Altstadtring Nordwest

Neugestaltung des Straßenraumes im Bereich Oskar-von-Miller-Ring für mehr Freiflächen und Aufenthaltsqualität

Altstadtring Nordwest Visualisierung
kübertlandschaftsarchitektur
Visualisierung: Blick Richtung nördlichen Tunnelmund Westportal

Neugestaltung des Straßenraums am Oskar-von-Miller-Ring

Die gesperrte Fahrspur des Altstadtringtunnels in Richtung Oskar-von-Miller-Ring in Fahrtrichtung Stachus / Hauptbahnhof wurde am Dienstag, den 26. November, geöffnet. Die Spurreduzierung im Tunnel stand in Zusammenhang mit den Arbeiten zur Neugestaltung des Straßenraums am Oskar-von-Miller-Ring an der Tunneloberfläche. Mit der Reduzierung der Fahrspuren wurde an dieser stark frequentierten Stelle das mögliche Verkehrsvolumen aus Sicherheitsgründen den vorhandenen Fluchtmöglichkeiten an der Oberfläche angepasst. Nachdem nun an der Oberfläche wieder ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen, um im Notfall den Tunnel schnell und vollständig räumen zu können, kann die gesperrte Spur im Tunnel wieder geöffnet werden.

Die Arbeiten an der Kreuzung Oskar-von-Miller-Ring / Gabelsberger Straße im Rahmen der Straßenraumneugestaltung hat das Baureferat nun weitgehend abgeschlossen. Damit ist die nötige Leistungsfähigkeit der Verkehrsbeziehungen wieder gegeben.
Die gesperrte Spur wurd vom Baureferat am Vormittag des 26. November grundlegend gereinigt. Danach wurden die Sperrbaken abgebaut.

Der vorübergehende Spurentfall im Tunnel (linke Fahrspur der Nordröhre) stand nicht im Zusammenhang mit der Sicherheitsnachrüstung und Instandsetzung des Altstadtringtunnels. Die letzten Rohbau‐ und Instandsetzungsmaßnahmen am Altstadtringtunnel konnte das Baureferat bereits im Juli 2022 abschließen. Die sicherheitstechnische Nachrüstung der Tunneltechnik inklusive der erforderlichen Tests zur Inbetriebnahme liefen bis Mitte 2023. Die Wiederinbetriebnahme des Tunnels folgte im August 2023. Der Altstadtringtunnel war damit komplett instandgesetzt und sicherheitstechnisch auf dem Niveau der Ringtunnel nachgerüstet.

An der Oberfläche realisiert das Baureferat im Bereich des Oskar-von-Miller-Rings, der Gabelsberger-, Ludwig-, Von-der-Tann- und Prinzregentenstraße seit Mai 2023 die Neuaufteilung des Straßenraums. Ziel der Maßnahme ist es, die Sicherheit und Attraktivität für den Fuß- und Radverkehr zu erhöhen und möglichst viel Fläche im hochversiegelten innerstädtischen Raum zu entsiegeln. Mit der Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern, Stauden und Gräsern entsteht ein neuer grüner Boulevard nach dem Schwammstadtprinzip. Die entsiegelte Fläche entspricht mit 4.300 Quadratmetern der eines kleineren Fußballfeldes.

Im Zuge des Projektes erneuert das Baureferat zudem die Fahrbahnen, baut neue 2,30 bis 2,80 Meter breite Radwege mit Sicherheitsstreifen, stellt neue Radlabstellplätze zur Verfügung und schafft mit bisher nicht vorhandenen Sitzgelegenheiten und einer Brunnenanlage hohe Aufenthaltsqualität. Die hohen Gräser- und Staudenpflanzungen schirmen die Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche der Fußgänger*innen vor dem hohen Verkehrsaufkommen ab. Im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München, realisiert die Künstlerin Prof. Alexandra Bircken die Skulptur „PS (Horsepower)“ über dem Tunnelmund am Oskar-von-Miller-Ring.

