Auf dem Weg zur digitalen Behörde

Verwaltungsangelegenheiten können immer öfter auch online erledigt werden. Daneben bleiben die Bürgerbüros Anlaufstellen der Stadt vor Ort.

27. August 2024

Verwaltungsangelegenheiten immer öfter auch online

Oberbürgermeister Dieter Reiter präsentiert zusammen mit Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl und IT-Referentin Dr. Laura Dornheim die digitalen Angebote der Landeshauptstadt München im Medienzentrum des Kreisverwaltungsreferats.
KVR
OB Dieter Reiter, Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl und IT-Referentin Dr. Laura Dornheim präsentieren die digitalen Angebote der Stadt

Münchner*innen können sich den Weg zum Amt in vielen Fällen schon sparen!

Man hat gerade den Umzug in eine neue Wohnung hinter sich gebracht und jetzt muss man den neuen Wohnsitz auch noch bei der Stadt anmelden. Der Bewohner-Parkausweis läuft demnächst ab und muss verlängert werden. Oder für den Urlaub braucht man noch einen internationalen Führerschein. In all diesen Fällen denkt mancher wohl noch an lange Warteschlangen auf Behördenfluren, in die man sich einreihen muss. Doch all das geht auch ganz entspannt von zuhause aus. Denn die Stadt München bietet viele ihrer Behördenleistungen inzwischen auch digital an.

187 Verwaltungsprozesse haben das Kreisverwaltungsreferat und das IT-Referat bisher gemeinsam digitalisiert. Die Münchner*innen können sich so schon jeden zweiten Gang aufs Amt sparen und stattdessen bequem von der Couch aus per Online-Formular ihre Behörden­angelegenheiten erledigen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und die Online-Services werden weiter ausgebaut, verspricht IT-Referentin Dr. Laura Dornheim. „So viele Dienstleistungen wie möglich müssen in Zukunft digital nutzbar sein“, fasst Ober­bürgermeister Dieter Reiter die Digitalisierungs­strategie der Landeshauptstadt zusammen. Das soll nicht nur den Bürger*innen den Alltag erleichtern, indem sie sich Behörden­gänge sparen. Wenige Klicks statt langer Formulare – das soll auch die Beschäftigten der Stadt entlasten und so Engpässen beim Personal entgegenwirken.

Denn auch die Stadt bekommt als Arbeitgeberin den Fachkräfte­mangel zu spüren. Unter stadt.muenchen.de/infos/onlinekvr findet man eine Übersicht über sämtliche Online-Services des Kreisverwaltungsreferats. Unterteilt in verschiedene Kategorien kann man auf der Website viele Dienstleistungen direkt abrufen. So kann man unter der Rubrik „Bürgerbüro“ eine Melde­bescheinigung oder ein Führungszeugnis beantragen oder den Bearbeitungsstand bei der Ausstellung eines Personal­ausweises oder Reisepasses abfragen. Neu verfügbar ist seit kurzem auch die elektronische Wohnsitz­anmeldung. Unter der Rubrik „Rund ums Auto“ findet man alles zu Führerschein, Fahrzeug­zulassung und zum Parken. Dort kann man etwa den Umtausch des alten Papier­führerscheins in einen EU-Karten­führerschein beantragen, ein Wunsch­kennzeichen reservieren oder einen Bewohner-Parkausweis beantragen. Urkunden aus dem Geburten-, Ehe- und Sterberegister beantragt man unter der Rubrik „Standesamt“. Auch ein Kirchenaustritt lässt sich online erklären. Verlorene Gegenstände kann man unter der Rubrik „Fundbüro“ melden. Und wer ein Gewerbe anmelden will oder eine Beschwerde, etwa über eine Gaststätte oder ein Taxi­unternehmen hat, findet unter der Rubrik „Gewerbe und Verbraucherschutz“ den direkten Draht zur Stadtverwaltung.

