Münchner Schulbauoffensive geht in die nächste Runde

Die Landeshauptstadt München startet das 5. Schulbauprogramm und investiert weitere 690 Millionen Euro in Bildungsinfrastruktur.

11. Dezember 2023

Grundschule Ilse von Twardoswky Platz in der Außenansicht mit spielenden Kindern auf dem Schulhof

Größte kommunale Bildungsbauoffensive wird fortgesetzt

Die Erfolgsgeschichte der Münchner Schulbauoffensive geht weiter. Trotz angespannter Haushaltslage werden mit dem 5. Schulbauprogramm rund 690 Millionen Euro in den Ausbau der Bildungsinfrastruktur und die Sanierung von Bestandsschulen investiert. Dies hat der Stadtrat am. 6. Dezember in der Sitzung des Bildungsausschusses gemeinsam mit dem Bauausschuss beschlossen – vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung.

Damit reagiert die Landeshauptstadt München auf den weiter steigenden Bedarf an Schulplätzen. Nach der aktuellen Schülerprognose des Planungsreferates werden allein an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in München voraussichtlich 17.000 zusätzliche Schulplätze bis 2035 und rund 23.000 zusätzliche Schulplätze bis 2040 benötigt. 

Durch den Beschluss zum 5. Schulbauprogramm werden sieben weitere Bauprojekte an acht Schulen genehmigt. Hiermit entstehen unter anderem zirka 4.600 Schulplätze und vier Kitagruppen. München stemmt seit 2016 mit 109 Schulbauprojekten aus insgesamt fünf Schulbauprogrammen die größte kommunale Bildungsbauoffensive in Deutschland.

Information

Gesamtvolumen

Das finanzielle Gesamtvolumen der fünf Schulbauprogramme liegt damit bei insgesamt 8,675 Milliarden Euro.

Beitrag des 5. Schulbauprogramms zur Schulbauoffensive

Beitrag des 5. Schulbauprogramms zur gesamten Schulbauoffensive. Durch das 5. Schulbauprogramm entstehen insgesamt 7 neue Schulbauprojekte an 8 Schulen. Damit steigt die Gesamtzahl der Bauprojekte aller 5 Schulbauprogramme auf insgesamt 109 Projekte.
Übersicht zu den geplanten Bauprojekten der fünf Schulbauprogramme

Geplante Projekte des 5. Schulbauprogramms

Grundschule Haimhauserstraße: Außenansicht vom Pausenhof mit Kindern und Spielgeräten im Vordergrund
Boris Storz
bestehende Grundschule Haimhauserstraße

Die Maßnahmen des 5. Schulbauprogramms umfassen im Einzelnen:

  • einen neuen vierzügigen Grundschulstandort Eggarten mit Dreifachsporthalle
  • eine Erweiterung der Grundschule Knappertsbuschstraße / Ruth-Drexel-Straße, um die nochmals gestiegenen Bedarfe zu decken
  • eine Pavillonanlage mit drei Lernhäusern sowie Versorgungsküche und Mensa für die Grundschule Schererplatz
  • eine fünfzügige Realschule mit einer Dreifachsporthalle am neuen Standort Prof.-Eichmann-Straße zur Entlastung des Schulzentrums an der Pfarrer-Grimm-Straße
  • die Generalinstandsetzung und Erweiterung des ersten Münchner Schulzentrums am Schulstandort Peslmüllerstraße sowohl für die Mittelschule als auch für das Gymnasium
  • ein 6-zügiges Gymnasium mit Vierfach-Sport- und Schwimmhalle zur Quartiersversorgung am Dreilingsweg und zur gymnasialen Versorgung im Münchner Westen
  • Erweiterung als Neubau zur Schaffung für G9-Kapazitäten für das Theodolinden-Gymnasium am Staudengarten.
     

Fokus Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich

Lernhaus von der Grundschule WaldmeisterstraßeLernhaus Grundschule Waldmeisterstraße mit dem Marktplatz zum Spielen, Lernen, Lesen oder Erholen. Ein großer offener Raum mit bis zum Boden reichenden Fenstern und Bücherregalen, spielenden Kindern und einem grünem Teppich in der Mitte.
Seeberger.Buss; Bildbearbeitung, Composing Kinder: Media by Linus Seemann
Lernhaus der bestehenden Grundschule Waldmeisterstraße

Ab dem Schuljahr 2026/2027 bis 2029/2030 wird sukzessive der bundesweite Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt. Der Stadtrat hat aus diesem Grund mit dem Beschluss auch Vorleistungen für elf weitere Grundschulen genehmigt, damit diese dann in kommende Bauprogramme aufgenommen werden können. Grundsätzlich sind alle Neubau-Grundschulen und alle Bestands-Grundschulen, für die eine Erweiterung oder Ertüchtigung beschlossen wurde, so geplant worden, dass diese eine ganztägige Betreuung aller Kinder gewährleisten können.

Klima- und ressourcenschonende Bauweise

Auch das 5. Schulbauprogramm legt Wert auf eine klima- und ressourcenschonende Bauweise. Neben der energieeffizienten Ausführung tragen unter anderem eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit Fernwärme und Wärmepumpenanlagen zur nachhaltigen Gestaltung der Schulbauten bei. Die überwiegende Zahl der Projekte wird in Holz- bzw. Holzhybridbauweise und mit Einsatz von Recyclingbeton errichtet. Durch diese Standards konnten in den letzten Schulbauprogrammen mit der Stadtkämmerei sogenannte „Bundesförderungen effizienter Gebäude (BEG)“ erreicht und auch im 5. Schulbauprogramm fortgeführt werden.

Zitat der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl

dritte Bürgermeisterin Verena Dietl im Portrait im weinroten Sakko und verschränkten Armen
© Erol Gurian
Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl

„Bildung ist und bleibt für mich der Schlüssel für die Zukunft – für den Einzelnen wie für die Stadtgesellschaft. Sie ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, daher halten wir konsequent an dem eingeschlagenen Weg fest und setzen den nächsten Baustein des deutschlandweit größten kommunalen Bildungsbauprogramms "

Zitat von Schureferent Florian Kraus

Schureferent Florian Kraus im Portrait mit Brille und Vollbart
Schureferent Florian Kraus

"Bedarfsgerechter Schulbau ist eines der wichtigsten Handlungsfelder des Referats für Bildung und Sport. Egal ob Neubau oder die unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ebenso wichtige Sanierung des Bestands – am Ende stehen moderne Schulgebäude für eine moderne Pädagogik. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit in unserer wachsenden Landeshauptstadt. Ich danke dem Stadtrat für diese zukunftsorientierte Entscheidung trotz angespannter Haushaltslage in der Gegenwart."

Zitat von Baureferentin Dr-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer

Baureferentin Dr-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer im Portrait
Stephan Rumpf
Baureferentin Dr-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer

"Mit den Schulbauprogrammen setzen wir auch im Hinblick auf den Klimaschutz Maßstäbe. Dabei spielt die Lebenszyklusbetrachtung eine große Rolle. Wir setzen auf energieeffiziente Gebäudehüllen, erneuerbare Energien und haben Photovoltaik und den Niedrigstenergiestandard mit dekarbonisierter Wärmeversorgung etabliert. Immer mehr Projekte entstehen in Holzbauweise und unter Einsatz von Recyclingbeton. Ebenso legen wir Wert auf viel Grün und Biodiversität auf und an den Gebäuden. So wollen wir den Schüler*innen und dem Lehrkörper ein möglichst gutes und gesundes Lern- und Arbeitsumfeld bieten."