Personal in Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft

Als freier Träger einer Kita müssen Sie sicherstellen, dass Sie ausreichendes und qualifiziertes Personal in der Betreuung einsetzen.

Muslimische Erzieherin mit Kopftuch zeigt Kindergartenkindern ein Bilderbuch

Ausnahmen über Einzelfallzustimmung

Liegt keine der unten genannten Abschlüsse vor, müssen Sie als Träger vor einer Einstellung eine Personalzustimmung beantragen. Die zuständige Aufsichtsbehörde prüft dann, ob eine berufliche Eignung im Sinne der gesetzlichen Vorgaben vorliegt. 

Im Rahmen der Personalzustimmung werden gemäß § 16 AVBayKiBiG keine grundsätzlichen Qualifikationen oder Anerkennungen geprüft. Hierbei handelt es sich vielmehr um die jeweilige Einzelfallprüfung, ob die entsprechende Bewerber*in mit ihrer pädagogischen Qualifikation im konkreten Einsatzbereich und -ort eine Zustimmung erhalten kann.

Grundsätzlich hat die Träger*in einer Einrichtung den Nachweis einer ausreichenden Qualifikation des von ihm zu beschäftigenden Personals zu führen. Es obliegt dem Träger*in, bei unklarem Sachverhalt sich vor der beabsichtigten Einstellung bei der zuständigen Aufsichtsbehörde zu versichern, ob das betreffende Personal die notwendige berufliche Eignung im Sinne der gesetzlichen Vorgaben besitzt.

Rechtliche Grundlagen

Das Kinderbildungsverordnung (AVBayKiBiG) legt Mindestanforderungen an das Personal in Kindertageseinrichtungen fest. Diese umfassen das Fachkräftegebot, die Definition von verschiedenen Qualifikationsebenen sowie die Festlegung eines Anstellungsschlüssels. Das Referat für Bildung und Sport kontrolliert als Aufsichtsbehörde die Einhaltung dieser Regelungen bei Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft. 

Anerkannte Abschlüsse

Als freier Träger können Sie ohne gesonderte Zustimmung eine pädagogische Ergänzungs- oder Fachkraft einstellen, wenn diese einen der folgenden in Deutschland absolvierten Abschlüsse nachweisen kann: 

Zu den pädagogischen Fachkräften zählen

  • Staatlich anerkannte Erzieher*innen

  • Staatlich anerkannte Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen

  • Staatlich anerkannte Kindheitspädagogen und Kindheitspädagoginnen

  • Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger*innen

  • Staatlich anerkannte Heilpädagoginnen und -pädagogen sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen B.A.

  • Personen mit einer Gleichwertigkeitsfeststellung zu den vorgenannten Berufen

  • Personen gemäß Nr. 1 a-g der Allgemeinverfügung zum Vollzug der Kinderbildungsverordnung (Stand: 18.01.2024)

Zu den pädagogischen Ergänzungskräften zählen

  • Staatlich geprüfte Kinderpfleger*innen

  • Personen mit einer Gleichwertigkeitsfeststellung zu dem zuvor genannten Beruf

  • Personen, die ein Berufspraktikum im Rahmen der Erzieherausbildung an einer Fachakademie für Sozialpädagogik absolvieren

  • Personen gemäß Nr. 3 a - i der Allgemeinverfügung zum Vollzug der Kinderbildungsverordnung (Stand: 18.01.2024)

Einsatz von Tagespflegepersonen

Assistenzkräfte in Festanstellung

Wenn Sie eine Tagespflegeperson als Assistenzkraft fest anstellen, kann das mit einer Zuwendung gefördert werden. Gemäß der Förderrichtlinie müssen Sie dafür einen Antrag auf Zustimmung stellen. Für Tagespflegepersonen mit einer gültigen Pflegeerlaubnis des Sozialreferates der Landeshauptstadt München entfällt dieser Antrag. In diesen Fällen können Sie direkt die Förderung beantragen.

Der Antrag auf Überprüfung der Voraussetzungen gem. § 16 Abs. 6 AVBayKiBiG analog in Verbindung mit Ziffer 4.1 b) Richtlinie ist Grundlage für die Förderung und ersetzt nicht den Antrag auf Förderung. Anträge zur Förderung sind unter Verwendung des Systems KiBiG.web zu stellen.

Assistenzkräfte in einem Hort sind nicht förderfähig.

Ergänzungskräfte in Mini-Kitas

Gemäß der AMS 13/2020 können Tagespflegepersonen für das Projektmodell Minikita 2020/21 als pädagogische Ergänzungskräfte verrechnet werden. Stellen Sie dafür einen Antrag auf Zustimmung nach Paragraph 16 AVBayKiBig. Folgende Unterlagen müssen Sie zusätzlich einreichen:

  • Qualifikationsnachweis Tagespflegeperson
  • Nachweis Zusatzqualifikation, oder Anmeldung zur Qualifikation
  • gegebenenfalls Nachweis der Deutschkenntnisse
  • aktuelle Personalliste der Minikita

Der Bescheid wird zunächst auf ein Jahr nach Festanstellung befristet. Grund für die Befristung liegt in den noch nicht endgültig festgelegten Rahmenbedingungen des Modellversuchs Mini-Kita durch das StMAS sowie den noch zu erbringenden Nachweisen über die Zusatzqualifizierung der Bewerber*in.

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