Ärztliche Versorgungsstatistik

2023 erstmals mehr Ärztinnen in kassenärztlichen Praxen als Ärzte, große Unterschiede bei den Fachrichtungen

27. Mai 2024

Frauen als Ärztinnen in kassenärztlichen Praxen in München

Zum Jahresende 2023 wurden in München 4 083 Ärzte*Ärztinnen gezählt, die in kassenärztlichen Praxen tätig waren. Über Ärzte*Ärztinnen, die ausschließlich in freier Praxis ihren Beruf ausüben liegen keine Daten vor. Erstmals waren die Ärztinnen (2 076) gegenüber ihren männlichen Kollegen (2 007) in der Überzahl. Zum Jahresende 2022 zählte München noch 2 032 Männer (50,4 Prozent) und 2 003 Damen (49,6 Prozent), die als Arzt*Ärztin in einer kassenärztlichen Praxis tätig waren. Hier lagen die Zahlen dicht aneinander. Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2012 war dies noch anders: Da war der Frauenanteil mit 43,0 Prozent noch deutlich niedriger.

Die Rollenverteilung in den einzelnen Praxen zeigt hingegen Unterschiede: Unter den Angestellten waren Ärztinnen mit einem Anteil von 61,3 Prozent häufiger vertreten. Gegenüber 2022 hat sich hier nichts geändert. In den vergangenen zehn Jahren wurden Werte von 58,1 bis 61,5 Prozent errechnet. Betrachtet man die Geschlechterverhältnisse unter niedergelassenen, also selbstständigen, Ärzten*Ärztinnen, waren Ärztinnen in der Minderheit. Zum Jahresende 2023 betrug ihr Anteil 45,1 Prozent. Gegenüber 2022 entsprach dies einer Steigerung um 1,1 Prozentpunkte. 2013 lag der Anteil noch bei 40,7 Prozent und erhöhte sich jährlich.

In den Fachrichtungen sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern größer. Stark unterrepräsentiert mit Anteilen unter 40 Prozent waren Ärztinnen in der Neurochirurgie (8,3 Prozent), Orthopädie (14,2 Prozent), Mund-Kiefer-Chirurgie (14,5 Prozent), Chirurgie (23,7 Prozent), Transfusionsmedizin (25,0 Prozent), Nuklearmedizin (27,8 Prozent) und Urologie (28,1 Prozent), Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (36,0 Prozent). Im Vergleich dazu dominieren die Ärztinnen mit Anteilen von mindestens 60 Prozent die Fachrichtungen Humangenetik (82,1 Prozent), Kinder- und Jugendpsychiatrie (80,6 Prozent), Frauenheilkunde und Geburtshilfe (73,7 Prozent), Psychotherapeutische Medizin (65,9 Prozent), Allgemeinmedizin (61,8 Prozent) und Haut- und Geschlechtskrankheiten (61,8 Prozent).

Innerhalb der Inneren Medizin unterscheiden sich die Schwerpunkte der Ärztinnen und Ärzte teilweise stark. Männliche Kollegen fand man vor allem bei den Schwerpunkten Gastroenterologie (87,8 Prozent), Kardiologie (70,5 Prozent), Pneumologie (70,6 Prozent) und unter jenen, die ohne Schwerpunkt (80,0 Prozent) in der Inneren Medizin tätig waren. Der Frauenanteil dominierte in der Fachrichtung Rheumatologie (80,0 Prozent) und Angiologie (62,5 Prozent).