Tanzpreis

Den Tanzpreis vergibt die Landeshauptstadt München alle drei Jahre. Die vom Stadtrat ernannte Jury würdigt damit ein Lebenswerk.

Eine Auszeichnung der Landeshauptstadt München für ein Gesamtwerk

Als Anerkennung eines Lebenswerks bzw. des Gesamtschaffens von Künstlerinnen und Künstlern oder auch Ensembles aus allen Stilrichtungen des Tanzes vergibt die Stadt München alle drei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Tanzpreis.

Als Preisträgerinnen und Preisträger kommen nur Künstlerinnen und Künstler bzw. Ensembles in Betracht, die in der Region München leben oder deren Schaffen mit dem Kulturleben Münchens eng verknüpft ist. Vorschlagsrecht hat eine vom Stadtrat berufene Kommission, bestehend aus einer Fachjury und ehrenamtlichen Stadträten. Eigenbewerbungen sind nicht möglich.

Den Tanzpreis erhielten

Jurybegründung

„Über die Jahre hinweg und in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von wechselnden Choreograph*innen und in wechselnden Besetzungen hat sich die Tanzkompanie des Staatstheaters am Gärtnerplatz eine beeindruckende stilistische Vielfalt erarbeitet, mit der das Ensemble zu einer sehr eigenen, in vielerlei Hinsicht profilierten und hoch geschätzten Stimme in der Münchner Tanzlandschaft geworden ist. Immer wieder hat sich das Ensemble in kürzester Zeit auf unterschiedlichste Tanzstile eingelassen: nicht nur im exzeptionellen Format „Minute Made“ mit Choreograph*innen wie Erna Ómarsdóttir, Dana Ashby, Eisa Jocson, Marco Goecke, Alexander Ekman, Frederic Gravel, Damien Jalet, Omar Rajeh, Emanuel Gat, Benoit Lachambre, Tony Rizzi, sondern auch bei Reenactments mit Rui Horta und Micha Purucker. Daneben zollt das Ensemble aber auch den großen Handlungsballetten des Tanzrepertoires seine Hochachtung: Tschaikowskys „Dornröschen“ oder „Der Nussknacker“, Richard Strauss‘ „Schlagobers“ in der Choreographie ihres Ballettdirektors Karl Alfred Schreiner, aber auch mit Werken wie dem mittlerweile zu einem modernen Klassiker gewordenen „One Flat Thing, reproduced“ von William Forsythe. Diesen Spagat zu leisten ist für eine mittelgroße Tanzkompanie in Deutschland beispiellos.
Bei Kooperationen mit Festivals und Partner*innen oder in anderen Arbeitszusammenhängen in der Stadt verlassen die Tänzer*innen das Stammhaus immer wieder, um mit einem aktuellen, zeitgenössischen Repertoire in höchster Professionalität neue Publikumsschichten zu erreichen und das mit einer verblüffenden Virtuosität, einnehmender Wärme und Menschlichkeit. So wie das Leitungsteam um Karl Schreiner und Daniela Bendini das Haus für neue Impulse geöffnet hat, hat sich das Ensemble neue Räume in der Stadt erobert. Dieses Konzept ist mustergültig und zukunftsweisend – sowohl in seiner Unaufgeregtheit wie in seiner Konsequenz und es ist beeindruckend, wie die Ensemblemitglieder es mittragen.

Der künstlerische Ertrag ist immens, die Beliebtheit bei Publikum und Fachleuten spricht Bände. Deshalb geht in diesem Jahr der Münchner Tanzpreis explizit an diejenigen, die ihren Körper, Geist und ihre Seele auf die Bühne stellen: an die Tänzer*innen des Gärtnerplatztheaters. In diesem Sinne wünscht die Jury weiterhin Beharrlichkeit und Mut auf diesem ausgezeichneten Weg vom Stadttheater zum Stadtraum, vom Handlungsballett zum choreografischen Experiment.“

Mitglieder der Jury

Der Jury gehörten unter der Leitung von Kulturreferent Anton Biebl an:
Prof. Dr. Nicole Haitzinger, Tanz- und Theaterwissenschaftlerin (w), Nina Hümpel, Kuratorin der Tanzbiennale Dance (w), Prof. Dr. Claudia Jeschke, Preisträgerin 2019 (w), Micha Purucker, Choreograph (m), David Russo, Tänzer und Choreograph (m), Karl Alfred Schreiner, Ballettdirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz (m),Stadträtin Marion Lüttig, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste (w), Stadtrat Thomas Niederbühl, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste (m), Stadtrat Leo Agerer, Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER (m), Stadträtin Beatrix Burkhardt, Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER (w), Stadtrat Roland Hefter, Fraktion SPD/Volt (m)

  • 2019
    Prof. Dr. Claudia Jeschke
  • 2016
    Ivan Liška, Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender
  • 2013
    Richard Siegal
  • 2010
    Jessica Iwanson
  • 2006
    Ferenc Barbay
  • 2003
    Micha Purucker
  • 2000
    Judith Turos
  • 1997
    Dinko Bogdanic
  • 1994
    Pia und Pino Miakar