CSD - rund 60 städtische Schulen zeigen Flagge

Im Rahmen des CSD setzen sich auch unsere städtischen Schulen mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie Homo- und Transfeindlichkeit auseinander.

19. Juni 2024

Information

CSD & Pride Weeks

Vom 8. bis 23. Juni 2024 finden in München die Pride Weeks statt: Zwei Wochen lang wehen die Regenbogenflaggen in der Stadt. Es sind zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen geplant. Höhepunkt ist die CSD-Politparade am 22. Juni 2024 sowie das CSD-Straßenfest mit einem umfangreichen Programm in der Münchner Innenstadt.

Das RBS zeigt Flagge

Auf dem Bild ist eine Collage aus mehreren Bildern zum Thema CSD zu sehen.
Referat für Bildung und Sport
Zahlreiche Flaggen schmücken unsere städtischen Schulen

Anlässlich der Aktionswochen hatte Schulreferent Florian Kraus sowie Christian Breu, LGBTIQ*-Koordinator im RBS, auch in diesem Jahr wieder Informationen rund um die Pride Weeks und den Christopher-Street-Day zusammengestellt und unsere Schulen zur Unterstützung aufgerufen.

„In diesem Jahr soll der Fokus bewusst auf die Flaggen gelegt werden, denn neben der Bereitstellung von unterrichtspraktischen Materialien und Informationen rund um den CSD ist es wichtig, ein besonders sensibles Bewusstsein für die Fahne an den Schulen zu entwickeln." so Christian Breu.

Aktuell möchten sich rund 60 städtische Schulen an der Flaggenaktion beteiligen und eine entsprechende Regenbogenfahne an ihrer Schule hissen. Diese Aktion ist ein freiwilliges Angebot an die Schulen. So war es auch der Wunsch von Oberbürgermeister Dieter Reiter, der kürzlich als Schirmherr zur Beteiligung im Rahmen der Pride Weeks aufgerufen hatte.

Aktionen an unseren Schulen

Auf dem Bild ist die Pride-Fahne und die Aufschrift
Referat für Bildung und Sport
Storyboard im Flur der Städtischen Berufsschule für das Spenglerhandwerk

Städtisches Berufsschulzentrum für Fahrzeugtechnik am Elisabethplatz

Unser städtisches Berufsschulzentrum für Fahrzeugtechnik am Elisabethplatz hat die Regenbogenfahnen als eine der ersten Schulen in diesem Jahr gehisst.

Schulleiter Joe Lammers unterstützt die Aktion und sagt:
„Wir zeigen Flagge, um den homofeindlichen Äußerungen und Haltungen unserer Schüler*innen zu begegnen. Wir zeigen Flagge, weil queere Menschen immer noch benachteiligt werden. Wir zeigen Flagge, da wir von einem Genderverbot nichts halten.“

Städtische Anita-Augspurg-Berufsoberschule für Sozialwesen und Gesundheit

Auch Berthold Lacher, Schulleiter der Städtischen Anita-Augspurg-Berufsoberschule für Sozialwesen und Gesundheit, hat gemeinsam mit dem Gender-Beauftragten und Lehrer Philip Fickel die Regenbogenfahne gehisst.

Berthold Lacher meint dazu:
„Als Leiter einer Schule, die Anita-Augspurg in ihrem Namen trägt, ist es mir besonders wichtig, das Anliegen von CSD und Pride Week zu unterstützen. Schließlich hat Anita Augspurg bereits vor über 100 Jahren den Mut gehabt, gegen vorherrschende Konventionen für ihre Selbstbestimmung zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund bin ich stolz, dass an unserer Schule Lehrkräfte mit starkem Engagement das Thema Diversität im Schulalltag präsent halten.“

Städtische Berufsschule für das Spenglerhandwerk

Ein weiteres tolles Beispiel dafür, wie die Thematik an Schulen umgesetzt werden kann, liefert uns unsere Städtische Berufsschule für das Spenglerhandwerk, Umwelt- und Versorgungstechnik. Dort wurde die Flurwand in ein Storyboard verwandelt. Die gesamte Schulfamilie ist davon begeistert, wie die Schüler*innen sich beteiligen und welche guten, konstruktiven Gespräche entstehen, sogar in den Pausen und nach Unterrichtsende.  

Gay-Straigt-Alliance (GSA)

Darüber hinaus wird auch in diesem Jahr die Gay-Straight-Alliance (GSA), eine Austausch-Gruppe für Schüler*innen der Städtischen Fachoberschule für Gestaltung sowie der benachbarten Städtischen Fachoberschule für Sozialwesen, an der Politparade am 22. Juni 2024 mit Lehrkräften und Schüler*innen als Fußgruppe teilnehmen.

Weitere Aktionen im RBS

Christian Breu, LGBTIQ*-Koordinator des RBS, hat im Glasgang der Bayerstraße 28 eine große Regenbogenfahne aufgehängt und auch unsere Dachterrasse ist am Geländer in Richtung Hauptbahnhof beflaggt. Darüber hinaus ist es ihm wichtig bereits beim Anwerben von potenziellen Lehr- und Erziehungskräften für unsere Einrichtungen deutlich zu machen, dass neue Kolleg*innen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität bei der Landeshauptstadt München als geschätzte Kolleg*innen willkommen sind.

Zusätzlich zu den Projekten an den Bildungseinrichtungen vor Ort werden sich außerdem auch Lehr- und Erziehungskräfte im Rahmen des Beschäftigtennetzwerks QueerNetLHM der Stadt München, das im September 2022 ins Leben gerufen wurde, sowie Menschen aus der Verwaltung des Referats für Bildung und Sport an der Politparade am 22. Juni 2024 beteiligen. Das Beschäftigtennetzwerk wird mit einem großen Truck vertreten sein.

Der Christopher Street Day

Der Monat Juni steht weltweit unter dem Motto des Christopher-Street-Days und des Stonewall-Aufstands. Diese erinnern an den ersten bekannten Aufstand von Homosexuellen und anderen Minderheiten im Jahr 1969. Zu dieser Zeit gab es in New York immer wieder Polizei-Razzien in Kneipen mit trans*-, bi- und homosexuellem Publikum, so auch in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street. Doch dort setzte man sich am 28. Juni 1969 erstmals dagegen zur Wehr, was in mehrtägigen Auseinandersetzungen mit der New Yorker Polizei endete. In der LGBTIQ*-Bewegung wird der Tag als Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung und Anerkennung gesehen. Bis heute werden daher im Laufe des Junis weltweit sogenannte Pride-Veranstaltungen durchgeführt.

Die Regenbogenflagge

In ihrer ursprünglichen Form besteht die Regenbogenflagge aus sechs unterschiedlichen Farben, die vertikal angeordnet sind. Die Progress-Pride-Flagge ergänzt die Fahne um weitere Farben, die gezielt queere People Of Colour und trans*-Menschen repräsentieren und diesen Gruppen mehr Sichtbarkeit verleihen. Insgesamt ist die Flagge somit ein wichtiges Symbol für Intersektionalität und steht für Toleranz und Vielfalt. Sie kann daher als Anlass genommen werden, die Schüler*innen für die Vielfalt von queeren Lebensweisen zu sensibilisieren.