Siemens Technology Center eröffnet

Mit dem Siemens Technology Center (STC) entsteht bis 2027 nördlich von München das weltweit größte Forschungszentrum des Unternehmens.

17. April 2024

Erster Bauabschnitt fertig

Peter Körte, Siemens mit Ministerpräsident Söder, Wissenschaftsminister Blume
Bayerische Staatskanzlei
v.l. Peter Körte, Siemens AG, Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume

Siemens hat heute im Forschungszentrum Garching, nördlich von München, den ersten Bauabschnitt des Siemens Technology Center (STC) eröffnet.  Ministerpräsident Markus Söder und der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume feierten den Einzug mit Peter Körte, Chief Technology und Chief Strategy Officer der Siemens AG.

Mit dem Siemens Technology Center (STC) bündelt der Konzern seine zentralen Forschungsaktivitäten nördlich im Landkreis München. Zunächst einziehen werden 450 Mitarbeitende und 150 Wissenschaftler*innen. Wenn 2027 der zweite Bauabschnitt abgeschlossen ist, kommen weitere 630 Forschende und Patent-Expert*innen hinzu. Dann ist das STC der größte von insgesamt zwölf Siemens-Forschungsstandorten weltweit.

Digitale Technologien

Siemens Technology Center Gebäude
Siemens AG

Im STC sollen Datenanalytik und Künstliche Intelligenz (KI) genutzt und erforscht werden, um Programmierung zu erleichtern, Produktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und um Kommunikation zwischen Mensch und Maschine in natürlicher Sprache zu ermöglichen. Siemens hat mit rund 3.700 KI-Patenten eine führende Stellung im Bereich der Künstlichen Intelligenz.

Mehr als 100 Millionen Euro fließen laut Siemens in das neue Forschungszentrum. Ministerpräsident Söder betonte auf X (ehemals Twitter): „Siemens investiert hier über 100 Millionen Euro ohne staatliche Subventionen in unsere Zukunft. Der Freistaat schafft mit seiner Hightech-Agenda das wissenschaftliche Umfeld und die Voraussetzungen für solche Investitionen.“

Insgesamt nennt Siemens Simulation & Digital Twin, Data Analytics & Artificial Intelligence, Connectivity & Edge, Future of Automation oder Cybersecurity & Trust als Schwerpunkte. Dafür hat der Konzern 2023 Forschungsinvestitionen von 6,3 Milliarden Euro aufgewendet.

Die Technologien, die in der offenen digitalen Geschäftsplattform Siemens Xcelerator zusammenkommen, sollen es ermöglichen, Produkte und Anlagen effizienter und nachhaltiger zu entwickeln, herzustellen und zu betreiben.

Netzwerk am Forschungscampus Garching

Besonders wichtig ist für Siemens ein gut funktionierender Austausch mit wichtigen Innovationspartnern. Peter Körte, Chief Technology und Chief Strategy Officer der Siemens AG, betont: „Die aktuellen Herausforderungen kann niemand allein lösen. Wir müssen mit unseren Kunden und Partnern schon in den frühen Phasen der Entwicklung zusammenarbeiten. Mit dem Siemens Technology Center befinden wir uns zusammen mit anderen internationalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen in einem hervorragenden Umfeld und stärken die globale Spitzenforschung Made in Germany.“

Mit der Technischen Universität München (TUM) und SAP ist die Zusammenarbeit in Garching direkt vor Ort vorgesehen und wird intensiviert.

Auf dem Forschungscampus Garching befinden sich neben Siemens, TUM und SAP zudem fünf Max-Planck-Institute, drei Fraunhofer-Institute und weitere Forschungseinrichtungen mit insgesamt rund 28.000 Menschen. Der Forschungscampus Garching ist damit europaweit eines der größten Zentren für Wissenschaft, Forschung und Lehre.

Nachhaltiges Gebäude

Aussenansicht Fensterfront mit Schriftzug Siemens Technology Center
Siemens AG

Wie alle Siemens-Neubauten wurde das STC zuerst digital geplant, um den Bau Ressourcen-schonender durchzuführen. Der sogenannte digitale Zwilling des Gebäudes liefert zudem im Betrieb über zahllose Sensoren Daten, um das Gebäude besonders nachhaltig zu betreiben.

Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach steuern eine Maximalleistung von 94,4 Kilowatt bei. Das würde ausreichen, um rund 20 Einfamilienhäuser ganzjährig mit Strom zu versorgen. Hinzu kommt eine über Geothermie erzeugte, regenerative Fernwärmeversorgung. Die Belüftung erfolgt mit Wärmerückgewinnung, und thermisch aktivierte Zwischendecken unterstützen die Heiz- und Kühlsysteme.

Das Gebäude wird nach dem international anerkannten Nachhaltigkeitsstandard LEED „GOLD“ zertifiziert und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Ziel des Unternehmens, bis 2030 klimaneutral zu werden.