Einbürgerungsstatistik
6 747 Personen erhielten 2024 in München die deutsche Staatsangehörigkeit
Einbürgerungen in München 2024: bemerkenswerte Trends
Im Jahr 2024 verzeichnete München einen leichten Anstieg der Einbürgerungen. Insgesamt erhielten 6 747 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft, darunter 3 399 Frauen, was einem Anteil von 50,4 % entspricht. Dies bedeutet eine Zunahme von 310 Personen oder 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr und setzt eine bereits in den vergangenen Jahren beobachtete Entwicklung fort.
Wie im Vorjahr war der Irak das häufigste Herkunftsland bei den Einbürgerungen. Allerdings sank die Zahl der irakischen Einbürgerungen um 146 Personen bzw. 20,1 %, auf insgesamt 579 Personen (ein Anteil von 8,6 % aller Einbürgerungen). An zweiter Stelle folgten türkische Staatsangehörige mit 531 Einbürgerungen (7,9 %), gefolgt von russischen Staatsangehörigen mit 512 Einbürgerungen (7,6 %). Ukrainische Antragsteller*innen kamen mit 344 Einbürgerungen auf Rang vier.
Von den insgesamt 6 747 Eingebürgerten hatten 1 265 Personen eine Aufenthaltsdauer von 0 bis 7 Jahren in Deutschland, was einen Anteil von 18,7 % ausmacht. Die größte Gruppe unter den Eingebürgerten bildeten jedoch jene, die bereits zwischen 8 und 14 Jahren in Deutschland leben. Mit 3 142 Personen stellte diese Gruppe fast die Hälfte aller Einbürgerungen, also 46,6 % im Jahr 2024. Weitere 667 Personen (9,9 %) erhielten nach einer Aufenthaltsdauer von 15 bis 19 Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit, während 1 030 Eingebürgerte bereits 20 bis 29 Jahre in Deutschland lebten (15,3 %). Auch Personen mit einer besonders langen Aufenthaltsdauer von 30 Jahren und mehr waren in der Statistik vertreten: 643 Menschen dieser Kategorie erhielten im Jahr 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 9,5 % entspricht.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Altersstruktur der Eingebürgerten. Knapp über ein Drittel aller Eingebürgerten (2 456 Personen bzw. 36,4 %) waren im Alter von 30 bis unter 40 Jahren. Diese Altersgruppe repräsentiert eine wichtige demografische Kohorte, die sowohl im Erwerbsleben als auch in der Familiengründungsphase steht.
Besonders auffällig war der sprunghafte Anstieg der Einbürgerungen von Personen mit russischer Herkunft. Mit 512 Einbürgerungen im Jahr 2024 stieg deren Zahl um 340 Personen bzw. 197,7 % im Vergleich zu 2023 – der höchste Wert in der Geschichte der Münchner Einbürgerungsstatistik. Dadurch rückte Russland von Platz 10 im Vorjahr auf den dritten Rang vor. Dieser deutliche Anstieg spiegelt möglicherweise politische und wirtschaftliche Entwicklungen wider, die eine verstärkte Migration und Integration in Deutschland zur Folge haben.
Allerdings behielt ein signifikanter Anteil der russischen Eingebürgerten, nämlich 85,4 % bzw. 437 Personen den russischen Pass, was auf eine enge Verbindung zum Herkunftsland hindeutet.
Auffällig ist auch die geschlechtsspezifische Verteilung innerhalb dieser Gruppe: Knapp zwei Drittel der russischen Eingebürgerten waren weiblich (332 Personen bzw. 64,8 %). Diese Geschlechterverteilung könnte auf spezifische Migrationsmuster und -motive hinweisen, die in künftigen Untersuchungen näher beleuchtet werden sollten.