Die Planung wurden in Abstimmung mit dem Bezirksausschuss Maxvorstadt, den Initiator*innen des Radentscheids, dem Städtischen Beraterkreis Barrierefreies Planen und Bauen, dem Behindertenbeirat und auch mit den Anliegenden wie der Kirche St. Markus und Bürger*innen erarbeitet. Die Gesamtfertigstellung ist bis Ende 2025 geplant.

Bauen im urbanen Straßenraum unter möglichst weitgehender Aufrechterhaltung bestehender Verkehrsbeziehungen stellt immer eine enorme baulogistische Herausforderung dar. Ziel des Baureferats ist es stets, die Beeinträchtigungen für Bürger*innen so gering wie möglich zu halten. Dennoch lassen sich diese nicht immer vermeiden. Das Baureferat dankt allen Anlieger*innen und Verkehrsteilnehmer*innen für ihr Verständnis.

Oben im Bild: Visualisierung: Blick Richtung nördlichen Tunnelmund Westportal
kübertlandschaftsarchitektur

Bepflanzungen

Altstadtring Nordwest Bepflanzung
Baureferat

Die 72 bestehenden Bäume werden um 47 neue Bäume ergänzt. Sie spenden Schatten, wirken kühlend, produzieren Sauerstoff, binden Kohlenstoff und sind gleichzeitig Lebensraum und Nahrungsquelle für Tiere. Somit leistet die Pflanzung zusätzlicher Zukunftsbäume einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas.

Zusätzlich wird die 4.300 Quadratmeter große Gesamtfläche mit 128 verschiedenen Staudenarten, 25 verschiedenen Arten von Gräsern und Farnen sowie diversen Zwiebelpflanzen versehen. Somit entsteht ein über alle Jahreszeiten hinweg ansprechendes, bewegtes Pflanzenbild. Dabei berücksichtigt das Baureferat vor allem Arten und Sorten, die durchsetzungsfähig bzw. langlebig sind. Sie benötigen nur wenig Wasser und sind damit ressourcenschonend.
Die artenreichen Staudenpflanzungen bieten zu jeder Jahreszeit wechselnde Aspekte und ermöglichen ein Naturerleben in der Stadt. Insekten finden hier Nahrung, Nistplätze und Winterquartier. Ebenso spielt der Standort bei der Pflanzenauswahl eine wichtige Rolle. So kommen beispielsweise in den Bereichen mit dichter Gehölzbepflanzung schattenverträgliche Stauden und Gräser zum Einsatz. Um das Kunstwerk „PS (Horsepower)“ über dem Tunnelmund wird eine niedrig wachsende Bepflanzung nach Art einer extensiven Dachbegrünung ausgewählt.

Ausgeklügeltes Farbkonzept

Übergeordnet dominieren das Erscheinungsbild der Staudenpflanzung von Frühjahr bis zum Herbst Weiß-, Gelb- und Lilatönen der Blüten. Zusätzlich ist beabsichtigt, mittels der Farbauswahl die unterschiedlichen Platzsituationen zu unterstreichen. So werden am Platz vor der St. Markuskirche, angepasst an die Farbgestaltung der Kirchenfassade, Pflanzen mit Blüten in Rot/Orange vorherrschen. Die Stauden bzw. Frühlingsblüher vor der Bayerischen Landesbank hingegen werden, entsprechend der Farbgestaltung der Gebäudefassade dort, in Blau, Lila und Weiß gehalten. Der Tunnelmund wird in Weiß, Orange, Gelb, Lila und Rosa erblühen.

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Pflanzflächen

Das Substrat, in das die Pflanzung von Stauden, Gräsern & Co erfolgte, besteht aus einer eigens zusammengestellten Mischung von gebrochenem Natursteinsplitt, Quarzsand und zuvor erhitztem Grünkompost. Die verwendete Mischung ist keineswegs mit Schotter zu verwechseln, der in manchen privaten Vorgärten zu finden ist und der zuletzt stark in Verruf geraten ist. Im Gegensatz dazu zeichnet sich das Pflanzsubstrat hier durch einen guten Luftporenhaushalt aus und speichert das Wasser optimal, was bei anhaltenden Trockenperioden besonders wichtig ist. Es sorgt dafür, dass sich die Pflanzen gut entwickeln können, auch unter den Bäumen, wo die Bedingungen für Staudenpflanzungen weniger günstig sind. Außerdem bleibt es in seiner Struktur stabil und ist für die notwendigen Pflegemaßnahmen begeh- und befahrbar.

