt über eine Jury.
Das Stipendium Kulturelle Bildung erhielten
Geförderte 2025: Aida Bakhtiari, Klaus Erika Dietl, Jonas Höschl, Petra Kellermann, Kathrin Knöpfle, Raphael Krome, Stephanie Müller, Kim Ranalter, Matthias Ranner, Adrian Sölch
Jurybegründungen (alphabetisch)
Aida Bakhtiari
In ihren Arbeiten beschäftigt sich die Medienkünstlerin und erfahrene Medienpädagogin Aida Bakhtiari mit den Auswirkungen neuer Technologien auf unsere (Selbst-)Wahrnehmung, Kultur und Gesellschaft. An der Schnittstelle von Kunst, Medienbildung, und Technologie schafft sie in ihrem Wirken eine Synthese von Kunst und Multimedia. Fortschreitende technologische Entwicklungen eröffnen der Kunst- und Kulturproduktion einerseits neue Wege, erfordern in der kulturellen Bildung aber auch die Entwicklung innovativer Vermittlungsmethoden, um die Digitalisierungswelt und ihre Tools für die Praxis bestmöglich zugänglich zu machen. Das Stipendium unterstützt Aida Bakthiari in ihrem Vorhaben, sich als Medienpädagogin tiefergreifend mit Vermittlungsmethoden des System Thinking zu befassen. Dieser ganzheitliche Ansatz fördert das Verständnis für die aus technologischen Entwicklungen erwachsenden sehr komplexen Systeme und Zusammenhänge und soll diese auf kreative Weise vermittelbar machen. Die von Aida Bakhtiari auf Grundlage ihrer Fortbildung erarbeiteten Ansätze des System Thinking sollen im weiteren Schritt in ihren ko-kreativen partizipativen Workshops - u.a. als Teil der außerschulischen Bildung für junge Menschen - erprobt und umgesetzt werden. Die Vermittlung von Know-How und Skills durch System Thinking soll die Befassung und kritische Auseinandersetzung mit neuen angewandten Technologien (wie z.B. KI) ermöglichen und zur Bewusstseinsbildung beitragen.
Klaus Erika Dietl
Klaus Erika Dietl studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Sauerbruch mit Aufbaustudium Bildnerisches Gestalten und Therapie und ist sowohl künstlerisch im öffentlichen Raum aktiv, unterwegs mit mobilen, kreativen Bewegungsplattformen und Räumen, als auch mit MagaZine, mit Bildkarten und digitalem Kanal online präsent. Darüber hinaus ist Dietl als Kunstlehrende*r in der Vermittlung sowohl in Schulen als auch kulturpädagogisch in freien Kreativwerkstätten, Sommercamps und Kultureinrichtungen tätig wie z.B. Färberei, Kammerspiele/Habibi Kiosk, München, Kulturwerkstatt Kaufbeuren, Stadtbesetzungen in NRW. In dieser langjährigen, offenen und experimentellen Arbeit – teilweise mit Stephanie Müller zusammen („Die Kraxe“) zur Gestaltung mobiler Möglichkeitsräume ohne feste Spiel- und Öffnungszeiten – befindet sich Klaus Erika Dietl in einer fortschrittlichen Münchner Tradition der Gruppe KEKS von Aktionskunst, Kultur& Spielraum und SpielKultur mit eigenständigen Methoden und Ideen zur Überwindung von Klassismus, Barrieren und Ausschlussmechanismen. Diese umfassende, kontinuierliche und vielseitige Praxis in einem prägnant, präzise und klar beschriebenen Methoden- und Ideenarchiv aufzubereiten, zu reflektieren und zu evaluieren, verspricht zusätzlich zur eigenen Erfahrungssicherung und -erweiterung auch einen deutlichen Mehrwert für die Fachszenen der Kulturellen Bildung und hat die Jury vom anspruchsvollen Vorhaben und dem Konzept der mobilen Räume überzeugt. Das Stipendium lässt Antworten auf die aktuelle Fragestellung erwarten: Wie können öffentliche künstlerische Experimentierräume gestaltet werden, um einen offenen Dialog vor Ort in Gang zu setzen?
