Wärmeplan: Wissen, wie‘s geht!
Informationen und Erfolgsgeschichten rund ums Thema Erneuerbare Wärme | Außerdem: Wie München bei der Photovoltaik ungenutztes Potential nutzen will
Erneuerbare Wärme: Informationen und Erfolgsgeschichten aus München
Als erste Großstadt Bayerns hat München seine kommunale Wärmeplanung vorgelegt. Herzstück des Wärmeplans ist die Wärmekarte, die den Münchner*innen ganz konkret aufzeigt, welche erneuerbaren Wärmequellen sie bei sich vor Ort (künftig) nutzen können.
Mit einer eigenen Kampagne informiert das Referat für Klima- und Umweltschutz nun unter dem Motto „Wissen, wie‘s geht!“ über die städtischen Beratungs- und Unterstützungsangebote rund um die Themen Heizungstausch und Gebäudesanierung. Dabei berichten auch Mieter*innen, Hauseigentümer*innen und Handwerker, wie sie ihre ganz persönliche Wärmewende umsetzen und auch davon profitieren.
„Wir müssen sehr viel weniger heizen,“ stellen etwa Julia und David K. fest. „Und das, obwohl wir den Dachboden ausgebaut und mehr Wohnraum für unsere Familie geschaffen haben.“ Sie haben die Fassade ihres Eigenheims gedämmt und neue Fenster eingebaut. Mit dem Ergebnis sind die beiden vollauf zufrieden: „Durch die energetische Sanierung sparen wir Energiekosten. Unsere Investition hat sich wirklich gelohnt!“
Mieterin Anima H. erzählt: „Bei den schwankenden Entwicklungen auf dem Energiemarkt fühle ich mich durch die Umstellung auf erneuerbare Energien deutlich sicherer.“ Ihr Vermieter hat sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung entschieden und unterstützt so auch seine Mieter*innen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.
Auch für die Handwerksbetriebe bietet der Münchner Wärmeplan einen sicheren Rahmen, um Kund*innen kompetent zu beraten, damit sie gut informiert die richtige Entscheidung treffen können. „Mit dem Wärmeplan kommt nun Sicherheit auf einen gerade verunsicherten Heizungsmarkt“, ist Heizungstechniker Enis H. überzeugt.
Die Wärmekarte und alle Erfolgsgeschichten sind unter rethink-muenchen.de/meinplan zu finden. Ebenso wie Informationen etwa zum Förderprogramm für effizientes Bauen und Sanieren, zu Veranstaltungen rund um das Thema Wärmeplan, zu klimarelevanten Berufen und Qualifikationen oder auch Tipps zum Energiesparen.
Veranstaltungen zum Wärmeplan
Ganz einfach über den Wärmeplan informieren können sich Interessierte am Montag, 25. November, zwischen 16 und 20 Uhr und am Montag, 9. Dezember, zwischen 14 und 18 Uhr beim WärmePlanTreff. Er findet im PlanTreff in der Blumenstraße 31 statt. Vor Ort zeigt eine Ausstellung alles rund um den Wärmeplan. Außerdem stehen zwei Mitarbeiter*innen für Fragen zur Verfügung. Einfach im PlanTreff vorbeikommen.
An vier Abenden bietet das Bauzentrum den Online-Vortrag Neues Denken in der Wärmewende – die kommunale Wärmeplanung für München an. Erläutert wird im Wesentlichen, wie man die Wärmekarte im Münchner Geoportal verwenden kann. Jeweils von 18 bis 19 Uhr findet die Veranstaltung am 25. November, 9. Dezember, 15. sowie 29. Januar statt. Eine Anmeldung unter rethink-muenchen.de/events ist nötig.
Photovoltaik: Mit der Solarbörse ungenutztes Potential nutzen
In München nimmt die Erzeugung klimafreundlicher Energie enorm an Fahrt auf. Die Stadt hat ihre Ausbauziele für Photovoltaik dieses Jahr bei weitem übertroffen. Aktuell sind rund 170 Megawatt-Peak an Photovoltaik-Leistung in München installiert. Damit werden rund 150 Gigawattstunden pro Jahr an Solarstrom produziert. Das entspricht gut zwei Prozent des Münchner Stromverbrauchs.
Auf lange Sicht sollen 25 Prozent des Strombedarfs mit innerstädtischen Photovoltaik(PV)-Anlagen erzeugt werden. Um dieses im Masterplan Solares München festgelegte Ziel zu erreichen, ergreift die Stadt verschiedene Maßnahmen. Eine davon ist die neue und kostenfreie Online-Vermittlungsplattform, die das Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU) im Oktober an den Start gebracht hat. Hier finden Eigentümer*innen, die über geeignete Flächen für PV-Anlagen verfügen, und Dienstleister*innen aus der PV-Branche kostenfrei zueinander.
„Auf Münchens Dächern ruht noch immer ein riesiges, ungenutztes Potenzial für saubere Energie,“ weiß Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Mit der neuen und kostenfreien Solarbörse können wir den Sonnenkraftausbau noch einmal kräftig ankurbeln. Wir bringen dabei die zusammen, die Flächen zur Verfügung stellen und die, die in PV-Anlagen investieren wollen. Und wir gehen als Stadt mit gutem Beispiel voran und sind mit einer installierten PV-Leistung von rund 13,5 Megawatt-Peak die größte Anlagenbetreiberin im Stadtgebiet.“
Und so funktioniert die Solarbörse: Eigentümer*innen von Flächen, die für Solaranlagen geeignet sind (etwa Dach- oder Fassadenflächen) registrieren sich bei der Solarbörse. Hier können sie ein kurzes Exposé ihrer Fläche anlegen, das dann durch die PV-Agentur des RKU, die die Plattform betreibt, freigeschaltet wird. Die Fläche ist dann auf der Solarbörse sichtbar.
Unterstützt werden die Flächeninhaber durch die automatisierte Formular-abfrage während der Registrierung. Diese geht auf wichtige Daten wie beispielsweise auf Ausrichtung und Größe der Dachfläche, Baujahr des Gebäudes oder Strombedarf ein und hilft, die Fläche oder das PV-Projekt möglichst attraktiv für interessierte Solarpartner zu positionieren.
Auch Planer*innen, Solarteur*innen und Unternehmen aus der Solarbranche können sich mit ihrer Solar-Dienstleistung auf der Online-Vermittlungsplattform registrieren. Die Freischaltung des Eintrags erfolgt auch hier durch die PV-Agentur.
Danach lassen sich mit einer Filterfunktion geeignete Flächen suchen und Angebote abgeben. Dieses unverbindliche Angebot leitet die PV-Agentur an den jeweiligen Flächeneigentümer weiter. Jetzt können Solarpartner und Flächeneigentümer miteinander in Kontakt treten und das gewünschte PV-Projekt oder die gesuchte PV-Dienstleistung umsetzen.
Die neue Solarbörse ist im Internet unter muenchen.de/pv-agentur zu finden.
Die Stadt informiert
„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 12. November 2024.