Kraftakt für die Zukunft der Kinder
Mehr Schulen und Kitas für München: Die Landeshauptstadt stemmt das größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland.

Schulbauoffensive und Kita-Bauprogramm

„Für uns hat es höchste Priorität, den öffentlichen Schulen die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Tatsächlich ist unsere Schulbauoffensive in Deutschland beispiellos,“ betonte Oberbürgermeister Dieter Reiter, als er jetzt gemeinsam mit der Schulfamilie sowie Stadtschulrat Florian Kraus und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer die neue Grundschule an der Infanteriestraße einweihen konnte (Foto ganz oben | © Michael Nagy).
Auch für die Grundschulen an der Haimhauserstraße, an der Waldmeisterstraße, an der Oberföhringer Straße und an der Hermine-von-Parish-Straße fanden bereits in den letzten Wochen Einweihungsfeiern statt. Und morgen folgt die Einweihung der Grundschule an der Von-der-Pfordten-Straße.
Die Projekte sind alle Teil der Schulbauoffensive der Stadt. Bislang hat sie vier Programme mit insgesamt 103 Schulbauprojekten seit dem Beginn der Ausbauoffensive 2016 aufgelegt. Geschaffen werden damit rund 61.000 Schulplätze in 131 Schulen, 214 Kitagruppen, 201 Sporthallen- und 12 Schwimmhallen-Einheiten. Das Gesamtvolumen der Schulbauprogramme beträgt 7,84 Milliarden Euro.
Von den über 100 Schulbauprojekten sind bereits rund 40 in Betrieb gegangen, 25 weitere befinden sich im Bau. Zum nächsten Schuljahr werden beispielsweise die Grund- und Mittelschule am Strehleranger 4 in Neuperlach Nord, der erste Bauabschnitt der Generalinstandsetzung und Erweiterung des Rupprecht-Gymnasiums in Neuhausen sowie die Grundschule Aidenbachstraße und das Gymnasium Gmunder Straße in Obersendling fertiggestellt.
Das Kita-Bauprogramm umfasst seit 2011 96 Bauprojekte mit insgesamt 8.832 Kitaplätzen in 463 Kitagruppen. Fertiggestellt sind bereits 72 Maßnahmen, im Bau befinden sich derzeit zehn Maßnahmen. 520 Millionen Euro sind für diese Projekte vorgesehen. Zehn weitere Maßnahmen sind gerade in Planung und werden dem Stadtrat im kommenden Jahr vorgeschlagen.
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer ist sehr zufrieden: „Das größte Schul- und Kitabauprogramm Deutschlands läuft auf Hochtouren. Alle Beteiligten dürfen stolz sein auf die vielen bereits umgesetzten Projekte.“
Und es geht natürlich weiter. Im Herbst wird die Verwaltung dem Stadtrat das 5. Schulbauprogramm vorlegen. Es umfasst sieben neue Maßnahmen an sechs Standorten:
- Zur Deckung der prognostizierten schulischen Bedarfe der Quartiersentwicklung Eggarten-Siedlung soll ein neuer ganztagsgerechter 4-zügiger Grundschulstandort Eggarten mit Dreifachsporthalle entstehen.
- Eine 5-zügige Realschule mit einer Dreifachsporthalle und einem Haus für Kinder am neuen Standort Prof.-Eichmann-Straße soll zur Entlastung des Schulzentrums an der Pfarrer-Grimm-Straße errichtet werden.
- Zur gymnasialen Versorgung im Münchner Westen und zur Quartiersversorgung Am Dreilingsweg soll ein 6-zügiges Gymnasium mit 4-fach-Sport- und Schwimmhalle entstehen.
- Am Schulstandort Peslmüllerstraße wird die Generalinstandsetzung und Erweiterung des ersten Münchner Schulzentrums aus den 1970er Jahren sowohl für die Grund- und Mittelschule als auch für das Gymnasium untersucht – unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
- Für das Theodolinden-Gymnasium Am Staudengarten 2 wird eine Erweiterung als Neubau zur Schaffung für G9-Kapazitäten geplant.
- Die nochmals gestiegenen Bedarfe der Grundschule Knappertsbuschstraße/Ruth-Drexel-Straße sollen durch eine Erweiterung gedeckt werden.
Bedarfsgerecht und zukunftsorientiert

Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Ganztagsbildung, Öffnung der Schulhöfe
Beim Bau von Schulen und Kitas richtet die Stadt den Blick vor allem auch auf eine Verbesserung der Ganztagsbildung sowie die Öffnung von Schulhöfen. Aber auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Schwerpunkte.
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Beim Klimaschutz und bei der Nachhaltigkeit unserer Gebäude und Schulstandorte wollen wir Maßstäbe setzen – zum Beispiel durch noch mehr Holzbau, durch Baustoff-Recyclingkonzepte, Photovoltaik, konsequente Begrünung, energiesparende LED-Beleuchtung oder der naturnahen Gestaltung der Pausenhöfe.“
Um dem höheren Raumbedarf für die Ganztagsbetreuung in Grundschulen gerecht zu werden, werden alle vollständigen Neubauten baulich entsprechend ausgerichtet, wie etwa bei der Grundschule Oberföhringer Straße. Bei der Grundschule Pfanzeltplatz hat die Stadt die bestehende Grundschule instandgesetzt und mit einem Neubau ergänzt. Sie ist münchenweit die erste Schule mit kooperativer Ganztagsbildung, bei der Lehr- und Erziehungskräfte zusammen die Bildung und Betreuung bis 18 Uhr leisten.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Öffnung von Schulhöfen, um zusätzliche Sport- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche in der eng besiedelten Großstadt zu schaffen. Immer mehr Schulhöfe und Schulsportanlagen sind außerhalb der Schulzeit frei zugänglich. Sie werden nachmittags, an Wochenenden und/oder in den Ferien geöffnet. In dieser Zeit können Kinder und Jugendliche spielen und Sport treiben – auch wenn sie die Schule selbst nicht besuchen. Ein Netzwerk aus engagierten Kooperationspartnern, wie etwa der Spiellandschaft Stadt, dem MobilSpiel oder dem FreizeitSport der Stadt, macht das Projekt Vom Schulhof zum Spielhof möglich und hilft der Schulfamilie bei der Realisierung.
Die Stadt informiert
„Die Stadt informiert" erscheint immer dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 18. Juli 2023.