Stadtgüter München feiern 125-jähriges Bestehen

Ökologisches Hoffest auf Gut Karlshof am Sonntag, 7. Juli: Mitfeiern und Landwirtschaft hautnah erleben!

24. Juni 2024

Ackern für Münchens gute Zukunft

Die Stadtgüter München erfüllen seit 125 Jahren vielfältige Aufgaben: Auf Gut Karlshof (großes Foto) werden nicht nur Ochsen gemästet, sondern auch Öko-Strom erzeugt. Im Mitmach-Stall in Riem, beim Kartoffeln selber klauben und in den Krautgärten können Münchner*innen Landwirtschaft selbst hautnah erleben. Kommunalreferentin und Erste Werkleiterin Kristina Frank und Bürgermeisterin Verena Dietl präsentieren auf dem Marienplatz Kartoffeln der Stadtgüter.
Michael Nagy / Stadtgüter München
Die Stadtgüter München erfüllen seit 125 Jahren vielfältige Aufgaben: Auf Gut Karlshof (großes Foto) werden nicht nur Ochsen gemästet, sondern auch Öko-Strom erzeugt. Im Mitmach-Stall in Riem, beim Kartoffeln selber klauben und in den Krautgärten können Münchner*innen Landwirtschaft selbst hautnah erleben. Kommunalreferentin und Erste Werkleiterin Kristina Frank und Bürgermeisterin Verena Dietl präsentieren auf dem Marienplatz Kartoffeln der Stadtgüter.

Landwirtschaftliche Flächen sind in einer Großstadt wie München ja ein rares Gut. Aber wer ist eigentlich der größte Bauer der Stadt? Die Antwort auf diese Frage wird viele überraschen: Es ist die Stadt selbst. Mit ihren städtischen Gütern bewirtschaftet sie eine Fläche von über 2.800 Hektar in und um München. Oberbürgermeister Dieter Reiter ist also auch Großbauer.

Doch wozu betreibt eine Stadt wie München Landwirtschaft? Das Ganze hat eine lange Tradition. Vor 125 Jahren, im Jahr 1899, kaufte die Stadt München mit den Gütern Karlshof und Zengermoos die ersten Ackerflächen. Damit sollte damals die Lebensmittelversorgung für Altenheime und Krankenhäuser sichergestellt werden.

Mittlerweile sind die städtischen Güter auf zehn Betriebe angewachsen, acht davon arbeiten bereits nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Die beiden bisher noch konvetionell arbeitenden Betriebe, Gut Karlshof und Gut Dietersheim, beginnen im Juli mit der zwei Jahre dauernden Umstellung auf Ökolandbau. Ab 2026 werden dann alle zehn städtischen Güter ökozertifiziert sein. Damit ist München Vorreiter, was nachhaltigen Landbau und Artenschutz angeht.

Die Versorgung der Münchnerinnen und Münchner mit Lebensmitteln steht beim Betrieb der städtischen Güter heute allerdings nicht mehr im Vordergrund.Mit der Landwirtschaft am Stadtrand verfolgt München mittlerweile andere Ziele: Durch die landwirtschaftliche Nutzung halten die Stadtgüter Flächen auf Vorrat für künftige Nutzungen vor, etwa als ökologische Ausgleichsflächen für Bauprojekte. Bisher haben die Stadtgüter rund 178 Hektar an Flächen zur Verfügung gestellt, um so Eingriffe in die Natur zu kompensieren, unter anderem für Bau und Erschließung der Allianz-Arena. Aus landwirtschaftlichen Flächen werden dann Naturschutzareale.

Ihre Flächen nutzen die Stadtgüter zudem zur Erzeugung erneuerbarer Energien. So erzeugt auf Gut Karlshof eine Biogasanlage Strom und Wärme aus Gülle und Mist der dort gehaltenen Ochsen. Die Anlage speist bei Vollbetrieb jährlich etwa 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom ins öffentliche Netz ein. Damit kann der Strombedarf von 1.125 Münchner Vier-Personen-Haushalten gedeckt werden. Auf den Dächern verschiedener Betriebsgebäude der Stadtgüter sind zudem Photovoltaik-Anlagen installiert.

