Vorfahrt für die Mobilität der Zukunft

Ausbau und Modernisierung des öffentlicher Nahverkehrs, ein neues Parkhaus für Pendler*innen und mehr Platz und Sicherheit für den Radverkehr - München macht mobil!

19. März 2024

Ausbau, Neubau und Modernisierung beim ÖPNV

Saniert, modernisiert und erweitert – Ende 2023 konnten OB Dieter Reiter und MVG-Chef Ingo Wortmann nach fast siebenjähriger Bauzeit den weitestgehenden Abschluss der Arbeiten am U-Bahnhof Sendlinger Tor feiern.
SWM/MVG
Saniert, modernisiert und erweitert – Ende 2023 konnten OB Dieter Reiter und MVG-Chef Ingo Wortmann nach fast siebenjähriger Bauzeit den weitestgehenden Abschluss der Arbeiten am U-Bahnhof Sendlinger Tor feiern.

Ein attraktiver und leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr ist das Rückgrat der Mobilität in der Stadt und  ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende. Neben dem Bau neuer Nahverkehrsstrecken sanieren und modernisieren die Stadtwerke München (SWM) und ihre Tochtergesellschaft, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), deshalb auch den Bestand.

Schwerpunkt beim Ausbau der Trambahn sind neue Linien, die Münchens Stadtteile direkt – ohne Umweg über die Innenstadt – vernetzen. So sollen Tram-Tangenten das sternförmig auf die Innenstadt ausgerichtete U-Bahn-Netz entlasten. Dazu gehören die Tram-Westtangente, die Tram-Nordtangente oder die Tram Münchner Norden, wobei der Freistaat allerdings bei der Nordtangente aktuell, nach Abschluss der Planungen, seine Zustimmung zur Teilstrecke durch den Englischen Garten zurückgezogen hat. Acht weitere Tram-Projekte sind in Vorbereitung. Außerdem ist ein neuer Betriebshof in der Ständlerstaße in der Planungsphase.

Im U-Bahn-Bau ist die U9 der wichtigste Baustein. Die Neubaustrecke soll quer durch die Innenstadt führen und so das bestehende Netz wie eine Art Bypass entlasten. Die Vorplanung für den ersten Abschnitt kann nun beginnen. Der Planungsabschnitt Süd umfasst die Strecke südlich des Hauptbahnhofs über den Esperantoplatz und der Impler-/Poccistraße bis zum Harras sowie die jeweiligen Anschlüsse an das Bestandsnetz. Die Vorplanung legt den Grundstein für die weiterführende Entwurfs- und Genehmigungsplanung und dient als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte.

Der erste Abschnitt der Verlängerung der U-Bahn 5 West von Laim nach Pasing befindet sich bereits seit 2022 im Bau. Im Dezember letzten Jahres hat der Bauausschuss des Stadtrats zwei weitere wichtige Beschlüsse für die Verlängerung der U5 nach Pasing und weiter nach Freiham gefasst, so dass das Baureferat gerade mit den Arbeiten an den beiden neuen U-Bahnhöfen Am Knie und Pasing beginnen konnte. Außerdem wird es das Vorhaltebauwerk für den künftigen U-Bahnhof Freiham errichten.

Im Bestand hat die MVG 2023 bei U-Bahn und Tram 27 Weichen, fünf Gleiskreuzungen, 2,5 Kilometer Stromschiene sowie Fahrschienen auf einer Strecke von mehr als 9,5 Kilometern erneuert. In diesem Jahr werden es voraussichtlich 59 Weichen, 17 Gleiskreuzungen, 2,5 Kilometer Stromschiene und mehr als 17 Kilometer Fahrschienen sein. Dazu kommen noch Routinemaßnahmen, wie die Instandhaltung von Schienen, Reparaturen im Tunnel sowie die Erneuerungsprogramme der 176 Aufzüge und 770 Rolltreppen.

Vieles passiert hinter den Kulissen und ohne, dass die Fahrgäste etwas davon mitbekommen. Einige Maßnahmen lassen sich aber nur mit Streckensperrungen oder Umleitungen durchführen.

Insbesondere auf den ältesten Linien U3 und U6 wird es Vollsperrungen geben, die aber durch einen leistungsstarken Ersatzverkehr abgefedert werden. So erneuern die SWM und MVG ab Mitte April bis 13. Juni und ab 15. Juli bis Anfang September auf der Strecke der U6 zwischen Kieferngarten und Garching-Forschungszentrum die Weichen samt Schotter, Schwellen, Schienen und Stromschienen nördlich des Halts Fröttmaning.

