Münchner Plätze in der Zeitreise

Eine Zeitreise durch Münchens Plätze von 1988 bis heute

2020: St.-Pauls-Platz
Über den Platz verteilt wurden zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten geschaffen

Mehr Raum zum Verweilen im Freien

Gemeinsam mit der Bürgerschaft erhöht die Stadt die Aufenthaltsqualität - OB Reiter spricht vor Ort mit Bürger*innen (September 2022)
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Die Münchner Plätze

Foto: Michael Heinrich

Der Königsplatz in der Maxvorstadt

Die Propyläen bilden das prunkvolle Entree zum Königsplatz mit Glyptothek und Antikensammlung, eine Nahtstelle zwischen der Repräsentationsarchitektur des „Isar-Athen" Ludwigs I. und der bürgerlichen Maxvorstadt. Hier kreuzen sich historische Verbindungswege: von West nach Ost die Achse von der Stadtresidenz zum Sommerschloss Nymphenburg und von Schwabing zum Hauptbahnhof.

Den Königsplatz konzipierte Leo von Klenze nach dem Vorbild der Athener Akropolis. Er zählt zu den schönsten Beispielen des romantischen Klassizismus. Formale Strenge sollte in lebendiges Grün eingebettet werden und so den städtebaulichen Vorstellungen des griechenlandverliebten Ludwigs I. entsprechen. Um einen mit Tempeln umstandenen Platz zu schaffen, erweiterte Karl von Fischer die Brienner Straße. Dabei war kein Straßenkreuz die Grundlage für den Platz; die sich kreuzenden Straßen verlegte Fischer an die Ränder des Platzes, die ihn dadurch begrenzen und den Raum eigenständig machen. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden anstelle der Rasenflächen Granitplatten verlegt. Aus dem Königsplatz wurde ein Aufmarschplatz.

1988 wurde der Königsplatz nach jahrelanger Nutzung als Parkplatz und nach intensiver öffentlicher Diskussion weitgehend in seinem Ursprungszustand wiederhergestellt. Die Granitplatten des nationalsozialistischen Aufmarschfeldes wichen acht wohlproportionierten Rasenflächen und Kieswegen. Die Bodenbeläge und ihre Gestaltung sind mit Bedacht gewählt. Das Schuppenbogenpflaster aus Granit-Kleinstein unmittelbar vor den Propyläen ist ein Meisterwerk des Pflasterhandwerks.

Foto: Michael Heinrich

Der Prinzregentenplatz in Bogenhausen

Erst auf den zweiten Blick gibt der Prinzregentenplatz seine Größe und Schönheit preis. Die meisten Autofahrer an einer der Hauptverkehrsadern der Stadt lassen ihn achtlos rechts oder links liegen. Dabei offenbart sich beim Verweilen und genauen Hinsehen die ganze Pracht des malerischen Platzes, angelehnt an das Prinzregentheater, umgeben von stattlichen Repräsentationsbauten des barockisierenden Jugendstils und umrahmt von alten Linden. Lediglich zur Prinzregentenstraße öffnet sich der Platz.

Die großzügige Freifläche mit dem schlichten Brunnen und der hochschießenden Fontäne als Blickfang besticht durch seinen Belag in Schuppenbögen. Dieser setzt sich zu beiden Seiten der Straße zusammen aus kleinen hellen und dunklen Granitsteinen. Diese aufwändige Verlegeart bewirkt optisch eine starke Platz-Verbindung über den Asphalt hinweg. Wie ein wertvoller ornamentaler Teppich bedeckt das Mosaikpflaster großflächig den Platz.

Vor allem die Wahl des Materials und die Form der Pflasterung sind charakteristisch für den Prinzregentenplatz, benannt übrigens nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold. Den historischen Ort respektierend wurde vor allem dem Bodenbelag mit dem rötlichen Ziegelpflaster entlang der Häuser, den von in Form geschnittenen, niedrigen Hecken, umrahmten breiten Beeten, den Metallumfassungen und Geländern besonderes Augenmerk geschenkt.

Auch der Brunnen wird eigens betont durch eine schmucke Einfassung aus Granitsteinen. Die Möblierung dieses ganz besonderen Stadtraums ist - mit Ausnahme der großen Kandelaber als Reminiszenz an die Historie - zurückhaltend, ebenso die Begrünung. Die schlichten Sitzbänke unter den hohen Linden schmiegen sich dicht an die Hecken und Häuserfronten. Der ganze Platz darf in seiner anspruchsvoll gestalteten Fläche wirken.

Foto: Michael Heinrich

Der Orleansplatz in Haidhausen

Direkt gegenüber dem Münchner Ostbahnhof befindet sich der halbkreisförmige Orleansplatz. Von hier aus erschließen drei Achsen wie Strahlen das sogenannte Franzosenviertel, das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass nach dem deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg die Stadtplaner 1872 entschieden hatten, hier die Straßen und Plätze nach französischem Muster anzulegen und die Straßen sternförmig auf Plätze zulaufen zu lassen.

Für ein Flair wie in Paris sorgt nicht nur dieser Städtebau. Der überwiegende Teil des Orleansplatzes besteht aus einer wassergebundenen Sandfläche, wie sie auch in den Parks der Seine-Metropole üblich ist. Gegliedert wird die Fläche, auf der fast hundert Bäume stehen, durch mit Granitpflaster befestigte Wege. Leicht und luftig präsentiert sich die vielfältige Aktions- und Erholungsfläche. Parallel zur Orleansstraße verläuft der langgezogene schlanke Brunnen in Form einer Linse mit 52 Fontänen, die der Längskante am Becken entspringen und über die Wasserfläche hinweg gleichmäßig sanft geschwungene Bögen bilden. Zwei Figuren, Nymphe und Flussgott, wanderten von ihrem angestammten Platz im Bavariapark auf der Theresienhöhe zum Orleansplatz, wo sie nun an beiden Enden des Brunnens thronen.

Das muntere Wasserspiel ist Blickfang für die Menschen auf den dem Brunnen zugewandten Holzbänken. Sein anhaltendes Plätschern mildert sanft den Straßenlärm. Der Platz selbst strahlt angenehme Ruhe aus, ringsum pulsiert das städtische Leben mit Geschäften, Büros und Lokalen. Nicht nur bei Märkten und Festen wird der Orleansplatz zum großen Treffpunkt des ganzen Stadtquartiers.

Foto: Michael Heinrich

Der Erich-Mühsam-Platz in Schwabing

Er ist einer der kleinsten Plätze der Stadt, das macht aber gleichzeitig seine Qualität aus. Der Erich-Mühsam-Platz in Schwabing, unweit der Münchner Freiheit, umgeben von bis zu sechsgeschossigen Gebäuden, zählt zu den feinen atmosphärischen Stadträumen, die nicht nur von ihrer ausgewählten Gestaltung leben, sondern vor allem von ihrer Umgebung, dem italienischen Restaurant mit seinen weiß gedeckten Tischen im Freien, dem Obst- und Gemüsehändler, der Bar oder dem Bäcker.

Begrünte Baumscheiben umfassen die vier stattlichen Platanen, die wie vier Leuchtpunkte den Platz akzentuieren. Es besticht das Mosaiksteinpflaster mit seinen schuppenförmigen Ornamenten, die Bögen spannungsreich abgerundet mit rotem Porphyr-Steinen. Ausgehend von der leicht gewölbten Mitte des Platzes fließen die Schuppenbögen quasi über den Platz. Ringsum gibt der umlaufende Pflasterteppich der Fahrbahnen der Leichtigkeit im Innern ein wenig Halt.
 

Foto: Michael Heinrich

Der Pfanzeltplatz in Ramersdorf-Perlach

Der Pfanzeltplatz war und ist das Zentrum des ehemals selbstständigen Dorfes Perlach, das heute zum Stadtteil Ramersdorf-Perlach gehört. Entsprechend ländlich geprägt ist die offene Siedlungsbauweise des klassischen Straßendorfes entlang des Harlachinger Baches, der hier nach der Renaturierung wieder sein natürliches Bett und seine sanft geneigte Uferböschung erhalten hat. Er ist der Mittelpunkt des Pfanzeltplatzes, benannt nach dem Ehrenbürger der Gemeinde, dem Dekan Martin Pfanzelt.

Prächtige Kastanien säumen auf beiden Seiten seinen Lauf und unterstreichen bewusst den dörflichen Charakter. An der Frontseite des Geschichtsbrunnens sind die historischen Ereignisse von Altperlach nachzulesen. Die barocke St. Michael-Kirche dominiert die Ostseite, ringsum befinden sich die wichtigsten Einrichtungen des Zentrums: Banken, Schule, die Post, Geschäfte und Gaststätten. Der traditionelle Maibaum gehört hier ebenso hin wie die Dorffeste.

Foto: Michael Heinrich

Das Üblackerhäusl in Haidhausen

Das Üblackerhäusl in Haidhausen gehört zu einer Gruppe kleiner Herbergen, die im 18. und 19. Jahrhundert für Tagelöhner errichtet worden waren. Nachdem die Preysingstraße verkehrsberuhigt, die alten Herbergen renoviert und der historische Kriechbaumhof wiederaufgebaut wurden, entstand der Platz, der allen Versuchungen, angesichts des Ambientes zur Puppenstube zu werden, trotzte.

Der kleine Freiraum vor dem Üblackerhäusl, das mit zeitgenössischem Mobiliar ausgestattet ist, wird kontrastiert von der modernen Kunst Alix Stadtbäumers. Die Künstlerin hat für den intimen Platz, an dem im spitzen Winkel Wolfgang- und Preysingstraße aufeinandertreffen, einen extravaganten Trinkbrunnen mit einer Schale aus rotem Granit geschaffen, der auf einer Stele aus grau-grünem Serpentin zu schweben scheint. Das am Boden liegende Becken fängt das Wasser auf. Im Schatten des Kirschbaums laden Bänke zum Verweilen ein.

Foto: Michael Heinrich

Der Sankt-Anna-Platz im Lehel

Die Kulisse ist eindrucksvoll: Die St. Anna-Kirche und das dazugehörende barocke Franziskanerkloster aus dem beginnenden 18. Jahrhundert sind bemerkenswerte Kirchenbauwerke und geben dem Platz seinen besonderen Rahmen. Die alten Kirchenmauern, die hohen Kastanien, der Schalenbrunnen, die umlaufende Terrasse und die breiten Treppen prägen den zentralen Platz im Lehel, dem kleinsten Stadtteil Münchens, ebenso wie die gepflegten Bürgerhäuser rundum.

Granitplatten, Marmor- und Kalksteinstufen sowie farblich akzentuierte Kiesbeläge sind die bestimmenden Materialien der großen verkehrsberuhigten Fläche. Vor den Wohnhäusern tritt man auf die typischen rotbraunen Münchner Ziegelplatten. Im Sommer nutzen die vielen Restaurants den Platz und die Gehsteige für ihre Freiluftgastronomie. Handgeschmiedete Zäune und Sockel umfassen idyllische kleine Vorgärten, in denen Rosen blühen, beschattet von kleinkronigen Bäumen.

Foto: Michael Heinrich

Der Helmut-Fischer-Platz in Schwabing

Mit einer Fläche von 800 Quadratmetern ist er eher ein Plätzchen, aber wie sein Namensgeber, der beliebte Münchner Schauspieler Helmut Fischer, ist er unverwechselbar. Dazu trägt unter anderem der originelle dreiteilige Fontänenbrunnen der isländischen Künstlerin Inga Ragnarsdottir aus geschweißtem Edelstahl bei. Eine Vielzahl von Linden umrahmt die kleine Großstadtoase.

Die Bodengestaltung des Helmut-Fischer-Platzes ist raffiniert. Granitsteine charakterisieren den größeren Teil, der kleinere besteht aus Rasen. Die Form gibt ein sanft trennender Bogen vor, an dem die Sitzbänke angeordnet sind. Um die Fläche optisch zu vergrößern, wurde die Kleinpflasterung von den Häusern bis zum Radweg verlängert. Sichtbar getrennt sind der frequentierte Teil an der Herzogstraße und der Aufenthaltsbereich an der Rankestraße.