Die Münchnerinnen und Münchner können aber auch ganz unmittelbar von den Leistungen der Stadtgüter profitieren, nicht nur beim Einkauf im Hof-laden oder wenn sie auf dem Oktoberfest eine Ochsensemmel mit Fleisch vom Gut Karlshof verspeisen. Im Mitmach-Stall auf Gut Riem können vor allem Kindergartengruppen und Schulklassen einen Bio-Bauernhof mit Rindern, Schweinen, Schafen und Eseln hautnah und mit allen Sinnen erleben und lernen dabei, wie artgerechte ökologische Tierhaltung aussieht. Aber auch Erwachsene können bei einer Hofführung auf Gut Riem hinter die Kulissen eines landwirtschaftlichen Betriebs schauen.

In den Krautgärten, die die Stadtgüter an acht Standorten angelegt haben, können Hobby-Gärtner*innen außerdem ihr eigenes Bio-Gemüse anbauen und ernten. Mehr Informationen zu den Stadtgütern München findet man unter www.stadtgueter-muenchen.de.

Oberbürgermeister Dieter Reiter:

Oberbürgermeister Dieter Reiter auf dem Gut Karlshof

„Die Stadtgüter München feiern ein beeindruckendes Jubiläum: Vor 125 Jahren kaufte die Stadt München mit dem Gut Karlshof Ackerland, um die Lebensmittelversorgung für die Altenheime und Krankenhäuser sicherzustellen.

Heute dürfte die Stadt mit ihren derzeit acht ökologischen Gutsbetrieben, bald sind es alle zehn, der größte Biobauer in Bayern sein. Neben dem Anbau von Kartoffeln und Getreide und der Aufzucht von Ochsen, dienen die Flächen aber auch dem Artenschutz und nicht zuletzt der Naherholung für die Münchner*innen.“

Ökologisches Hoffest auf Gut Karlshof

Eine Hüpfburg aus Stroh für die Kleinen ist nur eine der vielen Attraktionen beim Ökologischen Hoffest auf Gut Karlshof.
Stadtgüter München
Eine Hüpfburg aus Stroh für die Kleinen ist nur eine der vielen Attraktionen beim Ökologischen Hoffest auf Gut Karlshof.

Seit 125 Jahren betreibt die Stadt München auf dem Gut Karlshof bei Ismaning eine eigene Landwirtschaft. Das feiern die Stadtgüter München am Sonntag, 7. Juli, mit einem Ökologischen Hoffest dort, wo alles begann: auf Gut Karlshof. Von 10 bis 17 Uhr erwartet die Besucher*innen an der Freisinger Straße 64 in Ismaning ein buntes, unterhaltsames und informatives Programm.

Bei Führungen kann man einen Blick in den Ochsenstall und in die Biogasanlage werfen, auf dem Hof lassen sich die Maschinen des Guts inspizieren. An Ständen und bei Vorträgen gibt es Informationen zum ökologischen Landbau, zum Tier- und Artenschutz, zur Vielfalt der Kulturpflanzen und zu Umweltinitiativen.

Im Hofladen und auf dem Bauernmarkt kann man entsprechend dem Motto „Bio und Regional – für alle was dabei“ Ochsenfleisch, Kartoffeln und Gemüse von Ismaninger Bauern kaufen. Der Hobby- und Künstlermarkt bietet traditionelles Handwerk. Auch für die Kleinen gibt es jede Menge zu entdecken: Sie können sich auf der Strohhüpfburg austoben, Bauernhoftiere basteln, selbst Pizza backen und vieles mehr.

Für zünftige Stimmung beim Fest sorgen die Schuhplattler der Jungbauernschaft Altenerding mit ihren Vorführungen und „Die 6 lustigen Fünf“ mit ihrer Blasmusik.

Und für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Ein ganzer Ochse vom Grill, Ochsenbraten und Ochsenbratwurst dürfen im Ochsenmastbetrieb nicht fehlen – aber selbstverständlich gibt es auch fleischlose Schmankerl.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 25. Juni 2024.