Das Baureferat hat die Pflanzflächen so angelegt, dass nach dem sogenannten „Schwammstadtprinzip“ die Gehwege (jedoch nicht die Straßen) in die Grünbereiche entwässern. Damit verschwindet das Regenwasser von den Gehwegen nicht in der Kanalisation, sondern steht für die Pflanzen zur Verfügung und wird, wenn es versickert, mit der Zeit auch dem Grundwasser wieder zugeführt. Nicht zuletzt tragen die bepflanzten Flächen dazu bei, dass sich der Stadtraum weniger stark erhitzt, als dies bei gepflasterten oder asphaltierten Flächen der Fall wäre.

Einmal im Jahr, vor Beginn der Vegetationsperiode, spätestens mit dem Austrieb der ersten Zwiebelpflanzen, wird die gesamte Staudenfläche maschinell auf circa fünf Zentimeter zurückgeschnitten. Ausgenommen sind wintergrüne Arten. Markante und attraktive Blatt-, Blüten- und Fruchtstände bleiben über den Winter stehen. Sie bieten einen schönen Anblick und können zugleich in der kalten Jahreszeit Insekten und Kleintieren als Rückzugsorte dienen. Grundsätzlich ist in den Pflanzflächen natürliche Verjüngung zugelassen. Unerwünschter Aufwuchs (z. B. von dominanten Staudenarten oder Baumsämlingen) wird jedoch regelmäßig entfernt. Ebenso wird Müll während des gesamten Jahres beseitigt. Eine Düngung der Pflanzflächen erfolgt nur, wenn Mangelerscheinungen auftreten.

Historie

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden hat gemeinsam mit Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und Mobilitätsreferent Georg Dunkel zum Beginn des Straßenumbaus mit Neugestaltung der Freiflächen am Oskar-von-Miller-Ring den Spatenstich gesetzt. Die Arbeiten dauern planmäßig bis Ende 2025, mit Restarbeiten im Frühjahr 2026.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden sagt: „Am Oskar-von-Miller-Ring korrigieren wir ein besonders prominentes Beispiel für eine einseitig aufs Auto ausgelegte Verkehrspolitik. Künftig sollen dort alle Verkehrsteilnehmer*innen gut und sicher vorankommen können. Besonders freue ich mich über die begrünten Plätze, die eine hohe Aufenthaltsqualität versprechen und zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Heute ist der Platz noch verkehrsumtost und weitgehend menschenleer, nach dem Umbau wird er belebt und hoffentlich beliebt sein. Durch die Umgestaltung verliert der Platz seine trennende Wirkung zwischen Altstadt und Maxvorstadt, stattdessen wird er eine Brücke zwischen den Stadtvierteln bilden.

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer sagt: „Insgesamt können wir 4.300 Quadratmeter bislang versiegelte Flächen begrünen und 60 zusätzliche Bäume pflanzen. Wir schaffen ein über das Jahr hinweg bewegtes Pflanzenbild mit Blüten als Nahrungsquelle für Insekten. Die Grünbereiche werden durch ihre artenreiche Mischpflanzung mit den unterschiedlichen Blüh- und Fruchtaspekten sowie Habitatstrukturen einen wertvollen ökologischen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im Stadtgebiet leisten und darüber hinaus zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Die neue Brunnenanlage wirkt als zusätzliches Kühlungsmoment und stärkt das Netz blauer Infrastruktur im besonders überhitzungsgefährdeten Zentrum der Stadt.