Foto: Michael Heinrich

Der Jürgen-von-Hollander-Platz in Milbertshofen

Vor allem Mütter und Kinder des angrenzenden Stadtquartiers lieben den Platz mit seiner enormen Aufenthaltsqualität. Der Jürgen-von-Hollander-Platz, benannt nach dem Münchner Schriftsteller, ist ein ausgesprochen kontemplativer Ort an der Nietzschestraße in Milbertshofen. Während die Mädchen und Buben um die Wasser speiende Bronzevase der Künstlerin Eugenie Hinrichs toben, können die Mütter auf den Bänken ringsum in Ruhe plaudern oder ihnen zuschauen. Die kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von fünf Metern ist mit Porphyrsteinen eingefasst und senkt sich in der Mitte ab, damit das Wasser aus der Amphore abfließen kann. Die umlaufene Wiese umschließt den Brunnenplatz fast gänzlich wie ein Ring. Mit Mosaiksteinen dekorativ gepflasterte Gehwege und die Baumallee entlang der Straße führen direkt auf die Grünfläche.

Foto: Michael Heinrich

Der Schweizer Platz in Fürstenried West

Direkt an der U-Bahn Station Fürstenried West befindet sich der weitläufige Schweizer Platz, der lange lediglich als Tramwendeschleife genutzt wurde. Busbahnhof und Einkaufszentrum mussten ins Gestaltungskonzept integriert werden. Die Lösung ist scheinbar einfach: Baumhain, Haltestellenüberdachung und Brunnen bilden die räumlichen Fixpunkte. Der „Schweizer Brocken“ ist ein Brunnen aus grünlichem Schweizer Granit von Magdalena Jetelova. Das Wasser stürzt wie in einem Gebirgsbach die Stufen zwischen den beiden massiven Gesteinsblöcken herab und fängt sich in dem langgezogenen flachen Becken davor.

Dank seiner Funktion als bedeutender Umsteigeplatz im öffentlichen Personennahverkehr herrscht auf dem Schweizer Platz immer emsiges Treiben und einmal in der Woche findet dort ein beliebter Wochenmarkt statt. Als Ruhezone dient dagegen der Baumhain. Über die umlaufenden drei Treppenstufen erreicht man die Terrasse mit der geometrisch angeordneten, schattenspendenden Baumgruppe und den Sitzbänken. Die in München eher seltenen weißen Kugellampen im Stil der 1960er-Jahre unterstreichen mit ihrem Retro-Charme den eigenständigen Charakter des Platzes.

Foto: Michael Heinrich

Die Kunst-Plattform am Alten Botanischen Garten in der Maxvorstadt

Es ist mit 14 Tonnen ein starkes Stück Straßenkunst in der Maxvorstadt: Die gigantische Skulptur „Der Ring“ des italienischen Künstlers Mauro Staccioli an der Kunst-Plattform beim Alten Botanischen Garten. Trotz seines Gewichts ist er filigran und scheint zu schweben in der Mitte einer leicht gewölbten Sandfläche, die er minimal berührt.

Mit einem Durchmesser von zwölf Metern setzt der rost-rote Ring einen starken Akzent an der Stelle eines heterogenen Stadtraums, an der sich historische und moderne Bauten begegnen. Als „rollendes Tor“ dient er für das Münchner Museumsquartier in der Maxvorstadt und war geblieben, nachdem sich zuvor verschiedene Skulpturen-Ausstellungen an diesem Platz abgewechselt hatten. An zwei Seiten flankiert wird der Platz an der Luisenstraße von Platanen und schlichten alten Steinbänken.

Foto: Michael Heinrich

Die Nieserstraße in der Altstadt

Das Rosental und den Sebastiansplatz verbindet eine schmale Gasse, die Nieserstraße, die lange ein unscheinbares Dasein als notwendige Lieferzone für das direkt angrenzende Stadtmuseum führte. Das ist Geschichte, im wahrsten Wortsinn, denn hier entstand ein ungewöhnliches Freiluftmuseum, ein Lapidarium, also eine Sammlung von Steinen und Skulpturen. In zwei offenen Stahlregalen lagern originale Überreste des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Siegestores, unter anderem Konsolen, Gesimse und Reliefs. Dazwischen zwei im Boden fest verankerte Figurenreliefs aus der Attika des Tores.

Die auf einer Linie angeordnete Ausstellung gliedert den Raum, wo bislang die langgezogene Gebäudefront des Museums das Straßenbild prägte. Die Fläche ist mit den typischen Münchner Gehwegplatten belegt, aufgelockert in der Mitte durch Granitpflaster. Nachts betonen die auf die Steine gerichteten Bodenleuchten die besondere Strahlkraft dieses besonderen Ortes.

Foto: Michael Heinrich

Der Sebastiansplatz in der Altstadt

Die gepflegt renovierten historischen Seifensiederhäuser tragen maßgeblich zum idyllischen Bild des Sebastiansplatzes bei. Er strahlt Großzügigkeit und Ruhe aus und ist doch überaus belebt und beliebt. Denn die mittelalterliche Atmosphäre kontrastiert auf erfrischende Weise mit dem quirligen städtischen Leben, der gastronomischen Vielfalt und den kleinen Geschäften rundherum.

Vor allem die Aussicht auf ein Mittagessen unter freiem Himmel macht den großzügigen, für Freischankflächen nutzbaren, unweit des Viktualienmarktes gelegenen Platz zum beliebten Treffpunkt für Touristen, Flaneure oder die Beschäftigten der umliegenden Büros.

Der Bodenbelag ist dem Ambiente und der Nutzung angemessen. Hier sieht man wie sonst noch selten in München der Form entsprechend so genannte „Bischofsmützen“, die das diagonal verlaufende Kopfsteinpflaster gliedern. Eine große Fläche aus Granitsteinen fließt die Häuser entlang, umspült die Sandfläche vor der gemütlichen Rundbank um die große Platane, um vor dem Stadtmuseum zu enden.

Foto: Michael Heinrich

Der Lenbachplatz in der Maxvorstadt

Der Lenbachplatz ist ein großartiges Beispiel für den Städtebau am Ende des 19. Jahrhunderts und dafür, welches Gewicht damals die Plätze hatten. Hier steht vor einer alten Baumgruppe einer der schönsten Brunnen Münchens, der Wittelsbacher Brunnen. Der Bildhauer Adolf von Hildebrand schuf ihn zwischen 1893 und 1895, vom barocken Zeitgeist inspiriert.

Nicht minder eindrucksvoll ist die gesamte Gebäudekulisse, unter anderem mit dem neobarocken Gebäude der Bayerischen Börse und dem quadratischen Festsaalbau des Münchner Künstlerhauses. Darauf antwortet die sensible Platzgestaltung, die inmitten großer Verkehrsströme bestehen muss, zurückhaltend mit einer gleichmäßig ruhigen Oberfläche und dem Verzicht auf Mobiliar. Im Meer des grauen Kleinsteinpflasters stechen lediglich die weißen Marmorwürfel hervor, die dezent die Radwege markieren. Entlang der großen historischen Gebäude sind Münchner Gehwegplatten aus Beton verlegt. An sechs markanten Stellen beleuchten große Doppelkandelaber den Platz.

Foto: Michael Heinrich

Der Salvatorplatz in der Altstadt

Der Salvatorplatz an der seit 1829 griechisch-orthodoxen gleichnamigen Kirche – ein original erhaltener Sakralbau aus der Spätgotik – ist ein schlanker Platz im Kreuzviertel der Münchner Altstadt. Er gilt in seiner Einheit mit dem Literaturhaus als einer der beliebtesten städtisch geprägten Plätze, der ohne viel Grün auskommt.

Die New Yorker Künstlerin Jenny Holzer hat hier dem Münchner Schriftsteller Oskar Maria Graf ein mehrteiliges Denkmal gesetzt, unter anderem mit den prägnanten Steintischen und -bänken, die das Bild des Platzes vor dem Literaturhaus bestimmen. Die im Stil der Neorenaissance erbaute einstige Salvatorschule beherbergt seit 1997 das literarische Zentrum der Stadt mit Vortrags- und Ausstellungsräumen sowie dem Restaurant im Erdgeschoss, das mit seiner hohen gläsernen Front und den Freiflächen maßgeblich zur lebendigen Atmosphäre am Salvatorplatz beiträgt. Auf der Westseite des Literaturhauses ergänzt eine ausgedehnte, ruhige Freifläche das Gesamtkonzept.

Foto: Michael Heinrich

Der Wettersteinplatz in Obergiesing

Wer sich im Fußball auskennt, kennt auch den Wettersteinplatz in Obergiesing, denn sowohl das Stadion an der Grünwalder Straße als auch das Trainingsgelände des FC Bayern München sind nicht weit entfernt. Scharen von Fans kamen hier schon am U-Bahnhof an, der allein durch sein weit ausladendes Glasdach an ein Stadion erinnert und den Platz akzentuiert. Fast zwei Meter hohe Buchenhecken säumen das Rechteck des Wettersteinplatzes. Wegen seiner einladenden Grünfläche, den stattlichen Linden und den gemütlichen Bänken ist er bei den Anwohnern ein beliebter Treffpunkt, vor allem auch dank des „Kunstkiosks“, einem farbenfrohen Glaspavillon, den der Künstler Alfons Lachauer gestaltet hat. Hier werden die Neuigkeiten im Viertel ausgetauscht. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Isarauen, die zu einem ausgedehnten Spaziergang einladen.

Foto: Michael Heinrich

Der Bordeauxplatz in Haidhausen

Er ist der Platz für Flaneure: Mit der ringsum laufenden doppelreihigen Linden-Allee und vor allem mit seinen Ausmaßen, 240 Meter lang und 60 Meter breit, hat der Bordeauxplatz das Flair einer typisch französischen Grünanlage. Einer prachtvoll historischen zumal, denn bei seiner Umgestaltung 1998 wurden die ursprünglichen Pläne aus der Zeit um 1870 herangezogen.

Der Bordeauxplatz ist ein markanter Ort im „Franzosenviertel“ in Haidhausen, umgeben von stilvoll renovierten Bürgerhäusern aus der Gründerzeit. Eine niedrige, in Form geschnittene Hainbuchenhecke umfasst ihn, akkurat geschnitten sind die Bäume, die halbkreisförmigen Blumenrabatte an beiden Enden des Platzes stets gepflegt und den Jahreszeiten angemessen mit Wechselflor üppig bestückt. Im Schatten der Baumreihen laden sandgestreute Wege zum Spaziergang ein, die Bänke dazwischen zum entspannten Blick auf die grüne Pracht. Oder auf den flachen Brunnen mit seiner Wasserfontäne und den naturgetreuen, scheinbar zum Sprung bereiten Tierskulpturen – Steinbock und Keiler, Rehbock und Widder – die das bodennahe Becken auf ihren Granitsockeln rahmen.

Foto: Michael Heinrich

Der Ernst-Toller-Platz in Schwabing

Gleich fünf Straßen führen auf den Ernst-Toller-Platz in Schwabing zu, der Raum für eine Freifläche war knapp und Kreativität gefragt. Die Lösung: gelungen. Der nach dem Schriftsteller Ernst Toller benannte kleine Platz darf für sich in Anspruch nehmen, einen der originellsten Brunnen der Stadt zu beherbergen: Sieben sprudelnde (Zwergen-)Zipfelmützen, entworfen von der Künstlerin Barbara Hammann, setzen, strategisch gut platziert vor dem Oskar-von-Miller-Gymnasium, heitere Akzente. Jede der grünlich schimmernden Mützen aus Bronze ist anders geformt, das Wasser fließt jeweils aus dem äußersten Zipfel, umspült die Skulptur, um schließlich in kleinen kreisrunden Marmorbecken wieder zu versickern. Nachts, wenn sie in rosafarbenes Licht getaucht sind, entfalten sie ihren märchenhaften Charme.

Foto: Michael Heinrich

Der Genoveva-Schauer-Platz in Haidhausen

Unweit der einstigen Wohnung der ehemaligen Münchner Stadträtin Genoveva Schauer, die sich in den 1950er-Jahren vor allem für soziale Belange einsetzte, liegt der nach ihr benannte Platz an der Ecke Milch-/Stein-/Sedanstraße. Fein abgestimmt auf die Größe des von hohen Häusern begrenzten städtischen Raums sind die wenigen Bäume und Pflanztröge, der beruhigende Bodenbelag und die Leuchten sowie der Trinkbrunnen. Die Straßenbahn kreuzt den Platz in gebotener Schrittgeschwindigkeit, die kleinen, für das Quartier typischen Geschäfte und die diversen Lokale mit ihren sonnigen Freischankflächen sorgen für Belebung und Atmosphäre.

