Radwegeausbau für mehr Lebensqualität
Radschnellverbindung, Altstadt-Radlring, „echte“ Fahrradstraße: Von den Umbauten profitieren auch Fußgänger und das Grün in der Stadt
Aktuelle Radwege-Projekte in München
![Bürgermeisterin Verena Dietl radelt auf der ersten reinen Fahrradstraße im Stadtteil Freiham.](/.resources/lhmTemplates/themes/lhm/assets/images/placeholder-image-280x186.png)
Mehr Verkehrssicherheit und mehr Umweltschutz – diese Ziele der beiden Bürgerbegehren „Radentscheid“ und „Altstadt-Radlring“ hat sich die Stadt München zu eigen gemacht und die Forderungen der Bürgerbegehren übernommen. Bei der Umsetzung geht es weiter Schritt für Schritt voran. Fünf Maßnahmenbündel hat der Stadtrat bisher verabschiedet. Wichtige Teilprojekte sind bereits fertiggestellt oder befinden sich derzeit in Bau.
So konnte kürzlich der erste Abschnitt der Radschnellverbindung in den Münchner Norden fertiggestellt werden. Zwischen Lenbachplatz und Platz der Opfer des Nationalsozialismus sorgen nun 2,80 Meter breite Radwege, die umgestaltete Kreuzung Oskar-von-Miller-Ring/ Brienner Straße und der neu geschaffene „Platanenplatz“ für mehr Sicherheit und Grün im Zentrum. Auf insgesamt rund 23 Kilometern Länge soll der Radl-Highway von München nach Garching und Unterschleißheim staugeplagten Pendler*innen und S-Bahn-Fahrer*innen künftig eine verlässliche und gesunde Alternative zu Auto und Bahn bieten.
Der nun fertiggestellte Abschnitt ist auch Teil des Altstadt-Radlrings, der durchgängige breite Radwege rund um die Altstadt bieten soll. An der Blumenstraße, am Thomas-Wimmer-Ring, am Sendlinger-Tor-Platz und am Maximiliansplatz gibt es die bereits, an der Von-der- Tann-Straße sind sie gerade im Bau. In diesem Bereich schafft das Baureferat mit der Neugestaltung der Oberfläche des Altstadtringtunnels auch neue Radabstellplätze. Durch neu gepflanzte Bäume, Sträucher, Stauden und Gräser wird die versiegelte Fläche auch zu einem grünen Boulevard mit Sitzgelegenheiten und einem Brunnen aufgewertet. Bis Ende des Jahres soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.
Auch andernorts gehen die Verbesserung der Radinfrastruktur und die Aufwertung von Plätzen Hand in Hand. So konnte gerade an der Zeppelinstraße in der Au ein neuer 4,50 Meter breiter Zweirichtungsradweg fertiggestellt werden. Auch Fußgänger*innen haben dort künftig mehr Platz, weil der bisherige schmale Radstreifen der Gehwegfläche zugeschlagen wurde. In diesem Jahr wird dann auch noch der Platz vor dem Kino „Museum Lichtspiele“ umgestaltet. Er wird größer, bepflanzt und erhält neue Sitzgelegenheiten.
Breitere Radwege, eine sicherere Kreuzung und mehr Grün, das bringt auch der Umbau der St.-Magnus-Straße in Harlaching, der im Dezember abgeschlossen wurde. Dort wurde nicht nur der bisher sehr schmale Radweg verbreitert, es wurden zudem neue Radabstellplätze geschaffen. Die Kreuzung an der Einmündung zur Grünwalder Straße ist durch den Umbau nun auch für Fußgänger*innen übersichtlicher. Außerdem wurden 25 neue Straßenbäume gepflanzt.
Eine erste Straße, die ausschließlich Radler*innen und Fußgänger*innen zur Verfügung steht, hat die Stadt zudem im neuen Stadtteil Freiham geschaffen. Die erste reine Fahrradstraße verbindet das Stadtteilzentrum Freihams mit der nördlich gelegenen Wohnbebauung und öffentlichen Einrichtungen. Rechts und links davon hat das Baureferat Bäume gepflanzt, so dass eine grüne Achse entstanden ist. Ausführliche Informationen zu den Maßnahmen der Stadt zur Verbesserung der Radinfrastruktur gibt es unter:
Oberbürgermeister Dieter Reiter:
![Oberbürgermeister Dieter Reiter (Pressefoto 3), © Presseamt / Nagy](/.resources/lhmTemplates/themes/lhm/assets/images/placeholder-image-280x186.png)
"Während Städte früher autofreundlich konzipiert wurden, stellen wir heute die Aufenthaltsqualität für die Menschen in den Mittelpunkt. Die Verkehrswende ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit, bei der wir allerdings alle Verkehrsteilnehmer*innen – ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, im öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Auto – gleichermaßen im Blick behalten müssen.
Besonders die Sicherheit auf unseren Straßen hat für mich oberste Priorität. Sichere und gut ausgebaute Radwege tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden, den Radverkehr attraktiver zu machen und insgesamt das Miteinander auf den Straßen zu verbessern. Gleichzeitig müssen wir bei jeder Maßnahme die spezifische Situation vor Ort genau prüfen. Nicht jede Lösung passt überall, und es gibt oft unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen in den einzelnen Stadtteilen. Es geht darum, sinnvolle, praktikable und maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die den Verkehr flüssig halten und alle Verkehrsteilnehmer*innen einbeziehen.
Mein Ziel ist es, keine ideologischen Debatten zu führen, sondern mit Augenmaß und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Maßnahmen umzusetzen, die wirklich einen Mehrwert bringen – für die Sicherheit und Lebensqualität in unserer Stadt."
Mehr Platz fürs Radl: Was 2025 geplant ist
![Fahrradfahrer überquert die Lindwurmstraße](/.resources/lhmTemplates/themes/lhm/assets/images/placeholder-image-280x186.png)
Auch im neuen Jahr setzt die Stadt München den Ausbau der Radinfrastruktur im Sinne des Bürgerbegehrens Radentscheid fort. In der Rheinstraße, am Giesinger Berg, in der Boschetsrieder Straße und in der Domagkstraße starten die entsprechenden Baumaßnahmen voraussichtlich Mitte des Jahres. Dabei werden jeweils breitere Rad- und Gehwege geschaffen. Auch in der Wolfratshauser Straße, zwischen Josephinenstraße und Siemensallee, und in der Carl-Wery- Straße werden im Laufe dieses Jahres breite Geh- und Radwege neu angelegt. Mehr Platz für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs schafft auch die bereits laufende Umgestaltung der Schwere-Reiter-Straße zwischen Leonrodplatz und Emma-Ihrer-Straße. Sie soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Für die vom Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossene Umgestaltung der Lindwurmstraße fällt der Startschuss voraussichtlich im Herbst 2025, zunächst im Abschnitt zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Goetheplatz. Durch die Einrichtung eines eigenen Radfahrstreifens bekommen hier auch die Fußgänger*innen mehr Platz. Für den Wirtschaftsverkehr werden neue Lade- und Lieferzonen eingerichtet.
Die Stadt informiert
„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 7. Januar 2025.