Werkswohnungen als Fachkräfte-Magnet

Die Stadt informiert: Bezahlbare Werkswohnungen | Soziales Vermieten leicht gemacht | Mit der Münchner Wohnen in die Zukunft

21. Mai 2024

Schlüssel für die Personalgewinnung

Oberbürgermeister Dieter Reiter und Dr. Gabriele Jahn, SWM Geschäftsführerin Personal, Immobilien, Bäder, überreichen symbolisch den Schlüssel an ein Mieterkind der SWM Werkswohnungen nahe dem Königsplatz.
Stadtwerke München
Oberbürgermeister Dieter Reiter und Dr. Gabriele Jahn, SWM Geschäftsführerin Personal, Immobilien, Bäder, überreichen symbolisch den Schlüssel an ein Mieterkind der SWM Werkswohnungen nahe dem Königsplatz.

Stadt stärkt Werkswohnungsbau für Mitarbeiter*innen der Daseinsvorsorge

85 Wohnungen nur für Mitarbeitende der Stadtwerke München (SWM) – mit dem Haus in der Katharina-von-Bora-Straße nahe dem Königsplatz haben die Stadtwerke gerade das letzte Objekt ihrer ersten Initiative mit 500 Neubauwohnungen fertiggestellt. Sie verfügen damit über rund 1.400 Werkswohnungen, die sie ihren Mitarbeitenden anbieten können.

Und es geht weiter: Bis 2030 soll der Wohnungsbestand der SWM auf rund 3.000 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet fast verdoppelt werden. „Die Stadtwerke München setzen mit ihrem Werkswohnungsbau Maßstäbe,“ so Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Ich appelliere auch an andere örtliche Unternehmen, diesem Beispiel zu folgen und ihren Mitarbeitenden Wohnungen und Belegungsrechte anzubieten. Damit werden nicht nur dringend benötigte Fachkräfte nach München gelockt, auch der angespannte Wohnungsmarkt wird spürbar entlastet.“

Die Stadt unterstützt nun zudem mit einem neu zugeschnittenen Baulandmodell den Werkswohnungsbau für Fachkräfte der Daseinsvorsorge. Staatliche, kommunale und private Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Ver- und Entsorgung, Verkehr und öffentliche Verwaltung können auf ihren Grundstücken Wohnungen bauen und ihren Mitarbeiter*innen zu einer günstigen Miete überlassen.

Neben den SWM werden unter anderem auch die Stadibau (ein Wohnungsunternehmen für Staatsbedienstete des Freistaates Bayern) und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) am neuen SoBoN-Modell Werkswohnungsbau-Daseinsvorsorge teilnehmen.

Aber auch für private Akteur*innen der Daseinsvorsorge ist das Modell interessant. Die Stadt unterstützt sie bei der Umsetzung zusätzlich mit dem neuen Förderprogramm Werkswohnungsbau-Daseinsvorsorge.

„Die Lage ist eindeutig: Bezahlbare Werkswohnungen sind der Schlüssel für die Personalgewinnung und damit für die Stärkung der Daseinsvorsorge in München,“ ist OB Reiter überzeugt. „Das kommt dann allen Münchnerinnen und Münchnern zugute.“

Wohnraum zu fairen Preisen anbieten

Ohne finanzielle Einbußen sozial vermieten – die Stadt macht‘s möglich

Die Stadt München versucht auf verschiedenen Wegen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das Programm Soziales Vermieten leicht gemacht ist ein Baustein, um im Bestand der freifinanzierten Wohnungswirtschaft Wohnungen für einkommensschwache Haushalte verfügbar zu machen.