Foto: Michael Heinrich

Der Laimer Anger

Wie eine große grüne Bühne erstreckt sich der Laimer Anger entlang der Agnes-Bernauer-Straße im Stadtteil Laim und unterstützt das gegenüberliegende historische dörfliche Ensemble aus dem 11. Jahrhundert mit Kirche, Pfarrhof und Gaststätte in seiner städtebaulichen Wirkung. Lediglich dezent setzt der perfekt proportionierte Anger selbst Akzente mit den ausgedehnten terrassierten Rasenflächen, wirkungsvoll mit breiten weißen Betonbändern unterbrochen, den im Rasen verlegten Trittplatten, dem kleinen schmalen Weg an der Stützmauer und einem Maibaum.

Schlicht sind auch die Materialien: einfache Bänke mit Sitzflächen aus Holz, die typischen Münchner Gehwegplatten, Beton. Hoch gewachsene Eschen und Eiben geben der Fläche Halt. Im Gegenspiel zur Weite und Offenheit schließt sich im Süden ein intimer Rückzugsort mit Blumen, Büschen, Bäumen und Bänken an. Der besondere Reiz des Angers entfaltet sich in den Abendstunden: Wenn blaues Licht aus den Unterseiten der Bänke den Platz beleuchtet.

Foto: Michael Heinrich

Das Platzl in der Altstadt

Das Platzl ist ein prägnanter, städtischer Raum, umgeben von einer malerischen Kulisse. Dementsprechend ist es ein stark frequentierter Anziehungspunkt, unter anderem wegen des Hofbräuhauses, das Gäste aus aller Welt anlockt. Genauso wie die Vielzahl von Freischankflächen.

Die großzügige, flächige Gestaltung nimmt Rücksicht auf die täglichen Besucherströme. Die heutige Form des Platzls basiert noch auf der mittelalterlichen Stadtstruktur. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ersetzte man zwar einen großen Teil der Häuser durch Neubauten. Allerdings wurde auf den alten Baulinien gebaut, so dass die ursprünglichen Raumkanten erhalten blieben.

1965 entstand hier Münchens erste Fußgängerzone. Das historische Großsteinpflaster aus Granit nimmt die Lebendigkeit des Platzes - der ohne jegliche Möblierung auskommt - auf und verschafft ihm gleichzeitig Ruhe und Weite.

Foto: Michael Heinrich

Das Forum zwischen Stadtarchiv und Nordbad in Schwabing

Alle Augen sind auf das grüne Forum zwischen Stadtarchiv und Nordbad gerichtet, sind quasi wachsam über die Verkehrsströme der aufgeweiteten Schleißheimer Straße hinweg. Das „Auge des Erinnerns“ und das „Auge des Vergessens“ flankieren das Nordbad und das korrespondierende „Auge der Geschichte“ ist in die Fassade des Stadtarchivs eingelassen.

Die drei quaderförmigen monumentalen Skulpturen aus Marmor sind Werke des französischen Künstlerehepaars Anne und Patrick Poirier. Wie die 8,50 Meter hohe große Säule aus Edelstahl vor dem Eingang zum Stadtarchiv. Sie ist in sich gebrochen: Die sieben Segmente sind gegeneinander versetzt. Auf der Säule ruht eine Tafel, die einem aufgeschlagenen Buch ähnelt.

Die Kunst ist charakteristisch für den Ort. Um die Raumwirkung des Forums zu unterstreichen, rücken die Bäume nahe an die Schleißheimer Straße heran. Den optisch beruhigten und großzügigen Bereich bilden Wiesenflächen und mit Pflaster belegte Plätze mit Bänken zum Ausruhen im Großstadtgetriebe.

Foto: Baureferat

Westliches Vorfeld Propyläen in der Maxvorstadt

Seit 150 Jahren stehen Leo von Klenzes im dorischen Stil gebaute Propyläen als Solitär in der Stadtlandschaft. Noch immer bilden sie das prunkvolle Entree zum Königsplatz mit Glyptothek und Antikensammlung. Das westliche Vorfeld der Propyläen nimmt an einer sensiblen Stelle des Stadtgefüges eine wichtige Rolle ein. Zwei fast quadratische Plätze – direkt neben dem Lenbachhaus als Vorfeld für den neuen Eingang, beziehungsweise vor dem stark frequentieren Eingang zur U-Bahn und zum Kunstbau – konnten durch die Neuordnung der Verkehrsführung geschaffen werden und setzen als großzügige, befestigte Freiräume Akzente. Eine prächtige Baumkulisse rundet den Platz ab.

Das Lenbachhaus nutzt die Flächen für die Präsentation von Kunstwerken, die den Freiraum akzentuieren und häufig mit laufenden Ausstellungen korrespondieren. Sie erweitern die Sammlung und schaffen einen künstlerisch definierten Raum, der seiner musealen Umgebung entspricht. Bei Nacht markieren Lichtstelen des amerikanischen Künstlers Dan Flavin den Platz vor den Propyläen.

Foto: Baureferat

Der Rindermarkt in der Altstadt

Der Rindermarkt war immer schon ein beliebter Ort im Stadtzentrum. Durch die Neugestaltung 2002 ist es gelungen, aus der vormals kleinteiligen Fläche einen großen offenen Platz mit interessanten Blickbeziehungen, unter anderem auf Münchens älteste Stadtpfarrkirche, den „Alten Peter“, zu machen – eine klassische Piazza mit Großstadtflair.

Sitzmauern und Stufen aus eingefärbtem Beton bringen den mächtigen Brunnen mit seinen lebhaften Wasserkaskaden besonders zur Geltung. Die vielen Wegerichtungen, die hier zusammentreffen, werden über den Platzbelag – ein Kleinsteinpflaster aus glatten Granitsteinen – aufgenommen. Die ehemals angrenzende Pettenbeckstraße wurde in eine Fußgängerzone umgewandelt. Statt auf Asphaltbahnen lässt sich, wie auf der benachbarten Fußgängerzone vor Geschäften und Cafés auch flanieren; und zwar auf Kunststeinplatten, die mit Bändern aus Naturstein gegliedert sind.

Der Rindermarkt war, wie der Name schon sagt, bis ins 19. Jahrhundert Viehhandelsplatz und Rindertränke. Daran erinnert in der Mitte des dreieckigen Platzes der Brunnen des Bildhauers Josef Henselmann aus dem Jahr 1964. Eine kleine Herde mächtiger Rinder aus dunklem Naturstein schaut auf das plätschernde Wasser, ihr Hirte sitzt wachsam etwas abseits. Henselmann schuf auf dem leicht abschüssigen Gelände aus Tessiner Macchia-Gneis eine terrassierte Brunnenlandschaft. Das unregelmäßig geformte Brunnenbecken im Zentrum der Anlage imitiert dabei die Idee einer natürlichen Wasserlache. Der Brunnen ist ein beliebter Rastplatz für Touristen und Einheimische.

Foto: Michael Heinrich

Der Wiener Platz in Haidhausen

Der Wiener Platz zählt zu den charmantesten Plätzen Münchens. Er ist städtisch geprägt und unterstreicht den lebendigen Flair Haidhausens auf besondere Weise. Zuvor von Verkehr und parkenden Autos belegt, hat der Platz heute mit der geschlossenen, kontrastreichen Bebauung ringsum, kleine Herbergshäuser neben stattlichen Bauten der unterschiedlichsten Epochen, einen intimen Charakter. Mittendrin: Der mehr als 100 Jahre alte Markt, der von der räumlichen Geschlossenheit des Wiener Platzes profitiert und im Zuge der Platzgestaltung durch weitere feste Stände vergrößert wurde.

Der traditionelle Maibaum erinnert an die stolze Geschichte und dörfliche Vergangenheit des Stadtteils, der älter ist als München selbst. Transparenz und Weite schafft der weitestgehende Verzicht auf Pflanzungen und Mobiliar. Der freie Raum betont die Blickachsen zum Grün des Isarhochufers und zur Johanniskirche. Bäume und Bänke säumen den Platz im hinteren Bereich nahe dem Biergarten. Eine ebene, gepflasterte Fußgängerzone zwischen der Inneren Wiener Straße und der Sckellstraße lädt ein zum Flanieren und Verweilen. Der „Fischerbuberl-Brunnen“ von Ignatius Taschner spendet im Sommer Frischwasser.

Foto: Peter Schinzler

Der Georg-Freundorfer-Platz im Westend

Er ist beliebter Treffpunkt eines multikulturellen Quartiers und verbindet Generationen und Nationalitäten. In seiner großzügigen Gestaltung nimmt der sanft modellierte Georg-Freundorfer-Platz die stilistischen Merkmale des Viertels auf: die Blockrandbebauung der Genossenschaftswohnungen und die modernen Elemente der Gegenwartsarchitektur. So erinnert der von einer weißen Sitzmauer gesäumte umlaufende Weg mit seinem dunklen Basaltpflaster an die rechteckigen Innenhöfe der Gründerzeitbauten.

In der Nutzung gelingt der Spagat zwischen großzügigen Liegewiesen und Freizeitmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen. Die leicht geschwungene Wiese, der Bolzplatz, die Tischtennis- und Schachspielanlage, die Sommerstockbahn und der in München einmalige Abenteuer-Klettergarten mit den markanten geschälten Robinienbaumstämmen bilden eine rechtwinklige Komposition. Deren strenge Form wird von Bäumen durchbrochen. Der Georg-Freundorfer-Platz ist die zweitgrößte Grünfläche des Westends und wurde zum besten Spiel- und Freizeitplatz Deutschlands gewählt und 2006 mit dem Stiftungspreis der Stiftung „Lebendige Stadt" ausgezeichnet.

Foto: Michael Heinrich

Der Petuelpark am Mittleren Ring im Norden Schwabings

Unten rollt der Verkehr, oben spaziert man im Grünen und genießt Kunst. Der Erholungsraum über dem Petueltunnel, der Petuelpark, ist einzigartig in München. Seit der Untertunnelung des Mittleren Rings steht auf dem 1,5 Kilometer langen Betondeckel zwischen Belgrad- und Leopoldstraße eine gestaltete Fläche von rund 7,4 Hektar Grünfläche zur Verfügung. Es ist eine Oase mit großen Rasenflächen, Café, Fontänenplatz, Generationengarten und ein Kunstort. Der Skulpturenpark ist eine Plattform internationaler Kunst. Darüber hinaus ist der Petuelpark ein Ort der Begegnung zwischen Generationen und Nationen, zwischen Landschaft und Kunst, Mensch und Natur.

Der Petuelpark vereint die jahrzehntelang getrennten Stadtteile Schwabing-Nord und Milbertshofen und ergänzt das grüne Netz im Norden zwischen Olympiapark, Luitpoldpark und Englischem Garten. Die Lage des Parks auf dem Tunnel, die daraus resultierende Linearität seiner Form und die prägnante, rote Tunnelwand geben der ungewöhnlichen Parkanlage mit öffentlichen Plätzen, intimen Gärten und großzügigen Rasenflächen seine unverwechselbare Gestalt.

Seine Lage auf der Tunneldecke, die bis zu 2,6 Meter über Niveau liegt, gibt dem Petuelpark zwei Ebenen vor. Oben die Promenade mit Liegewiesen und Plätzen, unten – südlich der Gartenmauer vor der Tunnelwand – intensiver gestaltete Gartenräume, die zum Verweilen einladen. Treppen, Rampen und Rasenstufen verbinden die unterschiedlichen Höhenlagen und führen zu den Themengärten entlang des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals, zu Spielplätzen und Kunstnischen.

