Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs

Die Tram Münchner Norden ist eines der wichtigsten Schienen-Infrastruktur-Projekte - An der Paketposthalle entsteht Deutschlands größter Radlogistik-Hub

02. September 2025

Für einen zuverlässigen, stabilen und sicheren öffentlichen Nahverkehr

Tramschienen-Baustelle zwischen der Agnes-Bernauer-Straße und der Ammerseestraße
SWM/MVG
Der Bau der Tram Westtangente schreitet voran – hier kommen gerade zwischen der Agnes-Bernauer-Straße und der Ammerseestraße die Schienen an ihren Platz. Die Bauarbeiten für die Tram Münchner Norden beginnen im Herbst.

Die Tram Münchner Norden ist eines der wichtigsten Schienen-Infrastruktur-Projekte
Diesen Sommer hat der Stadtrat erneut eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Zukunfts­fähigkeit eines zuver­lässigen, stabilen und sicheren öffent­lichen Personen­nahverkehrs (ÖPNV) zu gewähr­leisten. Neben Brandschutz­maßnahmen im gesamten U-Bahn-Netz, der Erschließung neuer Schul­standorte und Neubau­gebiete mit Bussen und den Einstieg in die On-Demand-Mobilität treibt die Stadt besonders Schienen-Infrastruktur-Maßnahmen voran.

So wurde etwa der Neubau der Tram­linien Münchner Norden und Johannes­kirchen ebenso beschlossen wie die Planung einer Tram­verbindung von Berg am Laim nach Daglfing. Außerdem sollen für die Tram Y-Nord und die Tram­ver­längerung von Moosach nach Dachau Mach­barkeits­studien erstellt werden.

Die Tram Münchner Norden ist dabei neben der Tram-West­tangente eines der wichtigsten Schienen-Infrastruktur-Projekte. Der Tram-Neubau erschließt das neu entste­hende Wohn­quartier Neu­freimann und verbessert auch für viele Mitarbei­tende der Gewerbe­betriebe rund um die Knorrstraße die Anbindung deutlich. Im Herbst beginnt die MVG mit dem Bau des ersten Plan­fest­stellungs­abschnitts, der die Ver­län­gerung der Tram 23 von Schwabing Nord bis zum Kiefern­garten bein­haltet. Die MVG laden am 16. September zu einer Info­veranstaltung und am 8. Oktober zu einer Coffee-Bike-Aktion ein, bei der Fragen rund um das Projekt gestellt werden können.

Für den Plan­feststellungs­abschnitt 2 – die Strecke von Neu­freimann bis zum U-Bahnhof Am Hart – kann die SWM nun den Antrag auf Bau­genehmi­gung ein­reichen. Die Gesamt­kosten für das Neubau­projekt sind mit rund 360 Milli­onen Euro veran­schlagt. Durch das in einem Standard­verfahren festge­stellte positive Kosten-Nutzen-Verhältnis der Neubau­strecke ist eine Förderung durch Bund und Frei­staat von bis zu 90 Prozent der förder­fähigen Kosten möglich. Alle Infos unter mvg.de/tmn.

Der Stadtrat hat zudem Neuerungen bei der On-Demand-Mobilität beschlos­sen. Das System schließt eine Angebots­lücke zwischen linien­gebundenem ÖPNV und dem privaten Pkw insbe­sondere für den Stadt­rand.

So werden zunächst im Herbst kuppel­bare E-Klein­busse für einige Wochen als zusätzliche Fahr­zeuge auf der Linie 167 in Hadern getestet. Anfang 2026 werden die Fahr­zeuge dann in den Regel­betrieb der neuen Linie 152 in Frei­ham integriert. Ab voraus­sichtlich Mitte 2026 sollen die Fahrzeuge dann abends auf Abruf, also On-Demand, eingesetzt werden.

In einer weiteren Stufe kommt der Hart­hof hinzu. Hier kom­men kleine E-Fahr­zeuge zum Einsatz, die bei Bedarf fahren. Auf Basis der Erfah­rungen aus den beiden Pro­jekten soll ein inte­griertes Gesamt­system aus On-Demand und Linien­verkehr entstehen. Dabei sollen dann auch zu­nehmend auto­nome Fahr­zeuge zum Einsatz kommen, um die Betriebs­kosten zu senken und gleich­zeitig die Einsatz­flexibilität zu erhöhen.

Lieferungen schnell und umweltfreundlich

Das Foto zeigt (v.l.) Mobilitätsreferent Georg Dunkel, Oberbürgermeister Dieter Reiter, Stefan Behrendt, Managing Director Food Logistics bei Dachser, und Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft.
Michael Nagy / Presseamt München
Besuch im Radlogistik-Hub mit (v.l.) Mobilitätsreferent Georg Dunkel, Oberbürgermeister Dieter Reiter, Stefan Behrendt, Managing Director Food Logistics bei Dachser, und Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft.

An der Paketposthalle entsteht Deutschlands größter Radlogistik-Hub

„Ein Lastenrad kommt schneller voran, findet leichter einen Platz zum An­halten und Aus­liefern und muss deshalb nicht in zweiter Reihe parken,“ fasst Ober­bürger­meister Dieter Reiter die Vorteile dieser umwelt­freundlichen Variante der Paket­zustellung auf der soge­nannten letzten Meile zusam­men. Jedes Paket, das mit einem Lasten­rad ausge­liefert wird, verur­sacht weniger Stau, weniger Ab­gase und ist oft auch noch schnel­ler beim Kunden.

Daher setzt die Stadt auf Rad­logistik. Bereits 2023 hat sie einen Rad­logistik- Hub im Vieh­hof eröffnet, der eine Erfolgs­geschichte schreibt. Pro Jahr werden an diesem Stand­ort etwa 260.000 Sendun­gen ausge­fahren. Im Vergleich zu einer konventio­nellen Zustel­lung werden dabei knapp 8.000 Stun­den an Stand­zeiten im öffent­lichen Raum eingespart.

Ein zweiter, zehn­mal so großer Rad­logistik-Hub an der Paket­post­halle hat diesen Som­mer seinen Betrieb aufge­nommen. Auf 2.000 Quadrat­metern gibt es große Lager­räume für den Umschlag von Paletten­ware, Kühl­logistik und gewöhn­lichen Paketen. In einer Werk­statt können schnell und zuverlässig Reparaturen und Service für die Dienst­fahrzeuge erledigt und in einem Show­room verschiedene Fahrzeug­modelle großer Hersteller getestet werden – wichtige Bausteine, um Lasten­räder als voll­wertige Alter­native zu Firmen­wagen zu etablieren.

Erste Unternehmen sind bereits seit Juni im Pilotbetrieb vor Ort wie zum Beispiel Dachser Food Logistics, GLS und Pacflix. Weitere große Logistik- Anbieter folgen demnächst, sodass der neue Hub dann Deutschlands größte Drehscheibe für Lieferungen und Dienst­leistungen mit dem Lasten­rad sein wird. Die Stadt hat den Standort in Kooperation mit der Wirt­schaft geplant und mit dem Münchner Unternehmen B4B Logistics umgesetzt. Ermöglicht wurde der Logistik-Hub durch Fördergelder aus dem EU-Projekt MetaCCAZE.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 2. September 2025.