Stadt übernimmt Anrechnungsstunden für städtische Schulen

Die Stadt München übernimmt künftig zusätzliche Anrechnungsstunden für städtische Schulen – für mehr Bildungsgerechtigkeit.

22. Juli 2025

Städtische Wilhelm-Röntgen-Realschule

"Nicht schlechter als der Staat": Stadt stärkt städtische Schulen

Der Bildungsausschuss des Stadtrats hat am Mittwoch ein wichtiges Zeichen für Bildungsgerechtigkeit gesetzt: Um eine Gleichbehandlung der städtischen mit den staatlichen Schulen sicherzustellen, übernimmt die Landeshauptstadt München künftig zusätzliche Anrechnungsstunden, die der Freistaat Bayern bislang ausschließlich an staatliche Schulen vergibt. Die Umsetzung erfolgt haushaltsneutral über vorhandene Ressourcen des Münchner Wegs. Dieses städtische Programm für all-gemeinbildende Schulen entlastet seit dem Schuljahr 2024/25 Lehrkräfte durch Umwidmung von Stunden und gezielte Besetzung von Personalressourcen, um Unterrichtsausfall zu minimieren Anrechnungsstunden werden für schulische Aufgaben jenseits des reinen Unterrichts vergeben – etwa für Beratungsleistungen, Koordination der beruflichen Orientierung oder organisatorische Aufgaben. Der Freistaat stellt regelmäßig zusätzliche Anrechnungsstunden zur Verfügung, die jedoch bisher nicht automatisch auch an städtische Schulen weitergegeben werden konnten. Die Folge: eine strukturelle Benachteiligung städtischer Einrichtungen.

Das Referat für Bildung und Sport hat nun ein Konzept erarbeitet, mit dem die Stadt München diese zusätzlichen staatlichen Anrechnungsstunden übernimmt: Dabei werden die entsprechenden Lehrerwochenstunden aus dem bestehenden Budget des Münchner Wegs umgewidmet. So können etwa je Schule 105 Lehrerwochenstunden dauerhaft und weitere 42 im Schuljahr 2025/26 zusätzlich an städtische Gymnasien, Realschulen, Schulen besonderer Art sowie Schulen des zweiten Bildungswegs vergeben werden. Dadurch wird unter anderem die pädagogisch-psychologische Beratung gestärkt, die berufliche Orientierung systematisch begleitet, die Begabtenförderung ausgebaut und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Übertritt sowie dem Aufwuchs des neun-jährigen Gymnasiums G9 abgefedert.

Bürgermeisterin Verena Dietl

3. Bürgermeisterin Verena Dietl
© Erol Gurian
3. Bürgermeisterin Verena Dietl

„Unsere Lehrerinnen und Lehrer an den städtischen Schulen leisten hervorragende Arbeit – sie verdienen die gleichen Rahmenbedingungen wie an staatlichen Schulen. Mit dieser Entscheidung sorgen wir dafür, dass unsere städtischen Lehrkräfte, die gleiche Unterstützung erhalten, für ihren guten Unterricht unserer Kinder und Jugendliche an städtischen Schulen, wie sie der Freistaat seinen Schulen zugesteht. Gerade bei der aktuellen Haushaltssituation, ist das ein kleiner Kraftakt. Es ist aber auch ein wichtiger Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt.“

Stadtschulrat Florian Kraus

Das Foto zeigt Florian Kraus, Leiter des Referats für Bildung und Sport.
Florian Kraus, Leiter des Referats für Bildung und Sport.

„Mit dieser Entscheidung schaffen wir mehr Bildungsgerechtigkeit. Unser kommunales Schulwesen hat in vielen Bereichen wesentliche Unterscheidungsmerkmale zum staatlichen Schulwesen und ist diesem oftmals weit voraus. Die städtischen allgemeinbildenden Schulen stehen nun auch bei Anrechnungsstunden auf der gleichen Stufe mit den staatlichen Schulen, somit verhindern wir eine Benachteiligung unserer Einrichtungen. In meiner Funktion als Leiter des Referats für Bildung und Sport ist es mir zudem ein sehr wichtiges Anliegen, den Lehrkräften an unseren städtischen allgemeinbildenden Schulen die gleichen Möglichkeiten zu bieten wie der Freistaat. Dass dies nun gelungen ist, freut mich sehr.“