Drei Plätze liegen entlang der Promenade. Im Westen lädt eine Holzwelle unter Bäumen zum Sitzen und Verweilen ein. Hier befindet sich auch der Generationengarten mit Beeten, die die Bürgerinnen und Bürger selber bepflanzen können. Das lange Spielband mit Wasserspielplatz, Bolzplatz, Streetball und Netzspiel sorgt für beim Nachwuchs für jede Menge Spaß. Die Spielplätze sind, wie der gesamte Park, nicht nur barrierefrei, sondern bieten vor allem Kindern im Rollstuhl besondere Highlights: einen Wasserlauf zum Durchfahren, ein Rollstuhlfahrerkarussell, eine Breitrutsche und einen Wassertisch.

Der Fontänenplatz markiert das Zentrum des Parks. Granitplatten gestalten den zentralen Platz. 14 Düsen zeichnen mit dünnen Wasserstrahlen variable hohe und weite Bögen – ein lebhaftes Wasserspiel. Unter den Bäumen ringsum lädt eigens entwickeltes Parkmobiliar zum Verweilen ein. Das Café, ein eleganter Pavillon mit klarer Formensprache am Fontänenplatz, ist der Ort für entspanntes Beisammensein, kulturelles Programm und Kunst. Die Ausstellungsdependance des Lenbachhauses, der „Kubus im Petuelpark“ im Untergeschoss des Cafés, ist mit seinem Schaufenster zum Fußweg am Bach orientiert. Der Kubus soll Ort für raumbezogene Installationen sein, die dreimal jährlich wechseln.

Die Kunst war erstmals integraler Bestandteil der Parkplanung. Dieses Novum entstand im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München. 13 Kunstwerke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern verteilen sich im Grün, teils dezent platziert, teilweise fast versteckt, um dann überraschend ins Gesichtsfeld des Besuchers zu treten. Andere sind weithin sichtbar und fast schon Teil der Landschaftsarchitektur.

Foto: Baureferat

Die Esplanade an der Ganghoferstraße an der Theresienhöhe

Zwischen Ridlerstraße und Heimeranstraße öffnet sich entlang der Ganghoferstraße ein großzügig bemessener Freiraum: die Esplanade. Durch den Abbau der alten Gleisanlagen und die Verbreiterung der Gehwege war Platz für eine attraktive Allee mit viel Grün und einladenden Freiflächen entstanden. Die Westseite der Ganghoferstraße mit den Gründerzeithäusern ist mit einer Baumreihe begrünt.

Auf die moderne Architektur der Bürogebäude an der Ostseite reagiert die Esplanade mit überbreiten und mit großen Granitplatten belegten Gehwegen, zwei streng formalen Baumreihen über die gesamte Länge, geometrischen Steinsitzbänken, Formgehölzen und einem flach angelegten Brunnen.

Die Esplanade bietet den Anwohner der Theresienhöhe, aber auch vielen Beschäftigten der umliegenden Büros zahlreiche Möglichkeiten für Aufenthalt und Aktivitäten. Die Radwege sind zwei Meter breit und von den Parkbuchten durch einen Schutzstreifen getrennt.

Foto: Baureferat

Der Gärtnerplatz im Glockenbach-Viertel

Der Gärtnerplatz ist ein städtebauliches Juwel aus der Zeit des Historismus. Er war im Jahr 1866 der erste sogenannte Schmuckplatz Münchens und leitete eine entscheidende Wende in der Gestaltung der Stadtplätze ein. Alle zuvor angelegten öffentlichen Plätze wie Karlsplatz oder Maximiliansplatz waren lediglich mit Rieselbelag und teilweise mit Baumreihen konzipiert. Der Gärtnerplatz aber war und ist nicht nur ein Schmuckstück, sondern gleichrangig mit der Architektur. Die drei streng geometrisch angelegten Achsen der Klenze-, Cornelius- und Reichenbachstraße, der im Mittelpunkt liegende Gärtnerplatz und das Gärtnerplatztheater bilden ein städtebaulich perfekt aufeinander abgestimmtes Ensemble.

Der Gärtnerplatz lehnt sich erkennbar an das von Symmetrie geprägte historische Vorbild an und erinnert mit seinen ornamentalen, tropfenförmigen Schmuckbeeten stark an eine überdimensionale Blüte. Aus allen vier Himmelsrichtungen führen 1,40 Meter breite, mit Granitpflaster belegte Wege in die Mitte des inneren Rondells. Dorthin, wo noch heute der Originalbrunnen aus der Zeit um 1866 steht und für Erfrischung sorgt. Die zwölf spitzovalen Schmuckbeete mit wechselnder Blumenpracht sind zum Weg hin durch eine niedrige, etwa 30 Zentimeter hohe Beetabgrenzung aus Metall eingefasst. Zwölf kleinkronige Rotdorn-Bäume und eine niedrige Kornelkirschenhecke rahmen das Rondell zur Straße hin. In den lang gestreckten Ausbuchtungen der vier Rasenstücke laden Holzbänke zum Verweilen ein. Die Büsten von Friedrich Wilhelm von Gärtner und Leo von Klenze in der Achse der Klenzestraße erinnern an die beiden berühmten Baumeister der Stadt.

Foto: Baureferat

Der Goldschmiedplatz im Hasenbergl

Der Goldschmiedplatz mit seiner lockeren Anordnung von Wiesen, Wegen und Bänken ist der Endpunkt der einstigen „Fürstenachse" von Schloss Schleißheim zur Münchner Frauenkirche. Eine erhöhte, quadratisch ausgeformte, mit blau gefärbten Betonblöcken eingefasste und durch ein Baumraster betonte Platzfläche markiert diesen modernen Endpunkt der Sichtachse. Eine Hecke aus Wildrosen bildet eine bewusst leichte Abschirmung zur Schleißheimer Straße hin.

Die Funktion des Platzes ist die eines Treffpunkts für alle Generationen mit zwei Schachfeldern, Sitzblöcken und einer Boulebahn als „Spielplätze“ für die Erwachsenen und großen Rasenflächen, variabel nutzbar und vor allem von Kindern und Jugendlichen begeistert angenommen.

Foto: Florian Holzherr

Der Dülferanger im Hasenbergl

Ein blaues Band zieht sich durchs Hasenbergl. Eines, auf dem man sitzen, spazieren gehen, liegen, träumen und plaudern kann. Die in Blautönen gehaltene Sitzstufe schließt den zentralen Platz am Dülferanger ab und wird von der Bevölkerung gerne angenommen. Das 1,5 Hektar große Areal dient als Festwiese und multifunktionale öffentliche Freifläche. Im Süden wird der offene Raum von einer Baumreihe und Hecken eingefasst. Im Norden flankiert ihn eine Promenade mit einem Robinienhain.

Ein besonderes gestalterisches Detail: Die Bäume stehen in linsenartigen Ausschnitten im „Asphaltfluss“ der Promenade. Grün und gleichzeitig belastbar ist der mit Schotterrasen befestigte zentrale Platz. Er liegt etwa 40 Zentimeter tiefer als die Umgebung, wodurch als gebogene Linie die Sitzkante entstand. An den beiden schmalen Seiten des Dülferangers geht es über breite Stufen hinunter zur Festwiese. Eine Rasentreppe rundet das westliche Ende ab, ein mit Platten belegter und Linden umsäumter Vorplatz mit städtischem Charakter den östlichen Bereich zur U-Bahn-Station hin.

Foto: Baureferat

Der Herzog-Ernst-Platz in Sendling

Der Herzog-Ernst-Platz ist eine kleine Ruhezone an einem vom Verkehr umtosten Knotenpunkt der Stadt. Zuvor bestand er aus einer Rasenfläche, die durch ihre von vier Straßen eingefasste Lage kaum zu betreten war. Mit einfachen Mitteln wurde ein Platz geschaffen, der nun als Treffpunkt im Stadtquartier dient.

Der mit einer wassergebundenen Decke und Kleinsteinstreifen belegte Platz ist für vielfältige Aktivitäten nutzbar. Die quadratische Fläche wird begrenzt von drei Straßen und schließt an einer Seite direkt an die Wohnbebauung mit Läden im Erdgeschoss an, was dem Herzog-Ernst-Platz im hinteren Teil eine Geschlossenheit und entspannte Atmosphäre verleiht. Unter den großen Bäumen lässt es sich gut verweilen.

An der Westseite schirmt ein graues überdachtes Raumelement, eine Stahl-Pergola mit roten Wänden und Sitzmöglichkeiten, den Platz optisch ab. Sie ist massiv genug, um nicht nur optisch Schutz vor dem Verkehr der Pfeuferstraße zu bieten, und durchlässig genug, um den Raum am Herzog-Ernst-Platz zu fassen, ohne als Barriere zu wirken.

Foto: Stefan Müller-Naumann

Der St.-Jakobs-Platz in der Altstadt

Der St.-Jakobs-Platz bereichert das Miteinander von Religion, Kultur und Gemeinschaftsleben im Herzen von München. Er ist ein lebendiger Ort mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten für Gläubige und Kulturinteressierte und für alle, die einen Freiraum zum Flanieren und Spielen, aber auch zum Entspannen suchen.

Auf einer 1,1 Hektar großen Brachfläche im Herzen der Stadt entstand er als Ort der Begegnung. Bis ins 19. Jahrhundert war der im Angerviertel liegende St.-Jakobs-Platz ein bedeutender Marktplatz mit Zeug-, Feuerwehr- und Seidenhaus. Heute präsentiert er sich wieder, seiner zentralen Lage angemessen, vital und offen als wichtiger Baustein im pulsierenden Stadtgefüge. Durch den Bau des jüdischen Gemeindezentrums und der Synagoge sowie des städtischen Jüdischen Museums definierte sich der Platz neu. Mit dem benachbarten Angerkloster und dem Münchner Stadtmuseum bündelt sich hier ein einzigartiges kulturelles und historisches Umfeld.

Die gesamte Platzfläche ist rechtwinklig zum Gemeindezentrum gepflastert. Das Pflasterbild von bis zu 100 Meter langen, gleichmäßig durchlaufenden Pflasterreihen vermittelt den Eindruck eines fließenden, weiten Raumes. Das sorgfältig gewählte Material des Granitpflasters knüpft auf moderne Weise an das historische Pflaster der Altstadt an und setzt einen Kontrast zu den Travertinfassaden der Hochbauten. Die spalt-raue Oberfläche ist möglichst eben und dadurch gut begeh- und befahrbar. Locker angeordnet sind Bäume und Bänke. Die robusten, schirmförmigen Gleditschien-Bäume stehen in kleinen Gruppen und spenden einen hellen, lichten Schatten. Die Leichtigkeit ihres Wuchses fügt sich ideal zwischen die kraftvolle Architektur der Hochbauten ein.

Eine Attraktion für groß und klein ist der mit Schieferplatten belegte Brunnen vor dem Orag-Haus mit 30 unterschiedlich hohen Wasserfontänen. Sie schießen aus einem 18 Meter langen und vier Meter breiten Wassertisch aus Naturstein. Kreativ und kindgerecht ausgestattet ist der öffentliche Spielplatz mit Sandfeld, Hüpfplatten, Wippe und Muldenkarussell im hinteren Bereich zwischen Jüdischem Museum und Synagoge.

Foto: Baureferat

Der Oberanger in der Altstadt

Flanieren oder gemütlich im Freien sitzen: Der Oberanger ist ein attraktiver öffentlicher Raum. Mit dem Neubau des Angerhofes, einem Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage anstelle des alten Parkhauses aus den 60er-Jahren, eröffnete sich die Chance, den Oberanger stadtgestalterisch neu zu ordnen und aufzuwerten. Die Straßenbezeichnung Oberanger stammt vom Wort Anger, einst eine Flurbezeichnung für die im Süden des Stadtkerns, direkt vor der ersten Stadtmauer, gelegenen Wiesen und Felder. Der Oberanger beginnt am Rindermarkt, endet am Sendlinger-Tor-Platz und schafft mit Rindermarkt und St.-Jakobs-Platz eine neue stadträumliche Qualität im Angerviertel.

Eine wesentliche Voraussetzung zur Steigerung der Aufenthaltsqualität war der Rückbau der Anliegerstraße und Parkplätze auf der Westseite. Der Charakter des großzügigen Angers, einem langgestreckten Grünraum, wird durch die landschaftsplanerische Gestaltung ausdrücklich betont. Entlang der breiten Fußgängerbereiche mit Platz für Freischankflächen erstrecken sich großzügige Rasenflächen. Spitzahorne ergänzen den Baumbestand und verstärken den Angercharakter. An den Zufahrten für Anlieger, Feuerwehr und der Überfahrt zur Schmidstraße bilden sich Nischen in Form von unterschiedlich großen Feldern mit Sitzelementen.