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Der Oskar-von-Miller-Ring wird grüner und sicherer, vor allem für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden, die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Mit 2,30 Meter breiten Radwegen und einem 50 Zentimeter breiten Schutzstreifen entsprechen wir den Forderungen des Radentscheids und setzen ein weiteres Stück fahrradfreundliches München in die Realität um.

Für die Gestaltung wurde ein zweiphasiges konkurrierendes Verfahren mit vier Landschaftsarchitekturbüros und umfangreicher Beteiligung der Bürger*innen und des Bezirksausschusses durchgeführt. Die Planungen sehen vor, dass vor der Kirche St. Markus, vor dem Oskar-von-Miller-Forum und vor der Bayerischen Landesbank drei Platzflächen entstehen. Die drei Plätze erhalten einen Belag aus Kunststeinplatten in unterschiedlichen Formaten und Sitzmöbel mit Sitzauflagen aus Holz. Auf dem Platz vor dem Oskar-von-Miller-Forum entsteht ein neuer Brunnen. Die Anlage besteht aus einer circa 13 Meter langen Wand aus Naturstein mit einem vorgelagerten, etwa 25 Quadratmeter großen Wasserbecken. In der Wand in verschiedenen Höhen angeordnete Wasseraustritte erzeugen unterschiedliche „Wasserstimmungen“.

Wichtiger Kern des Konzepts ist die Abschirmung der Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche der Fußgänger*innen vor dem hohen Verkehrsaufkommen durch die Pflanzflächen mit hohen Gräser- und Staudenpflanzungen. 47 neue Bäume werden gepflanzt, die gemeinsam mit 72 bestehenden Bäumen dicht mit blühenden Sträuchern und Stauden sowie Gräsern unterpflanzt werden. Die Pflanzung erreicht in den Gehwegbereichen eine Höhe von eineinhalb bis zwei Metern und am Tunnelmund bis zu vier Meter Höhe. Das Farbkonzept der Bepflanzung unterstreicht die unterschiedlichen Platzsituationen. Das Baureferat plant Informationstafeln aufzustellen, um die naturnahe Bepflanzung zu erläutern. Zusätzlich werden zwei Bäume am Franz-Josef-Strauß-Ring bei der Staatskanzlei, ein Baum im Kreuzungsbereich Franz-Josef-Strauß-Ring / Von-der-Tann-Straße sowie zehn Bäume im Bereich des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus gepflanzt.

Die Gehwege entwässern in die Grünbereiche. Dadurch wird, dem Schwammstadtprinzip folgend, das Regenwasser den Pflanzen zu Verfügung gestellt und über Versickerung wieder dem Grundwasser zugeführt. Ein Teil des anfallenden Wassers trägt über Verdunstung zur Kühlung des Stadtraums bei.

In dem gesamten Bauabschnitt im Bereich des Oskar-von-Miller-Rings, der Gabelsberger-, Ludwig-, Von-der-Tann- und Prinzregentenstraße werden breitere Fuß- und Radwege realisiert, welche die Sicherheit und die Attraktivität für den Fuß- und Radverkehr erhöhen. Die Fahrbahnen werden erneuert und mit mindestens 2,30 bis 2,80 Meter breiten Radwegen mit Sicherheitsstreifen neugestaltet. Der Radweg der Von-der-Tann-Straße ist Teil des Altstadtradlrings und wird daher grün markiert. Der gesamte Bereich erhält ausreichend Abfallbehälter und Radabstellplätze.

Das Baureferat hat die Planungen für das 33,7 Millionen Euro teure Projekt mit dem Bezirksausschuss Maxvorstadt, den Initiatoren des Radentscheids, dem Städtischen Beraterkreis Barrierefreies Planen und Bauen, dem Behindertenbeirat und auch mit den Anliegern wie der Kirche St. Markus und den Bürger*innen abgestimmt.

Im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München, wird eine Skulptur über dem Tunnelmund am Oskar-von-Miller-Ring aufgestellt: das Kunstwerk „PS (Horsepower)“ von der Künstlerin Alexandra Bircken zusammen mit Studio Violet und ArtEngineering.

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