Jonas Höschl
Jonas Höschl ist Konzeptkünstler und Fotograf. Bereits seit einiger Zeit beschäftigt er sich mit Erinnerungskultur in Ausstellungen, Diskursformaten sowie in seiner eigenen künstlerischen Arbeit. Schwerpunkt ist dabei die Auseinandersetzung mit antisemitismuskritischen und jüdischen Positionen im aktuell stark polarisierten Diskurs. Dabei legt er den Fokus auf Versöhnung und fragt nach neuen emanzipatorischen Bündnissen. Mit dem Stipendium möchte er sich mit der Ausstellung von antisemitismuskritischer Kunst sowie der Vermittlung von Terror und dem Umgang mit Terror auseinandersetzen und in den Austausch mit jüdischen Künstler*innen, Betroffenen von antisemitischen Übergriffen sowie Überlebenden von Terror gehen. Dafür sind Recherchereisen geplant zum Beispiel nach Frankfurt zur Bildungsstätte Anne Frank, oder nach Berlin und Halle, um vor Ort mit Zeug*innen von Terroranschlägen auf eine Synagoge ins Gespräch zu kommen. (2019 in Halle, 1969 in West-Berlin). Die Jury hat besonders die künstlerische Qualität der ästhetischen Fotografien sowie die hohe Relevanz des Themas überzeugt. Die Fragen, die Jonas Höschl stellt, haben auch für die politische und kulturelle Landschaft Münchens Bedeutung. Die Jury verspricht sich einen großen Mehrwert für München durch das geplante Vorhaben, das sich mittelbar auf die Stadtgesellschaft auswirkt – Im speziellen durch Recherchen, aber auch indem Begegnungen initiiert, Gespräche geführt und Diskurse erweitert werden.
Petra Kellermann
Petra Christine Kellermann legt mit ihrem Schwerpunkt Kulturgeragogik einen besonderen Fokus auf die Zielgruppe der älteren Menschen. Mit ihrem Stipendiumvorhaben möchte sie gezielt Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen erreichen und dort kulturelle Teilhabe nachhaltig verankern. Gerade diese Gruppe ist derzeit in der kulturellen Bildung unterrepräsentiert und daher auf entsprechende Angebote besonders angewiesen. Die inhaltliche und künstlerische Ausrichtung ihrer Recherche orientiert sich eng an den Menschen selbst und schafft über einen biografischen Ansatz einen partizipativen Zugang. Im Rahmen des Arbeitsstipendiums strebt sie nicht nur ihre eigene Vertiefung in der kulturellen Biografiearbeit und die Entwicklung neuer Formate an, sondern widmet sich explizit auch dem Wissenstransfer an Pflege- bzw. Betreuungskräfte. Petra Christine Kellermann zeichnet sich durch ihre fachliche Qualifikation und Expertise an der Schnittstelle zwischen Pflegeeinrichtungen, deren Mitarbeitenden, den älteren Menschen selbst sowie deren Angehörigen und als vernetzte Akteurin mit Münchner Kulturinstitutionen aus. Dieser verbindende und umfassende Ansatz, all diese Satelliten in ihr Vorhaben einzubeziehen, verspricht eine Wirkungskraft auf verschiedenen Ebenen.
Kathrin Knöpfle
Kathrin Knöpfle ist seit Jahren in der freien Münchner Tanzszene verankert und weitreichend vernetzt. Als Künstlerin zeichnet sie sich nicht nur durch ihre performative Arbeit aus, sondern auch durch einen Schwerpunkt in der Bildenden Kunst, wobei sie immer wieder experimentelle Verbindungen zwischen diesen Kunstformen sucht. Ihr künstlerischer Werdegang konzentriert sich zunehmend auf die Entwicklung eigener, choreografischer Projekte. Diese setzt sie sowohl generationenverbindend im Bereich der kulturellen Bildung als auch in ihrem aktuellen Dokumentarfilmprojekt „TRACING MOTHER LINES“ um. Kathrin Knöpfles Bestreben, sich mit Methoden auseinanderzusetzen, die den interkulturellen Dialog stärken und ihre Arbeitsweise um eine intersektionale, diskriminierungssensible und dekoloniale Perspektive zu erweitern, hat die Jury überzeugt. Mit dieser Schwerpunktsetzung setzt Kathrin Knöpfle ihre inhaltliche Vertiefung fort, die sich bereits in früheren Projekten zeigte und nicht zuletzt durch ihre eigenen Wurzeln geprägt ist. Die damit verbundene Authentizität findet die Zustimmung der gesamten Jury. Ihre Weiterbildung in diesen Bereichen ist nicht nur eine Bereicherung für die Münchner Szene, sondern gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung von enormer Bedeutung und wird sich nachhaltig auf Angebote kultureller Bildung in München auswirken.