Bei der Tram starten die Arbeiten zur Westtangente und einige Gleiserneuerungen stehen ebenfalls an.
Sperrungen für Arbeiten im Hintergleisbereich der U2 zwischen Theresienstraße und Hohenzollernplatz sind in diesem Jahr bereits beendet. Bis Herbst werden noch die Wände in einer neuen Optik wiederhergestellt.

  • Details sind unter mvg.de zu finden.

Neues Parkhaus für Pendler*innen

Am Stadtrand einfach und komfortabel vom eigenen Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen und damit den Verkehr in der Innenstadt entlasten – das ermöglichen Park-and-Ride-Anlagen in München und dem Münchner Umland.

Letzte Woche hat die Stadt das neue P+R-Haus in Neuperlach Süd mit direkter Anbindung an U- und S-Bahn eröffnet. Der Neubau bietet Platz für 770 Fahrzeuge, rund 300 Plätze mehr als die alte Anlage, sowie acht barrierefreie Stellplätze und Lademöglichkeiten für bis zu 72 Elektroautos. Pendler*innen können dort ihr Auto für 1,50 Euro pro Tag abstellen, um auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Die städtische P+R Park und Ride GmbH betreut im Stadtgebiet an 29 Bahnhöfen rund 8.000 P+R-Stellplätze. Außerhalb des Stadtgebiets sind es fast weitere 5.000 Stellplätze.

Mehr Platz und Sicherheit für den Radverkehr

In der Stadelheimer Straße wurde Ende letzten Jahres mit einer neuen Querung eine Maßnahme des Bürgerbegehrens Radentscheid fertiggestellt.
Baureferat
In der Stadelheimer Straße wurde Ende letzten Jahres mit einer neuen Querung eine Maßnahme des Bürgerbegehrens Radentscheid fertiggestellt.

Stadt setzt Maßnahmen des Bürgerbegehrens Radentscheid und Altstadt-Radlring um

Neben der Erweiterung und der Instandhaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs treibt die Stadt im Zuge der Verkehrswende auch den Ausbau der Rad-Infrastruktur voran. Mit inzwischen fünf Maßnahmenbündeln mit über 50 Projekten setzt die Verwaltung weitestgehend die Bürgerbegehren Radentscheid und Altstadt-Radlring um. Auch bei anderen Bauvorhaben entstehen neue Radwege.

In diesem Jahr wird das Baureferat weitere Projekte fertigstellen. So entstehen etwa in der St.-Magnus-Straße in Harlaching beidseitig breitere Radwege, eine Fuß- und Radwegebrücke in der Offenbachstraße sowie die erste reine Fahrradstraße in Freiham. Außerdem wird bis voraussichtlich Ende des Jahres der Teil A des Radschnellwegs Münchner Norden Abschnitt 1, der vom Lenbachplatz über den Maximiliansplatz bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus reicht, umgesetzt. Dieser Abschnitt ist auch Teil des Altstadt-Radlrings. Zudem stellt die Stadt in diesem Jahr drei überdachte Radabstellanlagen her: An den U-Bahn-Stationen Klinikum Großhadern, St.-Quirin-Platz sowie am Bahnhof Trudering.

Die Arbeiten in der Zeppelinstraße inklusive der Platzgestaltung vor den Museum Lichtspielen starten in diesem Jahr. Beginn der Bauarbeiten ist voraussichtlich im Sommer. Im Zuge der Oberflächenherstellung am Altstadtring-Tunnel wird zudem ein weiterer Teilabschnitt des Altstadt-Radlrings an der Von-der-Tann-Straße bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Vom Stadtrat beschlossen sind außerdem die radlfreundliche Umgestaltung der Boschetsrieder Straße, Rheinstraße, Domagkstraße sowie des Knotenpunkts Dachauer Straße/Wintrichring/Georg-Brauchle-Ring, die sukzessive umgesetzt werden. Und für temporäre Zwischenlösungen für Teile der Gebsattelstraße und der Schwanthalerstraße werden dem Stadtrat konkrete Planungen zur Entscheidung vorgelegt.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag erscheint am 19. März 2024.