Ein Wahrzeichen des Oberangers ist das „Mädchen auf der Schildkröte“, ein 1971 errichteter Brunnen des Künstlers Jean Henninger. Das gläserne Denkmal für Kurt Eisner zieht viele Blicke auf sich. Während der Mittagszeit scharen sich Erholung suchende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der umliegenden Büros und Kanzleien gerne um die Skulptur der Künstlerin Rotraut Fischer. Sie schafft einen würdigen und ästhetischen Rahmen für das Gedenken an den Gründer des Freistaates Bayern. Die skulpturale Arbeit wird der Persönlichkeit und historischen Rolle Kurt Eisners gerecht und berücksichtigt die Gegebenheiten des Platzes. Der Künstlerin war für einen Ort der Konzentration und des Gedenkens eine klare, strenge, aber offene Form wichtig. Sie entwarf eine Skulptur aus mehreren gläsernen Elementen. Die Glaselemente wirken als Gesamtobjekt körperhaft, die Anordnung der Scheiben und die entstehenden Spiegelungen sollen Bewegung assoziieren. Als Inschrift wählte sie ein Zitat aus dem Aufruf, mit dem Kurt Eisner den Freistaat Bayern proklamierte: „Jedes Menschenleben soll heilig sein.“ Nachts werden die Scheiben so illuminiert, dass die Schrift besonders hervortritt.

Foto: Baureferat

Platz vor dem Verkehrsmuseum in der Schwanthalerhöhe

Auf der Theresienhöhe entstand nach dem Umzug der Messe München ein raumgreifender öffentlicher Platz. Er verbindet die drei denkmalgeschützten Hallen des Verkehrszentrums des Deutschen Museums, den Bavariapark mit Biergarten und die ehemalige Kongresshalle. In der Dimension des mehr als 23.000 Quadratmeter großen Areals relativiert sich die stattliche Größe der 4,50 Meter hohen Schneckenskulptur „Sweet Brown Snail". Die Schnecke, ein Kunst am Bau-Projekt der renommierten amerikanischen Künstler Jason Rhoades und Paul McCarthy, steht in ironischem Gegensatz zum Traum von Geschwindigkeit, verkörpert aber gleichzeitig mit ihrem tragbaren Haus die Sehnsucht nach unbegrenzter Mobilität, wofür die Ausstellungsobjekte im Verkehrszentrum stehen.

Der zentrale, quadratische Platz ist für Veranstaltungen konzipiert und daher frei von Einbauten. Auf diese Funktion abgestimmt ist auch der Bodenbelag: Der Dolomit aus dem Altmühltal, ein heller Kalkstein mit lebendiger Oberfläche, ist eben über die gesamte Fläche verlegt.

Foto: Baureferat

Der Curt-Mezger-Platz in Milbertshofen

Mit dem Kulturzentrum hat Milbertshofen einen attraktiven Ort für das Stadtteilleben: ein Haus der Begegnung mit viel Platz für soziale und kulturelle Aktivitäten. Der Curt-Mezger-Platz davor ist die Quartiersmitte von Milbertshofen. Vor dem Kulturhaus steht ein mehrstämmiger Tulpenbaum, der mit seiner weit ausladenden Krone einen schirmförmigen Schatten bildet. Ein durchgehendes Muster aus unterschiedlich breiten, hellen Granitstreifen und dunklen Kunststeinplatten belebt kontrastreich die gesamte Fläche.

Durch die einheitliche Gestaltung beider Platzflächen wird die asphaltierte Keferloher Straße gestalterisch „integriert“. Die trennende Wirkung dieser Straße wird zusätzlich durch die Verschmälerung der Fahrbahnbreite im Kreuzungsbereich verringert. Unter den alten Bäumen auf der Seite der Kirche laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Die offene Gestaltung des Platzes bietet viel Freifläche für Floh- und Wochenmärkte und andere Veranstaltungen.

Foto: Edward Beierle

Der Dominikusplatz in Milbertshofen / Am Hart

Einen Kontrast zum geschäftlich geprägten Nordhaideplatz bildet der eher kontemplative Dominikusplatz am anderen Ende der Diagonalen. Als offene und einladende Vorfläche des dort gelegenen Kirchenzentrums und städtischen Jugendtreffs präsentiert sich der bewusst zurückhaltend gestaltete Platz als idealer Ort für soziale und kulturelle Begegnung.

Zentraler Blickfang ist ein Baumkarree aus je acht in drei Reihen gepflanzten Platanen, die ein Blätterdach ergeben, unter dem eigens gestaltete Sitzbänke platziert sind. Mit Lebendigkeit, ausgezeichneter Infrastruktur und Aufenthaltsqualität setzt das neu bebaute Gebiet im Stadtteil Milbertshofen/Am Hart einen markanten urbanen Impuls.

Foto: Edward Beierle

Der Nordhaideplatz und die Diagonale in Milbertshofen / Am Hart

Über der U-Bahntrasse durchläuft ein Grünzug das Wohngebiet Nordhaide von Nordwest nach Südost. Eine begrünte Diagonale verbindet den sehr belebten Nordhaideplatz mit dem kontemplativen Dominikusplatz. Auf ganz unterschiedliche Weise markieren so die beiden Plätze wichtige Treffpunkte des Stadtquartiers.

Geschäftiges Treiben bestimmt den Nordhaideplatz, direkt bei der U-Bahnhaltestelle Dülferstraße und dem Einkaufszentrum MIRA. Belebendes Element ist unter anderem der Brunnen, der die Dynamik des Platzes reflektiert: ein Kunstobjekt aus anthrazitfarbenem Beton mit dem Titel „Ab durch die Mitte“ von Alexander Laner. Es ist ein Wasserspiel der besonderen Art: Wie von Geisterhand gesteuert formt das Wasser wild bewegte Kurven durch das flach gehaltene Bassin. Im Zufallsrhythmus steigt die Wasserfontäne auf, um anschließend im Untergrund zu versickern. Rund um den Brunnen bieten Bänke unter rot blühenden Kastanien und Freischankflächen der benachbarten Gastronomie ideale Gelegenheiten für Kommunikation und Rast.

Im Anschluss an den Platz teilen sind Fußgänger und Fahrradfahrer die 500 Meter lange, von Spitzahorn gesäumte Diagonale, links und rechts öffnen sich sechs sogenannte „Westentaschenparks“. Die rechteckigen „grünen Zimmer“ sind jeweils von einer frei wachsenden Hecke eingefasst. Für spielerische Abwechslung ist gesorgt: Geräte zum Hüpfen, Springen und Drehen, Gerüste zum Klettern und Balancieren sowie Schaukeln laden zum Toben ein. Beliebt an heißen Tagen ist ein Pflasterhügel mit Wasserspritzdüsen und Rutschen. Für die Erwachsenen stehen eine Boulebahn, zwei Tischtennisplatten und ein Bodenschachbrett zur Verfügung. Entspannung und Erholung bieten diverse Sitzgelegenheiten und Ruhezonen.

Foto: bauchplan, Landschaftsarchitektur und -urbanismus

Der Habsburgerplatz in Schwabing

Der Habsburgerplatz in Schwabing geht zurück auf eine Freiflächenregelung des wachsenden Münchens im 19. Jahrhundert. Damals mussten jeweils fünf Prozent eines Baugebiets der Öffentlichkeit als Freiraum zur Verfügung gestellt werden. Aus dieser Regelung ergab sich die noch heute bestehende Form des großzügigen, offenen Schmuckplatzes.

Die prägnante Geometrie des länglichen Karrees unterstreicht die Anordnung der Kastanien, zusätzlich betont durch ein großes Rasenbeet dazwischen. Blumenzwiebeln verwandeln das mit einem Kiesbelag umrandete Beet im Frühjahr in einen Blütenteppich, lassen aber im Sommer Liegen, Sitzen und Spielen zu. Die Bänke stehen geschützt in den Nischen zwischen den Baumstämmen.

Die zurückhaltende Gestaltung mit einfachen Formen und wenigen Elementen betont das Spiel von Schattenwurf und Jahreszeiten der alten Kastanien. Entlang der Friedrichstraße findet man das Denkmal für den pakistanischen Dichter Muhammad Iqbal sowie den plätschernden Kindlbrunnen von Anton Hiller.

Foto: Walter L. Küchler

Der Karl-Preis-Platz in Ramersdorf

Mit seiner durchgängigen Sandstreufläche und den türkis- und hellblauen Rundbänken verströmt der Karl-Preis-Platz fast südländisches Flair. Die Bänke setzen im Zusammenspiel mit den bunten Pflanzringen einen fröhlichen Farbakzent und geben dem Platz einen unverwechselbaren, freundlichen Charakter. Gleichzeitig sind sie das gestalterische Bindeglied zwischen den drei Grünflächen des Platzes mit seinen schönen alten Bäumen. Blickfang ist der Brunnen mit der Figur der Melusine, eines jungen weiblichen Drachens, der sich in die Gestalt einer wunderschönen, jungen Frau verwandeln kann. Eine ovale Plattform aus Beton dient als Treffpunkt und bei Veranstaltungen auch als kleine Bühne. Die Tischtennisplatte und die Drehscheibe sind stets von Kindern dicht umlagert. Die Grünflächen an der Melusinen- und der Claudius-Keller-Straße bestehen aus einheitlichen Rasenflächen.

Foto: Wilfried Petzi

Der Quartiersplatz Theresienhöhe in Schwanthalerhöhe und Sendling

Auf einer Betonplatte über der Bahnlinie liegt im Südteil der Theresienhöhe eine 1,7 Hektar große, als bespielbare Landschaftsskulptur konzipierte öffentliche Grünanlage, die dem Wohngebiet eine unverwechselbare Identität gibt. Kunst ist hier nicht nur Attribut, sondern gestaltet den Freiraum.

Die Aktionsflächen für Kinder und Jugendliche des Stadtquartiers sind als überdimensionale Spielkisten definiert und mit einem orangefarbenen Band begrenzt. Darin befindet sich ein Rasenhügel, der als Spiel- und Liegewiese dient, sowie eine Art norddeutsche Dünenlandschaft, die nach einer Idee der Künstlerinnen Rosemarie Trockel und Catherine Venart mit sieben, bis zu einem Meter hohen, Kunststoffwellen aus Styropor und Schaumglas-Schotter realisiert wurde: Den Sand symbolisiert in der Sonne glitzernder Quarzkies. Zwei Seilspielgeräte mit Hängematten, Rutschen und Pendelsitzen sind in diesem Bereich die Hauptattraktion. Mit den Dünen korrespondieren die bis zu fünf Meter hohen Waldkiefern in großen Pflanzkübeln und die 28 Säulenpappeln. Überlange Sitzbänke laden zum Verweilen ein.

Foto: Christoph Mukherjee

Der Bahnhofsplatz in Giesing

Mehr als 100 großkronige Bäume bilden als prägendes Element ein luft- und lichtdurchlässiges, einzigartiges Dach auf dem Platz, der sich als frequentierter Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs, aber gleichzeitig als angenehmer Aufenthaltsort im Stadtteil Giesing präsentiert. In der Intention, Besucher zum „Unterwegssein“ ebenso wie zum „Verweilen“ einzuladen, spiegelt sich das Gestaltungskonzept wider.

Zwei Aktionsflächen sind miteinander verknüpft: die Busplattform als zentraler Umsteigeort und der Bürgerplatz als Ort des öffentlichen Lebens. Der verkehrsberuhigte Platz direkt vor dem als Kulturzentrum genutzten, historischen Bahnhof bietet Freiraum für viele Stadtteil-Aktivitäten: Wochenmärkte, Bürgerfeste und Kulturveranstaltungen.

Bänke und Sandspielmöglichkeiten laden zum Bleiben ein. Die Fußgängerwege verlaufen offen und barrierefrei. Im fließenden Übergang befinden sich zahlreiche, geschickt platzierte Fahrradabstellanlagen. Einen besonderen Akzent auf dem weitläufigen Platz setzt die Skulptur „Sophora Sophia“ der Künstlerin Alix Stadtbäumer. Durch ihre kräftige Farbigkeit ist sie schon von Weitem sichtbar.

