Auf dem Weg zur digitalen Behörde
Verwaltungsangelegenheiten können immer öfter auch online erledigt werden. Daneben bleiben die Bürgerbüros Anlaufstellen der Stadt vor Ort.
Verwaltungsangelegenheiten immer öfter auch online
Münchner*innen können sich den Weg zum Amt in vielen Fällen schon sparen!
Man hat gerade den Umzug in eine neue Wohnung hinter sich gebracht und jetzt muss man den neuen Wohnsitz auch noch bei der Stadt anmelden. Der Bewohner-Parkausweis läuft demnächst ab und muss verlängert werden. Oder für den Urlaub braucht man noch einen internationalen Führerschein. In all diesen Fällen denkt mancher wohl noch an lange Warteschlangen auf Behördenfluren, in die man sich einreihen muss. Doch all das geht auch ganz entspannt von zuhause aus. Denn die Stadt München bietet viele ihrer Behördenleistungen inzwischen auch digital an.
187 Verwaltungsprozesse haben das Kreisverwaltungsreferat und das IT-Referat bisher gemeinsam digitalisiert. Die Münchner*innen können sich so schon jeden zweiten Gang aufs Amt sparen und stattdessen bequem von der Couch aus per Online-Formular ihre Behördenangelegenheiten erledigen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und die Online-Services werden weiter ausgebaut, verspricht IT-Referentin Dr. Laura Dornheim. „So viele Dienstleistungen wie möglich müssen in Zukunft digital nutzbar sein“, fasst Oberbürgermeister Dieter Reiter die Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt zusammen. Das soll nicht nur den Bürger*innen den Alltag erleichtern, indem sie sich Behördengänge sparen. Wenige Klicks statt langer Formulare – das soll auch die Beschäftigten der Stadt entlasten und so Engpässen beim Personal entgegenwirken.
Denn auch die Stadt bekommt als Arbeitgeberin den Fachkräftemangel zu spüren. Unter stadt.muenchen.de/infos/onlinekvr findet man eine Übersicht über sämtliche Online-Services des Kreisverwaltungsreferats. Unterteilt in verschiedene Kategorien kann man auf der Website viele Dienstleistungen direkt abrufen. So kann man unter der Rubrik „Bürgerbüro“ eine Meldebescheinigung oder ein Führungszeugnis beantragen oder den Bearbeitungsstand bei der Ausstellung eines Personalausweises oder Reisepasses abfragen. Neu verfügbar ist seit kurzem auch die elektronische Wohnsitzanmeldung. Unter der Rubrik „Rund ums Auto“ findet man alles zu Führerschein, Fahrzeugzulassung und zum Parken. Dort kann man etwa den Umtausch des alten Papierführerscheins in einen EU-Kartenführerschein beantragen, ein Wunschkennzeichen reservieren oder einen Bewohner-Parkausweis beantragen. Urkunden aus dem Geburten-, Ehe- und Sterberegister beantragt man unter der Rubrik „Standesamt“. Auch ein Kirchenaustritt lässt sich online erklären. Verlorene Gegenstände kann man unter der Rubrik „Fundbüro“ melden. Und wer ein Gewerbe anmelden will oder eine Beschwerde, etwa über eine Gaststätte oder ein Taxiunternehmen hat, findet unter der Rubrik „Gewerbe und Verbraucherschutz“ den direkten Draht zur Stadtverwaltung.
Doch nicht nur die Dienstleistungen des Kreisverwaltungsreferats können die Münchner*innen auf digitalem Weg in Anspruch nehmen. Bauherren oder die von ihnen beauftragten Architekturbüros können etwa bei der Lokalbaukommission über die Plattform muenchen.de/digitalerbauantrag auch Bauanträge digital einreichen. Und alle Münchner*innen können sich unter bauleitplanung.muenchen.de über aktuelle Bebauungs- und Flächennutzungspläne informieren und sich dazu äußern.
Schutz der digitalen Infrastruktur
„Damit digitale Dienste und Werkzeuge genutzt werden, müssen die Menschen darauf vertrauen können, dasss ihre Daten sicher und verlässlich verarbeitet werden“, weiß Münchens IT-Referentin Dr. Laura Dornheim. Deshalb hat digitale Sicherheit für das Referat, das die städtischen Online-Dienste zur Verfügung stellt, auch einen besonders hohen Stellenwert. Das zeigt sich auch daran, dass sich seit Anfang August eine eigene Hauptabteilung im IT-Referat um das Informationssicherheitsmanagement kümmert. Bisher war die Cyber-Security eine Untereinheit der IT-Strategie.
„Informationssicherheit zu gewährleisten, ist eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Digitalisierung Münchens“, erklärt Dr. Thomas Reeg, der Informationssicherheitsbeauftragte der Stadt. Die neue Hauptabteilung unter seiner Leitung plant und steuert stadtweit alle Maßnahmen, um Cyberangriffe und andere Sicherheitsvorfälle zu verhindern, aufzuspüren und abzuwehren. Die städtische Cyber-Security ist dabei in über 1.000 Fällen pro Jahr aktiv.
Bürgerbüros bleiben Anlaufstellen vor Ort
Viele Dienste der Bürgerbüros können die Münchner*innen inzwischen auch online in Anspruch nehmen – siehe den Artikel oben. Wer aber weiterhin seine Behördenangelegenheiten lieber persönlich vor Ort erledigen möchte, findet auch in Zukunft Anlaufstellen in den Vierteln.
Durch die Einführung der Terminvergabe gehören lange Wartezeiten der Vergangenheit an. Der Besuch eines Bürgerbüros ist damit gut planbar. Termine können online unter stadt.muenchen.de/infos/onlinekvr oder am Servicetelefon Bürgerbüro unter der Nummer 233-96000 vereinbart werden.
Um die Versorgung der Bürger*innen mit städtischen Dienstleistungen vor Ort zukunftsfähig zu machen, hat der Stadtrat für die Bürgerbüro-Standorte in diesem Jahr ein neues Konzept beschlossen. Kern des Konzepts ist der Ausbau großer, leistungsfähiger und verkehrsgünstig gelegener Bürgerbüros. Kleinere Standorte sollen dafür aufgegeben werden.
So ist geplant, das Bürgerbüro in Pasing zu erweitern, dafür wird das Bürgerbüro an der Leonrodstraße aufgegeben. Am Scheidplatz ist gerade ein neues Bürgerbüro im Bau, das voraussichtlich Anfang 2025 in Betrieb gehen und dann das kleinere Bürgerbüro an der Riesenfeldstraße ersetzen wird. Das Bürgerbüro am Orleansplatz bleibt ebenso bestehen wie das Bürgerbüro in der Ruppertstraße, das im Zuge des Umbaus des KVR-Hauptgebäudes komplett neu gestaltet wurde. Das Bürgerbüro Forstenrieder Allee bleibt ebenfalls bestehen, soll aber an einen anderen Standort verlegt werden.
„Das neue Standortkonzept ist eine vernünftige Kombination aus Vor-Ort-Services und Online-Diensten“, erklärt Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl.
Die Stadt informiert
„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 27. August 2024.