„Mit dem Programm ‚Soziales vermieten leicht gemacht‘ fördert das Sozialreferat Wohnungssuchende und Vermieter*innen gleichermaßen,“ so Sozialreferentin Dorothee Schiwy. „Der Vermietende profitiert von der Prämie, die ihm die Landeshauptstadt München für eine sozialverträgliche Vermietung zur Verfügung stellt. Gleichzeitig können Mieter*innen in eine bezahlbare Wohnung nach Mietspiegel einziehen.“

Die Stadt hat das Programm kürzlich flexibler angelegt und ermöglicht den Eigentümer*innen damit, sich ein individuelles Paket je nach Bedarf zusammenzustellen – und das ohne finanzielle Einbußen. So bietet die Stadt unter anderem jetzt die Option der Einmalbelegung an. Das heißt, die Vermietenden gehen keine feste Bindung mit der Stadt ein. Zudem gibt es die Möglichkeit, dass die Stadt das Belegrecht für (noch) bewohnte Wohnungen erwirbt und somit erst in Zukunft die Wohnung zur Belegung zur Verfügung hat.

Bislang hat das Sozialreferat 42 Vertragspartner*innen, darunter zahlreiche private Eigentümer*innen, für die soziale Vermietung gewinnen können. Mit dem Wohnungsunternehmen Vonovia hat die Stadt gerade ihre jüngst abgelaufene Kooperation für mehr bezahlbaren Wohnraum fortgesetzt. In der neu aufgelegten Vereinbarung verpflichtet sich Vonovia, noch in diesem Jahr mindestens zehn weitere Wohnungen für jeweils 25 Jahre an bedürftige Menschen zu vergeben. Das sind dann 70 Wohnungen, die allein das Wohnungsunternehmen zur Verfügung stellt. Wie genau das Programm ausgestaltet ist, ist unter muenchen.de/sozialesvermieten zu finden.

Mit der Münchner Wohnen in die Zukunft

Bezahlbarer Wohnraum ist für verschiedene Zielgruppen an der Radlkofer-, Ecke Pfeuferstraße in Sendling entstanden.
Oliver Heissner
Bezahlbarer Wohnraum ist für verschiedene Zielgruppen an der Radlkofer-, Ecke Pfeuferstraße in Sendling entstanden.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft bietet ein sicheres Zuhause

Mit der Münchner Wohnen ist am 1. Januar dieses Jahres ein neues  Wohnungsbauunternehmen an den Start gegangen. Die städtische Gesellschaft, fusioniert aus den bisherigen beiden städtischen Wohnungsbauunternehmen, ist nicht nur ein Garant für günstigen Wohnraum, sie trägt auch zum Ziel der Stadt bei, klimaneutral zu werden.

Die Durchschnittsmiete beträgt aktuell 7,75 Euro pro Quadratmeter. „Wir geben 150.000 Mieterinnen und Mietern ein sicheres Zuhause,“ so Bürgermeisterin Verena Dietl, die Aufsichtsratsvorsitzende der Münchner Wohnen. Mehr als 1.100 Kolleg*innen planen, bauen und sanieren nachhaltig Wohnraum, verwalten und pflegen Häuser, Quartiere und Grünflächen oder sind im Kundenservice und Sozialdienst für ihre Mieter*innen da.

In diesem Jahr investiert die Münchner Wohnen rund 120 Millionen Euro allein in die Instandhaltung ihres Bestands. Dieser umfasst derzeit mehr als 70.000 Wohnungen und wird in den kommenden Jahren um Tausende weitere wachsen. Derzeit befinden sich fast 3.000 Wohnungen im Bau. Das Neubauinvestment liegt 2024 bei mehr als einer halben Milliarde Euro.

Für die energetische Sanierung und die Umstellung auf Fernwärme stehen in diesem Jahr rund 60 Millionen Euro bereit. Die Münchner Wohnen plant zudem, ihren gesamten Wohnungsbestand und alle Neubauten mit PV-Anlagen auszustatten. So entsteht derzeit beispielsweise eine Photovoltaik-Großanlage mit 3.300 Solarmodulen an der Züricher Straße. Der Strom kommt direkt den Bewohner*innen zugute. Und mit derzeit elf Mobilitätsstationen – 30 weitere sind in Planung – schafft die Münchner Wohnen die Voraussetzung für eine alternative Mobilität.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 21. Mai 2024.