Plan: Baureferat

Die Bunzlauer Straße und der Bunzlauer Platz in Moosach

Von der Bunzlauer Straße ab dem „Moosacher Stachus“ bis zum Bunzlauer Platz reicht ein zusammenhängendes grünes Band aus Bäumen entlang der Straße, ergänzt durch das platzartig gestaltete Dreieck an der Ecke Bunzlauer-/Breslauer Straße. Dort blieb der bestehende Baum vor dem Straßencafé erhalten und reflektiert mit zwei neuen Bäumen und den Sitzbänken die Geometrie des Platzes. Die Wendeschleife der Tram am Bunzlauer Platz wurde vollständig erneuert. Die Gleise führen nun um eine kleine Insel mit Bäumen und Rasenfläche herum. Für weiteres Grün im Straßenraum sorgen die gut 6,50 Meter breiten Rasengleise der neu verlegten Tramstrecke. Die Trambahnsteige wurden barrierefrei ausgebaut.

Foto: Haubitz und Zoche

Der Effnerplatz mit dem Kunstwerk Mae West in Bogenhausen / Arabellapark

Durch die Untertunnelung des Mittleren Rings wurde der Effnerplatz spürbar vom Verkehr entlastet, die landschaftsarchitektonische Umgestaltung gab ihm ein völlig neues Gesicht. Zwar bleibt er ein hoch frequentierter Verkehrsknotenpunkt, aber auch hier entstand viel neues Grün. Mit der 52 Meter hohen Carbon-Skulptur „Mae West“ der amerikanischen Künstlerin Rita McBride setzt er ein weithin sichtbares Zeichen.

Die Skulptur ist als sogenanntes Rotationshyperboloid konstruiert, das durch die Drehbewegung der 32 Stäbe über einer Kreisform entsteht. Von der dadurch gebildeten Silhouette, deren Form an die Wespentaille der Hollywood-Diva Mae West erinnert, hat die Skulptur ihren Namen. Das Werk entstand im Rahmen von Quivid, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München. Für sich betrachtet ist die Skulptur Selbstzweck, im Stadtgefüge verleiht sie dem von äußerst unterschiedlichen Gebäuden umstellten Platz eine Mitte. Von der Ferne wirkt sie zusammen mit den umgebenden Hochhäusern wie ein gebautes Stillleben. Unten hindurch fährt die Straßenbahn. In der Kunst von Rita McBride spielt Architektur als Ausgangs- und Bezugspunkt, als Form- und Konstruktionsprinzip eine besondere Rolle. In Fortsetzung und Überwindung minimalistischer Traditionen setzt sich Rita McBride immer wieder mit dem Verhältnis von seriellen Konstruktionselementen und Volumen, von Funktion, Design und Bedeutung auseinander. In diesem Sinne besticht auch ihre für den Effnerplatz entworfene Architektur-Skulptur.

Der Böhmerwaldplatz und die umgebaute Richard-Strauss-Straße komplettieren den neuen Stadtraum. Neben separaten Radwegen und breiten Gehbahnen tragen vor allem die großzügigen Grünflächen mit mehr als 900 Bäumen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei. Es gibt Platz für Parkbuchten, Spielflächen und Grünbereiche mit Baumgruppen, die der Straße einen Promenadencharakter verleihen.

Plan: Erdmann Kicherer Landschaftsarchitekten

Platz an der Rottmannstraße in der Maxvorstadt

Der Rottmannplatz wurde anlässlich des Neubaus der Nymphenburger Höfe durch die Auflassung der ihn umgebenden Straßen neu gestaltet und aufgewertet. Auf dem einstigen Parkplatz in der Nähe des Stiglmaierplatzes entstand ein kleiner Park mit großen Bäumen. Ins Auge fällt die nahezu komplette, erhöhte Einfassung des eigentlichen Grünbereichs aus eingefärbtem Beton, die auch als Sitzfläche dient. Holzlatten sind dafür eingelassen, im wechselnden Rhythmus mit Brettspielen. Vereinzelte Aussparungen in diesem „Rahmen“ schaffen Platz für niedrige Pflanzflächen und Durchgänge, damit Spaziergänger den gekiesten Platz queren können.

Der Münchner Künstler Alexander Laner hat für den Platz einen außergewöhnlichen Brunnen kreiert: An einem 20 Meter langen, 3,50 Meter hoch geführten Stahlseil hängt, ähnlich wie die Materialgondeln in den Bergen, ein Wagen mit einer Wasserdüse, der über die Sanddecke des Bodenbelags hin und her fährt und dort Wasserspuren hinterlässt. Der Wagen wird nur mit Wasserdruck angetrieben. Die Schleißheimer Straße zwischen der Dachauer Straße und der Rottmannstraße wurde zur Fußgängerzone, belegt mit Münchner Gehwegplatten, aufgelockert durch dunklere, anthrazitfarbene Platten.

Foto: Baureferat

Der Hans-Mielich-Platz in Untergiesing

In Grün-, Spiel- und Aktionsflächen gliedert sich der 2.800 Quadratmeter große Platz im Stadtteil Untergiesing. Durch die Ausweisung einer Fußgängerzone zwischen der Hans-Mielich-Straße und der Kühbachstraße sowie die Reduzierung und Zusammenführung der Fahrbahnflächen auf das für den Verkehr notwendige Maß entstanden zwei Aktionsflächen: Ein großzügiger Platz mit Bänken und Bäumen, der zum Verweilen einlädt, sich aber auch für Kulturveranstaltungen und Bürgerfeste eignet, und eine vielfältig nutzbare Grün- und Spielfläche nördlich der Gerhardstraße.

Eine Bürgerinitiative nutzt den neuen Platz, um temporär wechselnde Skulpturen zu präsentieren. Der traditionelle Maibaum prägt den Platz, der auch ein ansprechendes Ambiente für den Wochenmarkt im Stadtteil schafft.

Foto: Baureferat

Der Platz am Harkortweg in Freimann

Das Vorfeld der denkmalgeschützten St. Nikolaus-Kirche wurde in die Neugestaltung des Platzes miteinbezogen und die Heinrich-Groh-Straße in das Begrünungskonzept integriert. Der Eingangsbereich vor der Kirchenmauer wurde vergrößert und mit zwei Sitzbänken ausgestattet. Im gesamten Platzbereich zwischen dem neuen Studentenwohnheim und der Stadtsparkasse über die Fahrgasse bis zur Kirchenmauer wurden Kunststeinplatten im „Römischen Verband“ verlegt.

Sitzstufen nehmen die Höhendifferenzen zur Platzmitte auf und fassen die Pflanzfelder der Bestandsbäume westlich und südlich der Sparkasse. Im nördlichen Erdgeschossbereich des Studentenwohnheims befindet sich ein Café, vor dem zur Platzfläche hin eine Freischankfläche entstehen kann.

Die Rampe zur Autobahnunterführung, die die beiden Stadtteile Freimann und Alt-Freimann verbindet, wird barrierefrei umgebaut. Ein Lichtkunstprojekt des Künstlers Steffen Kehrle wird die Unterführung gestalterisch aufwerten. Zwei fünfzig Meter lange spiegelpolierte Edelstahlpaneele an den Wänden der Unterführung angebracht, geben über die gesamte Wegstrecke gleichmäßig Licht zur Decke und zum Boden ab. Horizontale Lichtlinien, die sich sanft nach oben und unten verteilen, weisen durch den Tunnel.

Foto: Peter Schinzler

Am Harras in Sendling

Durch eine völlige Neuordnung der Verkehrsführung von Buslinien, Individualverkehr und Taxen wurde der Harras, eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben der Stadt, zum lebendigen Zentrum Sendlings. Es entstand ein attraktiver Quartiersplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der gleichzeitig den verkehrlichen Anforderungen gerecht wird. Der ehemalige Kreisverkehr wurde durch einen dreiarmigen Knotenpunkt im südlichen Bereich des Platzes ersetzt. Die Fahrbahn vor den nördlichen Fassaden entfiel komplett. Der Harras wurde so in zwei Bereiche gegliedert, in eine großzügige Platzfläche vor den gründerzeitlichen (z. T. Jugendstil) Fassaden auf der Nordseite und einen Vorplatz für das denkmalgeschützte Postgebäude auf der Südseite. Der Platz ist ruhig und großzügig gestaltet und mit wenigen, aber dominanten Ausstattungselementen ausgestattet.

Die bestehenden, ortsbildprägenden Platanen konnten größtenteils erhalten werden und wurden durch Neupflanzungen ergänzt. Die kleinere, südliche Fläche vor der Post wurde ebenfalls mit dem Kalksteinpflaster des Nordteils belegt. Der Baumbestand wurde auch hier ergänzt. Der neue Harras bildet mit seinen Sitzobjekten und dem neuen Brunnen gestalterisch eine Einheit, was zur Identität des Ortes beiträgt.

Foto: Peter Schinzler

Der Memminger Platz in Moosach

Der Memminger Platz in Moosach ist neu gestaltet. Der Ort war lange Zeit eine ungeordnete Fläche an der westlichen Seite des S-Bahnhofes. Es dominierten Verkehrsflächen und parkende Autos. Mit der Inbetriebnahme der U-Bahnlinie U3 Nord nach Moosach im Dezember 2010 hat die Bedeutung des Platzes als Verkehrsknotenpunkt deutlich zugenommen.

Nachdem die unterirdischen Bauwerke für die U-Bahn und die Park&Ride-Anlage mit 300 Stellplätzen fertiggestellt waren, musste die Oberfläche des Memminger Platzes wiederhergestellt, an die neuen verkehrlichen Rahmenbedingungen angepasst und neu gestaltet werden. So wurde z. B. eine Buswendeschleife mit sechs integrierten Taxistellplätzen und drei Kiss&Ride-Kurzzeitparkplätzen errichtet. Für die Platzgestaltung führte das Baureferat ein Plangutachten durch. Ziel war es, das Umsteigen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu optimieren und die Aufenthaltsqualität des Platzes zu erhöhen. Sieger wurde der Entwurf des Architekturbüros Eberhard von Angerer mit lohrer.hochrein Landschaftsarchitekten, München.

Auf der neu geschaffenen Platzfläche laden drei Aktionsinseln zum Verweilen ein: Die Raseninsel bietet attraktive Sitzgelegenheiten auch für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Highlight für die Jugendlichen aus dem Viertel ist die Streetballanlage. Hier ist ein Angebot speziell für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren entstanden, was Wunsch des Bezirksausschusses war. Über der Tiefgaragenrampe ist die Zuschauertribüne situiert. Zum coolen Treffpunkt wird der Ort durch das Graffito von Johannes Liehr an der Rückwand der Tribüne, das eine heiße Match-Szene zeigt. Der runde Cafe-Kiosk in der Platzmitte belebt den Ort zusätzlich und bietet mit der überdachten Terrasse Platz für eine Freischankfläche.

Charakteristisch ist das großformatige Dach der Fahrradabstell-Anlage mit seinen runden Plexiglaskuppeln. Schlanke Stahlstützen tragen die Konstruktion und lassen die gesamte Anlage fast filigran erscheinen. Die kreisförmigen Oberlichter sorgen für ausreichend Tageslicht für die rund 400 Radstellplätze. Hier befinden sich auch jeweils ein barrierefreier Zugang zum U-Bahn-Sperrengeschoss, auf den S-Bahnsteig und zur Unterführung Richtung Bunzlauer Straße und der barrierefreie Wartebereich für die Bushaltestellen.

Insgesamt wurden 62 Bäume neu gepflanzt, allein 36 auf der zentralen Platzfläche, die künftig einen lichtdurchlässigen Baumhain bilden. Der Münchner Stadtrat genehmigte die Baumaßnahmen in drei Bauabschnitten; sie wurden im Dezember 2013 vom Baureferat abgeschlossen. Die Kosten betrugen insgesamt rund 7,3 Millionen Euro.