Raphael Krome
Mit einem Schwerpunkt auf Baukultur im städtischen Lebensraum hat Raphael Krome umfangreiche Erfahrungen in partizipatorischen Bewohnerprojekten gesammelt. Mit der gegründeten „Raumfragen E.V.“ wurde in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren, Anwohnern und Schülern Diskussionen geführt, Skizzen angefertigt, Entwürfe erstellt und schließlich als Gemeinschaftsprojekte vor Ort realisiert. Dabei entstanden unter anderem mobile Küchen, soziale Springbrunnen, Nistkästen, improvisierte Sitzgelegenheiten, Bühnenelemente, Chill-Architekturen sowie die Shaere-Werkstatt. Partizipatorische Projekte im öffentlichen Raum bieten oft Überraschungsmomente, können jedoch auch Ermüdungserscheinungen während der Umsetzung mit sich bringen. Zudem gibt es oft ein unmittelbares, kritisches Echo der Anwohner, insbesondere wenn Projekte über deren Köpfe hinweg entwickelt und ohne ausreichende Einbindung umgesetzt werden. Solche Projekte besitzen eine eigene Dynamik, die es zu reflektieren und zu analysieren gilt. Raphael Krome möchte die vielfältigen Fragestellungen, die im Rahmen partizipatorischer Projekte auftreten können, beleuchten. Dazu zählen Aspekte wie die Identifikationsfähigkeit, Anreize zur Teilhabe, langfristige Beteiligung, der Zugang zur Umsetzung mit niedrigen Schwellen, notwendige Vorarbeiten sowie die Gefahr von Überforderungen. Ein möglicher Ansatz wäre, im Vorfeld einen Fragebogen an die Anwohner zu verteilen, um deren Fähigkeiten und Interessen abzufragen. Darüber hinaus ist ein Austausch mit ähnlich agierenden Baukultur-Kollektiven in Spanien geplant. Die Hinterfragung, Recherche, Reflexion und Analyse partizipatorischer Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum wird für zukünftige Vorhaben aller beteiligten Akteure von nachhaltigem Wert sein.
Stephanie Müller
Stephanie Müller, alias Rag*Treasure, ist seit vielen Jahren in München aktiv. Sie verortet ihre spartenübergreifende künstlerische Arbeit im queerfeministischen Kontext. Sie erschließt Zugänge zur Bildenden Kunst, Mode, Musik oder Performance. Ihr Ansatz des textilen Forschen ist sehr innovativ und experimentell. Mit dem Vorhaben „Der Rest im Rampenlicht“, mit dem sich Stephanie Müller für das Stipendium Kulturell Bildung beworben hat, zielt sie auf eine Recherche, Materialaufbereitungen und Vernetzung zum Thema Reparieren und Do-It-Yourself ab. Das Vorhaben, dem eine detaillierte Vorabrecherche und -planung zugrunde liegt, beleuchtet Fragen nach einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, die künstlerische Reflexion und Praxis hinsichtlich Materialien, Materialität, deren Anwendung, deren Reparatur, Umwandlung und Umdeutung. Hierfür werden bestehende Ansätze recherchiert, reflektiert und aufbereitet. Die Jury bewertet ihr Vorhaben als sehr innovativ, kohärent und mit starkem Transferpotential für die Kulturelle Bildung in München. Ergänzend zu bereits bestehenden Vernetzungsstrukturen im Bereich von Repair-Initiativen leistet Stephanie Müller hier vor allem eine Aufbereitung von praktischen Ansätzen des Making und DIY im Kontext Kultureller Bildung.
Kim Ranalter
Als Kunst-, Musik-, Kulturschaffende und Workshopgeber*in ist Kim Ranalter, alias Kim Twiddle, seit über zehn Jahren in der freien Kunst- und Musikszene, auf den Theaterbühnen der Stadt, bei Pop-Kultur-Festivals sowie in Kinder- und Jugendkulturellen Einrichtungen aktiv und dazu im Vorstand des WUT-Kollektivs, einem queerfeministischen DJ* Kollektiv. Kim Ranalter komponiert, produziert und performt, experimentiert mit unterschiedlicher Technik und gibt Fachwissen an Interessierte weiter, mit dem Anspruch auf soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und gleichberechtigten Zugang und Spaß an Technik und Musik. Insbesondere durch Technik-Workshops für FLINTA* versucht Kim Ranalter spezifische Zugangsbarrieren im Musikbusiness aufzubrechen. Empowerment durch Wissenstransfer mit dem Motto „do it and you own it”. So sollen Technikscheu bei FLINTA* abgebaut, die Zahl der in der Musikbranche tätigen FLINTA* als Veranstalter*innen, DJs* oder Bühnentechniker*innen erhöht und die Sichtbarkeit, Anerkennung und Vernetzung von FLINTA* Personen fokussiert werden. Durch das Stipendium möchte Kim Ranalter, zusammen mit unterschiedlichen Player*innen aus Kunst und Kultur, mit FLINTA*-Technik-Initiativen und Fachleuten im Bereich Ton-, Medien- und Veranstaltungstechnik Erfahrungswissen sammeln und recherchieren. Daraus sollen Konzepte für Kursformate, ein Entwurf für eine öffentlich zugänglichen Datenbank und Netzwerke für kreativ- und kulturschaffende FLINTA* entstehen. Das Stipendium von Kim Ranalter dient heute FLINTA* in der Kunst- und Kulturszene und fördert gleichzeitig die Entwicklung künftiger Generationen für einen geschlechtergerechten Kunst- und Kulturbetrieb.