Doch nicht nur die Dienstleistungen des Kreis­verwaltungs­referats können die Münchner*innen auf digitalem Weg in Anspruch nehmen. Bauherren oder die von ihnen beauftragten Architekturbüros können etwa bei der Lokalbau­kommission über die Plattform muenchen.de/digitalerbauantrag auch Bauanträge digital einreichen. Und alle Münchner*innen können sich unter bauleitplanung.muenchen.de über aktuelle Bebauungs- und Flächen­nutzungs­pläne informieren und sich dazu äußern.

Schutz der digitalen Infrastruktur

„Damit digitale Dienste und Werkzeuge genutzt werden, müssen die Menschen darauf vertrauen können, dasss ihre Daten sicher und verlässlich verarbeitet werden“, weiß Münchens IT-Referentin Dr. Laura Dornheim. Deshalb hat digitale Sicherheit für das Referat, das die städtischen Online-Dienste zur Verfügung stellt, auch einen besonders hohen Stellenwert. Das zeigt sich auch daran, dass sich seit Anfang August eine eigene Hauptabteilung im IT-Referat um das Informations­sicherheits­management kümmert. Bisher war die Cyber-Security eine Untereinheit der IT-Strategie.

„Informationssicherheit zu gewährleisten, ist eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Digitalisierung Münchens“, erklärt Dr. Thomas Reeg, der Informations­sicherheits­beauftragte der Stadt. Die neue Hauptabteilung unter seiner Leitung plant und steuert stadtweit alle Maßnahmen, um Cyberangriffe und andere Sicherheitsvorfälle zu verhindern, aufzuspüren und abzuwehren. Die städtische Cyber-Security ist dabei in über 1.000 Fällen pro Jahr aktiv.

Bürgerbüros bleiben Anlaufstellen vor Ort

Sachbearbeiterinnen und Kunden in einem Bürgerbüro des Kreisverwaltungsreferats
Michael Nagy / Presseamt
Beratung in einem Bürgerbüro

Viele Dienste der Bürger­büros können die Münchner­*innen inzwischen auch online in Anspruch nehmen – siehe den Artikel oben. Wer aber weiterhin seine Behörden­angelegen­heiten lieber persönlich vor Ort erledigen möchte, findet auch in Zukunft Anlaufstellen in den Vierteln.

Durch die Einführung der Terminvergabe gehören lange Wartezeiten der Vergangenheit an. Der Besuch eines Bürgerbüros ist damit gut planbar. Termine können online unter stadt.muenchen.de/infos/onlinekvr oder am Servicetelefon Bürgerbüro unter der Nummer 233-96000 vereinbart werden.

Um die Versorgung der Bürger*innen mit städtischen Dienst­leistungen vor Ort zukunfts­fähig zu machen, hat der Stadtrat für die Bürger­büro-Standorte in diesem Jahr ein neues Konzept beschlossen. Kern des Konzepts ist der Ausbau großer, leistungs­fähiger und verkehrs­günstig gelegener Bürger­büros. Kleinere Standorte sollen dafür aufge­geben werden.
So ist geplant, das Bürger­büro in Pasing zu erweitern, dafür wird das Bürger­büro an der Leonrod­straße aufgegeben. Am Scheidplatz ist gerade ein neues Bürger­büro im Bau, das voraussichtlich Anfang 2025 in Betrieb gehen und dann das kleinere Bürger­büro an der Riesenfeld­straße ersetzen wird. Das Bürger­büro am Orleans­platz bleibt ebenso bestehen wie das Bürger­büro in der Ruppert­straße, das im Zuge des Umbaus des KVR-Haupt­gebäudes komplett neu gestaltet wurde. Das Bürger­büro Forsten­rieder Allee bleibt ebenfalls bestehen, soll aber an einen anderen Standort verlegt werden.

„Das neue Standort­konzept ist eine vernünftige Kombi­nation aus Vor-Ort-Services und Online-Diensten“, erklärt Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 27. August 2024.