Plan: Baureferat

Der Moosacher Stachus beim Bahnhof Moosach

Der Moosacher Stachus ist eine vom Verkehr geprägte, weitläufige Straßenkreuzung. Im Zuge des Baus des U-Bahnhofes Moosach entstand ein großzügiger Fußgängerbereich, den nur die Straßenbahn zum Moosacher Bahnhof quert. Dabei wurde eine Umgestaltung der dreieckigen Fläche zwischen Bunzlauer-, Bauberger- und Dachauer Straße notwendig. Auf dringenden Wunsch des Bezirksausschusses wurden hier die Voraussetzungen für die Errichtung eines Brunnens geschaffen.

Der Künstler Stefan Eberstadt hat nun für den belebten „Moosacher Stachus“ ein das gesamte Umfeld beruhigendes Wasserspiel in einem gefassten Dreieck entworfen, das den Titel „Ultramarin“ trägt. Eine langsam in ultramarinfarbenem Wasser rotierende Stahlscheibe tangiert und schneidet in unregelmäßigen Abständen und willkürlichem Rhythmus die Reihe von sieben Fontänen. Sitzblöcke aus Granit laden zum Verweilen ein.

Foto: Jens Weber

Platz der Opfer des Nationalsozialismus in der Altstadt

Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus wurde in den Jahren 2012/2013 vom Baureferat neu gestaltet. Der Münchner Stadtrat hat die Maßnahme im April 2012 beschlossen und dafür rund 3,9 Millionen Euro genehmigt.

Ein wesentliches Element des neuen Platzes ist seine klare Abgrenzung zur Brienner Straße hin. Dazu wurden die beiden großen Platanen nach Norden versetzt und in den parkähnlichen Wiesensaum integriert, der die Platzfläche einfasst. An ihrem neuen Standort schirmen die beiden Bäume jetzt den Platz zur Fahrbahn hin ab.

Den Schwerpunkt des Platzes bildet eine quadratische Fläche. In der Mitte der Fläche ist das bestehende Denkmal neu angeordnet. Ein im Boden eingelassenes Bronzeband und eine bronzene Gedenktafel fassen den Bereich um das Denkmal ein. Im Süden des Platzes ist unter einer neu angelegten Baumgruppe ein Aufenthaltsbereich zum ungestörten Verweilen und Gedenken entstanden.

Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus war bislang eine Grünfläche an der Brienner Straße, entlang der Achse zwischen Königsplatz und Odeonsplatz in unmittelbarer Nähe des Maximiliansplatzes. Er besaß keine zusammenhängende Kontur und wurde seiner Funktion als Ort des Innehaltens und Erinnerns nur bedingt gerecht. Die zentrale Lage, Größe und bauliche Fassung des Ortes bargen jedoch genügend Potenziale, um einen Platz mit Aufenthaltsqualität und einem angemesseneren und würdigeren Erscheinungsbild zu gestalten.

Foto: Peter Schinzler

Der Pasinger Bahnhofsplatz

Die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes als Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs ist für das Pasinger Zentrum von großer Bedeutung. Mit der neu gestalteten Platzfläche, auf der sich jetzt die neue Endhaltestelle der Tramlinie 19 befindet, werden der zentrale Bushaltebereich, die Zugangstunnel zur Bahn und die Pasing Arcaden mit dem historischen Geschäftszentrum Pasings verknüpft.

Der Platz liegt auf der Achse der vom Knie kommenden Promenade über die Kaflerstraße bis zur Würm. Die neu gepflanzten Magnolien vor dem Bahnhofsgebäude zeigen insbesondere im Frühjahr ihre Pracht. Sie setzen entlang der Achse, die ansonsten mit Platanen bepflanzt ist, einen Akzent. Zudem bietet der neue Bahnhofsplatz genug Raum für Freischankflächen und temporäre Aktionen.

Foto: Peter Schinzler

Der Pasinger Marienplatz

In der Mitte von Pasing ist wieder ein zentraler, kommunikativer Stadtplatz für die Bevölkerung entstanden. Der Marienplatz ist zu einem Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und seiner Historie entsprechendem Charakter geworden. Dafür wurde er weitgehend als Fußgängerzone umgestaltet und mit den benachbarten verkehrsberuhigten Bereichen verbunden. Die Tram-Wendeschleife wurde entfernt. Nur der Radverkehr, Busse und Taxen dürfen nun hier queren. Die Planegger- und die Bodenseestraße werden in einem neuen, flächensparenden Verlauf über den Platz geführt.

Der Platz hat einen durchgängigen Pflasterbelag erhalten, der sich über die Fahrbahn hinweg fortsetzt und so die gesamte Fläche als Platz erfahrbar macht. Konzentrische, um die Mariensäule gruppierte Ringe aus hellem Granit und dunklem Gabbro setzen auf dem Platz gestalterische Akzente. Sie inszenieren die Mariensäule, die wieder in das Zentrum des Platzes gerückt ist. Sie wurde nach ihrer Errichtung im Jahr 1880 bereits 1908 wegen des steigenden Verkehrs entfernt und erst 1980 wieder aufgestellt. Die Säule und die Original-Statue wurden restauriert beziehungsweise neu vergoldet. Die Marienfigur blickt nun auf Initiative des Vereins „Pasinger Mariensäule e.V.“ nach Osten, in Richtung Münchner Marienplatz, und nicht wie zuvor nach Norden.

Der Platz ist nun mit versenkbaren Elektroanschlüssen ausgestattet, die notwendige Infrastruktur für Veranstaltungen oder Märkte. Ebenso wurde ein Christbaumfundament eingebaut.

Foto: Peter Schinzler

Grüner Rathausgarten

Der Vorplatz des Rathauses wurde als „grüner Rathausgarten“ umgestaltet. Aus einer neuen Wegführung ergeben sich sieben unterschiedlich große Grünflächen und ein Spielbereich. Die Spielgeräte − eine Halbkugel zum Klettern und Rutschen, Trampoline und eine Drehscheibe − sind um einen Baum gruppiert.Außerdem wurde der Brunnen „Die Gratulanten“ des Pasinger Künstlers Hans Osel saniert und neu platziert. Lange, bequeme Bänke und die neu gepflanzten Zerreichen laden zum Verweilen ein. Die neu angelegten Blumenwiesen bilden den bunten Rahmen.

Peter Schinzler

Der Josephsplatz in der Maxvorstadt

Der Josephsplatz in der Maxvorstadt ist historisch bedeutend, die neubarocke Fassade der Kirche prägnant. Doch kaum jemand hat den Platz durch die vielen parkenden Autos richtig wahrgenommen. Nun ermöglichte der Bau einer Anwohnertiefgarage die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes. Weit über 200 unterirdische Parkplätze sind geschaffen worden, die Zufahrt erfolgt über eine Rampe an der Hiltenspergerstraße. Eine geänderte Verkehrsführung sowie ein Spielplatz für Klein- und Schulkinder erhöhen zusätzlich die Attraktivität und Aufenthaltsqualität an der Josephskirche.

Der Platz ist jetzt wesentlich grüner und vor allem ruhiger. Eine sanft modulierte Grünfläche wurde asymmetrisch ausgeformt und mit einer Hecke eingefasst. Die Tiefgaragenzufahrt und die Treppenaufgänge sind in die Gestaltung so integriert, dass sie Kirche und Brunnen nicht bedrängen. Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die flächige Bepflanzung der neuen Bauteile durch Hecken. Die Baumreihe an der Nordseite der Adelheidstraße blieb erhalten.

Baureferat, Vera Sabo

Der Luise-Kiesselbach-Platz

Durch den Tunnelbau am Mittleren Ring Südwest konnten die Fahrbahnen an der Oberfläche so reduziert werden, dass eine zirka 1,7 Hektar große zusammenhängende Fläche entstand. Von Anfang an war vorgesehen, dass die Gestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes außerhalb des Projektes Mittlerer Ring Südwest eigenständig geplant werden soll.

Das Baureferat hat hierfür – einem Stadtratsantrag folgend – einen Bürgerdialog durchgeführt. Die Veranstaltungen stießen auf außerordentlich großes Interesse. Favorisiert wurde eine zentrale 5.500 Quadratmeter großen Rasenfläche mit Bäumen und blütenreichen Wiesen. Freies Spiel, Picknick und Sport sind ebenso möglich, wie temporäre Märkte und Veranstaltungen auf der multifunktionalen, 2.000 Quadratmeter großen Schotterrasenfläche. Diese Begrünung lässt auch nach erfolgter Überprüfung der prognostizierten Lärmbelastung weitere Gestaltungs-Optionen offen.

Nach Norden und Westen wird der Platz durch Baumreihen aus Winterlinden und Platanen gefasst, ergänzt durch blühende Großsträucher. Der Blick auf das markante Portal des Seniorenheims St. Josef bleibt frei. Der Baumbestand im Nordosten und entlang des Max-Seidl-Wegs bleibt erhalten – ebenso wie zwei frühere Fixpunkte auf dem Platz: Die beiden orts- und identitätsstiftenden Brunnen „Gänseliesl“ und „Junges Leben“ wurden aus dem zehn Jahre währenden „Tunnelbau-Schlaf“ geholt und wieder unter den Bäumen an der Ostseite integriert. Seit Sommer 2018 kann auch der Luise-Kiesselbach-Platz genutzt werden.

Florian Holzherr

Neugestaltung des Platzes

Der St.-Pauls-Platz im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt wurde in den Jahren 2019/2020 vom Baureferat neu gestaltet. Der Münchner Stadtrat hatte im Januar 2019 die Ausführungsgenehmigung für das Projekt erteilt.

Die Umgestaltung des St.-Pauls-Platzes hat entsprechend der Wünsche der Bürgerinnen und Bürger die Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsempfinden gesteigert. Er ist nun übersichtlicher, einheitlicher und für Fußgänger gestaltet. St. Paul, Münchens zweithöchste Kirche, wurde auch auf die Nähe sichtbarer gemacht. Vor dem Westportal der Kirche ist eine zentrale Platzfläche entstanden, die zur Fußgängerzone umgewidmet und mit einem Natursteinbelag versehen wurde. Gegenüber dem Portal wurden fünf Bäume gepflanzt, auf der Nordseite des Platzes bilden die Kronen von neun Bäumen ein Blätterdach. Der Brunnen, der sich bislang auf der Südseite der Kirche befand, wurde auf die neu entstandene Platzfläche im Westen versetzt. Die bestehenden Baumkronen und das Strauchwerk um die St.-Pauls-Kirche wurden ausgelichtet. Insgesamt wurden 19 Bäume neu gepflanzt.

Für die Planung von Platzneugestaltungen hat das Baureferat ein modifiziertes Verfahren zur frühzeitigen und regelmäßigen Bürgerbeteiligung generell für Platzgestaltungsprojekte entwickelt, bei dem die Bürgerinnen und Bürger bereits vor Beginn der Planung miteinbezogen wurden. Das Verfahren wurde für den St.-Pauls-Platz und vier weitere Plätze erfolgreich erstmalig angewendet.

Der Umbau des Platzes wurde termingerecht abgeschlossen und hat 3,35 Millionen Euro gekostet. Die Planungen wurden mit dem Städtischen Beraterkreis Barrierefreies Planen und Bauen, der Heimat-und-Denkmalpflege-Sitzung sowie der Kommission für Stadtgestaltung abgestimmt.