Matthias Ranner
Matthias Ranner verfügt über einschlägige Erfahrung im Bereich der Kulturellen Bildung in München und rückt hierbei regelmäßig Herausforderungen und konstruktive Lösungsansätze einer inklusiveren Kulturellen Bildung in den Fokus. Er wirkt zudem als Gebärdensprachperformer und -dozent. Matthias Ranner diagnostiziert einen Mangel an Inklusion und Berührungspunkten zwischen Menschen mit und ohne Hörbehinderung. Zentrales Ziel seines Vorhabens ist, durch Vusic (visuell-vibrationale Musik) einen Austausch auf Augenhöhe zu initiieren und zugleich die vielfältige Gebärdensprachkultur für alle sicht- und erlebbarer zu machen. Ein solcher soziokultureller Inklusionsraum als partizipativer Transformationsansatz bietet zudem das Potenzial, Sichtbarkeit für die kulturelle und kulturell-bildnerische Praxis von Menschen mit Hörbehinderung zu schaffen. Die Jury unterstreicht die Potenziale dieses Vorhabens für Inklusion und gleichzeitig für die Teilhabe und Sichtbarkeit des kulturellen bzw. künstlerischen Wirkens von Menschen mit Hörbehinderung. Das Vorhaben leistet Übersetzungsarbeit durch innovative Ansätze der Verknüpfung von visueller und haptischer Ästhetik. Es reflektiert zudem auf Bedingungen und Limitationen von Interaktion zwischen Menschen mit und ohne Hörbehinderung.
Adrian Sölch
Adrian Sölch studiert Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München. Zusammen mit dem Künstler Raphael Krome hat er 2022 Raumfragen e.V. gegründet. Mit ihm initiiert und leitet er gemeinsam partizipative Aktionen, u.a. kollektive Bauprojekte im Öffentlichen Raum in Neuperlach. Adrian Sölchs Interesse gilt immer mehr der Musik. Seit kurzem ist er auch als DJ* unterwegs. Er hat erste Erfahrung mit der Produktion elektronischer Musik und spezialisiert sich immer mehr auf Musik und Klangworkshops. Adrian Sölch wird das Stipendium nutzen, um sich mit dem öffentlichen Raum über das Medium Klang auseinanderzusetzen. Er möchte herausfinden, wie Klänge und Töne aus der Umgebung auf uns wirken und begibt sich auf die Suche nach Orten, Gebäuden und Materialien im urbanen Raum, die selbst zu Instrumenten werden können. Er möchte herausfinden, was passiert, wenn z.B. eine experimentelle Soundinstallation junger Menschen mit dem Kammerorchester Neuperlach zusammentrifft. Werden sich Synergien ergeben, wenn ja, wie und warum? Während seiner Recherche werden unterschiedliche Musikworkshops stattfinden, um gesammelte Erkenntnisse immer wieder neu zu erproben. Grundmaterial sind dabei immer Klänge und Töne aus der Umgebung. Er möchte mit nationalen und internationalen Institutionen, Künstler*innen, Profis, die auf dem Gebiet Klangkunst im öffentlichen Raum tätig sind, aber auch mit Workshopteilnehmer*innen in den Austausch kommen. Mit den neuen Anregungen und Erkenntnissen wird er neue Ansätze für sein künstlerisches Schaffen entwickeln. Dabei richtet sich sein besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit im Team und auf Musik als Möglichkeit, Generationen zu verbinden bzw. Begegnungen zu schaffen.
- 2023
Charlotte Coosemans, Enrica Ferrucci, Andrea Lesjak, Mirca Lotz, Andrea Marton, Anna Möhrle, Lara Paschke, Vincent Scheers, Ellen Steinmüller, Jan Weber-Ebnet