September 2022: Ausgezeichnete Neugestaltung

Der vom Baureferat neu gestaltete St.-Pauls-Platz wurde beim Wettbewerb „Wohlfühlplätze – Fußgänger*innenfreundliche Stadt- und Dorfplätze“ mit einem von vier zweiten Preisen ausgezeichnet. Der Preis wird von den Vereinen SRL (Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung), Fuss e.V. (Fachverband Fußverkehr Deutschland) und VCD Bayern (Verkehrsclub Deutschland) ausgelobt. Insgesamt hatten sich 29 Kommunen mit 30 Projekten aus ganz Bayern beworben. Die Jury des Wettbewerbs bewertete das Projekt wie folgt:

„Auf der Grundlage einer Bürgerbeteiligung ist es mit der Umgestaltung des St.-Pauls-Platzes in München gelungen, einen attraktiven Stadtplatz im Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Umwidmung als Fußgängerzone im westlichen Bereich der Kirche gibt allen Bürger*innen des Viertels und darüber hinaus die Gelegenheit, einen vorher dem Kfz-Verkehr vorbehaltenen öffentlichen Raum nun für sich zu nutzen. Die zusätzliche, das weitere Umfeld betreffende Verlagerung und Reduzierung von Stellplätzen erweitert diesen Effekt über diesen Bereich hinaus. Mit Hilfe von Baumpflanzungen und einem Blühbeet werden in dem aufgrund von Zwangspunkten nur eingeschränkt veränderbaren städtischen Raum dennoch den Ansprüchen einer klimaangepassten Stadt und einer höheren Biodiversität Rechnung getragen. Aufgewertet wurde weiterhin der Stellenwert des bereits vor Ort befindlichen Brunnens, der im Zuge einer Verlagerung eine deutlich höhere Sichtbarkeit erfährt. Eine barrierefreie Erreichbarkeit des ÖPNV sichert die Teilhabe aller. Zusätzliche Sitzbänke ermöglichen das Verweilen vor Ort.
Alles in allem handelt es sich um ein Projekt, welches weitgehend vorbild- haft die Anforderungen eines ,Wohlfühlplatzes‘ im Sinne der Auslobung umsetzt.“

Peter Schinzler

Sanierung und Neugestaltung der beiden Grünflächen

Das Baureferat hat die Aufwertungsmaßnahmen am Scharfreiter- und Hohenschwangauplatz in Obergiesing abgeschlossen. Seit dem Frühjahr 2020 wurden die beiden Grünflächen mit einer Gesamtfläche von 1,9 Hektar saniert und neu gestaltet . Der Bauausschuss des Münchner Stadtrats hatte dafür im November 2019 die Ausführungsgenehmigung erteilt. Das Projekt liegt im Bereich des Sanierungsgebiets „Tegernseer Landstraße / Chiemgaustraße“ und wird mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Zukunft Stadtgrün“ gefördert.

Die Grünflächen sollten für alle Bevölkerungsgruppen besser nutzbar gestaltet und die Ausstattung der Anlage grundlegend erneuert werden. Grundlage für die Planungen waren die Anregungen aus einer vorangegangenen Bürgerbeteiligung, des Bezirksausschusses Obergiesing-Fasangarten sowie der örtlichen Koordinierungsgruppe Soziale Stadt. Die Planungen wurden mit dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz sowie der Beratungsstelle Barrierefreies Bauen der Architektenkammer Bayern abgestimmt.

Um die Eingriffe in den wertvollen Baumbestand möglichst schonend vorzunehmen, wurde ein Baumgutachter beauftragt, die Bäume hinsichtlich der Erhaltenswürdigkeit und Verkehrssicherheit zu untersuchen. Das Ergebnis der Untersuchung war, dass fünf Bäume wegen Bruchgefahr verkehrsgefährdend sind oder bereits abgestorben waren. Sie wurden, unabhängig vom Bauprojekt, entfernt. Um wieder offene Wiesen- und Rasenflächen zu schaffen, mussten die Strauchbestände reduziert werden. Die Bestandsbäume konnten weitestgehend erhalten bleiben und wurden soweit erforderlich aufgeastet, damit wieder mehr Licht in die Grünanlage fällt und die Flächen unter den Baumkronen genutzt werden können. Artenreiche Blumen- und Langgraswiesen wurden angelegt, um die Grünflächen ökologisch aufzuwerten.

Am Scharfreiterplatz führt nun ein flach geneigter, 110 Meter langer, befestigter und beleuchteter Grünanlagenweg barrierefrei von der Fußgängerunterführung unter der Chiemgaustraße hinauf. Das angrenzende Gelände wurde terrassiert und durch Sitzmauern abgefangen. Diese gruppieren sich zu attraktiven Treffpunkten und Aufenthaltsplätzen. An Wegekreuzungen und -abzweigungen weitet sich der Weg zu Sitzplätzen auf, so dass sich verschiedenartige Treffpunkte und Aufenthaltsorte an ihm entlang reihen. Auf diese Weise ist nicht nur ein Durchgangsweg, sondern gleichermaßen ein vielfältig belebter öffentlicher Raum entstanden. Der Kreuzungsbereich mit der Scharfreiterstraße und der Bereich am südlichen Ende an der Stadelheimer Straße sind mit Bänken, Sitzmauern, Holzdecks, Tischtennisplatten und schattenspendender Pergola sowie verschiedenen Staudenbeeten ausgestattet.

Am Hohenschwangauplatz wurde der bestehende Spielplatz neu gestaltet und erweitert. Die alte Stützmauer zur Straße wurde durch eine neue ersetzt und fortgeführt, so dass der Spielplatz gut geschützt ist und Kinder nicht auf die Straße laufen können. Es gibt für Kinder unterschiedlicher Altersstufen attraktive Bewegungs- und Spielangebote. Für kleinere Kinder ist ein eigener Sand- und Wasserspielbereich entstanden. So können die Kinder im Sommer nach Herzenslust mit Sand und Wasser spielen.

Peter Schinzler

Mehr Platz und mehr Grün am Artur-Kutscher-Platz

Seit Oktober 2020 wurde der Platz auf Antrag des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann umgestaltet. Vor dem Umbau war die Mitte des Platzes von Fahrbahnen und zahlreichen Parkplätzen umgeben. Die Attraktivität, sich unmittelbar am schönen Brunnen aufzuhalten, war aufgrund der verkehrlichen Situation stark gemindert. Als Potential für die Umgestaltung wurde vom Bezirksausschuss der Rückbau der zentralen Parkplätze und der überdimensionierten Fahrbahnen zu Gunsten von Aufenthaltsflächen genannt. Auf dieser Basis wurde das Konzept für die Umgestaltung erarbeitet, das nun baulich umgesetzt ist.

Durch den Rückbau von zirka 20 Stellplätzen im zentralen Platzbereich und durch die Verringerung der Fahrbahnbreite im Westen im Bereich der Kunigundenstraße konnte unter Beibehaltung der Insellage die ursprüngliche Aufenthalts- und Pflanzfläche des Platzes von etwa 270 auf 850 Quadratmeter vergrößert werden. Alle Bestandsbäume blieben erhalten, zwei zusätzliche Bäume konnten gepflanzt werden. An den nordöstlichen sowie südwestlichen Platzrändern schirmen nun großflächige, ganzjährige Staudenflächen mit insektenfreundlicher Bepflanzung den Platz zum Verkehr hin ab. Der Brunnen blieb an seinem bisherigen Standort bestehen und hat ein neues großzügiges Umfeld mit Sitzelementen und Stühlen erhalten. Außerdem wurden über den Platz verteilt zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten in Form von Bänken und Stühlen sowie Sitzmöglichkeiten und Liegeflächen mit Holzauflage entlang der Staudenbeete geschaffen. Die Höhe der Bordsteine und die Sitzpoller in den abgesenkten Bereichen verhindern das Beparken der Platzfläche. Um die Querungsmöglichkeiten zu verbessern und zu verkürzen, wurden drei großzügige Gehwegnasen nordwestlich, südöstlich sowie nordöstlich des Platzes geschaffen. Außerdem wurden 20 Fahrradabstellplätze errichtet.

Robert Sageder

Das Baureferat hat die Gestaltung des Bauhausplatzes mit Brunnenkunstwerk durch den international renommierten Künstler Prof. Olaf Metzel und Burger Kühn Landschaftsarchitekten im Oktober 2021 fertig gestellt. Der Platz liegt im Stadtbezirk Schwabing-Freimann, im Domagkpark, auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne. Das Zentrum des neuen Quartiers ist der Bauhausplatz. Dort liegt die Grundschule, Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und Einzelhandel sowie eine private Kindertagesstätte. Zudem bildet er das Entrée zur östlich anschließenden zentralen Parkanlage. Der Stadtrat hat das Projekt und die dafür erforderlichen rund 4,9 Millionen Euro beschlossen. Der Platz wurde maßgeblich aus Mitteln der „Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Funkkaserne“ finanziert. 

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Mit dem Bauhausplatz ist der lebendige Mittelpunkt des neuen Stadtquartiers Domagkpark fertig gestellt. Ich freue mich, die diesjährige Brunnensaison mit dem Baureferat an einem neu gestalteten Ort zu eröffnen, der nicht nur durch die beeindruckende Brunnenskulptur einlädt, zu verweilen und sich zu treffen. Es gibt hier 51 neue Bänke, man kann schön unter Bäumen sitzen – und das alles ganz ohne Konsumzwang. Den Titel des Kunstwerks – ‚Umsonst und Draußen‘ – finde ich daher äußerst gelungen umgesetzt. 

Zur Gestaltung des Platzes wurden Teams aus Landschaftsarchitekt*innen und Künstler*innen zu einem zweistufigen Planungsworkshop eingeladen. Durch die enge Zusammenarbeit entstand ein integrativer Gestaltungsentwurf aus Kunst und Landschaftsarchitektur. Um den Bedürfnissen der Bewohner*innen sowie den Anlieger*innen vor Ort gerecht zu werden, fand vorab in enger Abstimmung mit dem Bezirksausschuss 12 Schwabing-Freimann eine Bürgerbeteiligung statt. Die Anregungen waren Grundlage für die Aufgabenstellung – insbesondere sollten die Themen „Wasser“ und „Licht“ berücksichtigt werden. 

Der ausgewählte Entwurf „Umsonst und Draußen“ des Künstlers Olaf Metzel und der Landschaftsarchitekten Burger Kühn sieht das Motiv „Sitzbank“ als zentrales Element des Bauhausplatzes vor. Die Sitzbank wird als Symbol für den öffentlichen und konsumfreien Raum und als Synonym für Aufenthaltsqualität gesehen. Den zentralen Platzbereich bildet ein rechteckiges Plateau mit einer unversiegelten, wassergebundenen Oberfläche, auf der sich zahlreiche Sitzbänke unter einem Dach aus gruppenweise positionierten, geschnittenen Platanen befinden. Insgesamt wurden im Zuge der Platzgestaltung 27 neue Bäume gepflanzt. 

Durch die Stapelung von Sitzbänken erwächst im mittleren Bereich eine zirka sieben Meter hohe, turmartige Brunnenskulptur. Vom oberen Bereich der Skulptur fließt aus zahlreichen Banklatten Wasser nach unten in das bodenbündige Brunnenbecken. Einzelne Latten der Sitzbänke und der zur Brunnenskulptur gestapelten Bänke dienen als Leuchtkörper und erzeugen eine besondere nächtliche Atmosphäre.

Mit dem Bauhausplatz wurde für die Bewohner*innen des Quartiers ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen, der eine wichtige Verbindung zwischen der Tram 23, dem Quartier und der zentralen Grünanlage darstellt. Die Brunnenskulptur im Zentrum des Platzes hat eine starke Signetwirkung für das ganze Quartier.

Visualisierung: bbz landschaftsarchitekten

Der Marienhof am Rathaus in der Altstadt

Durch die Bahnsteigerweiterung am U-Bahnhof Marienplatz geriet der Marienhof zur Großbaustelle. Auch die noch folgenden Baumaßnahmen für den zweiten S-Bahn-Tunnel nehmen den Platz als Baustelle in Anspruch und erfordern darüber hinaus neue Zugänge und technische Einrichtungen.

Zur Neugestaltung des Platzes hinter dem Rathaus wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ziel, den Marienhof im Herzen der Altstadt zu erhalten und aufzuwerten. Der ausgewählte Entwurf sieht rundum laufende doppelte Baumreihen und eine innen liegende Rasenfläche vor, die dem Platz künftig einen ausgeprägten grünen Charakter geben, der in einem spannungsvollen Gegensatz zur steinernen Umgebung steht. Die klare, klassische Grundform wird dadurch betont. Im Gegensatz zu den stärker von Markt- und Geschäftsfunktionen geprägten Bereichen der Umgebung soll eine „Oase der Kultur, Erholung und Kontemplation" entstehen. Ein Teil der Platzfläche soll so gestaltet werden, dass temporäre Veranstaltungen unterschiedlichster Art möglich sind. Eine Bebauung ist ausdrücklich nicht vorgesehen. Das neue Konzept schafft ein breites Spektrum an Nutzungen sowie eine angenehme Atmosphäre zum Verweilen.

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