Ehemaliges Paketzustellamt an der Arnulfstraße
Das ehemalige Paketzustellamt an der Arnulfstraße wird in ein Quartier mit etwa 120 Wohnungen umgewandelt.
Wettbewerb

2010/11 fand für den Westhof ein Planungswettbewerb mit sieben Architektenteams statt, aus dem das Konzept des Baseler Büros Christ & Gantenbein mit August Künzel Landschaftsarchitekten als erster Preisträger hervorging. Der Entwurf wurde nach den Empfehlungen des Preisgerichts in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München überarbeitet und diente als Grundlage für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit Grünordnung im beschleunigten Verfahren, für den der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung 2011 den Aufstellungsbeschluss fasste.
Das Projekt

Das ehemalige Paketzustellamt an der Arnulfstraße 62 soll auf 0,6 Hektar in ein Quartier mit etwa 120 Wohnungen und 2.600 Quadratmeter gewerblichen Flächen umgewandelt werden. Städtebauliches Ziel ist es, den denkmalgeschützten Gebäudebestand zu erhalten und durch eine Neubebauung im Inneren des Blocks zu ergänzen.
Der umfangreiche Gebäudekomplex des ehemaligen Postfuhramts ist eines der letzten vollständig erhaltenen Beispiele der Postbauschule der 1920er Jahre. Das Areal zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke hat eine herausragende stadträumliche Bedeutung für die südliche Maxvorstadt und das neu entstandene Quartier am Arnulfpark sowie als Entrée zur Innenstadt und zum Hauptbahnhof. Momentan wird der so genannte Westhof als Parkfläche genutzt. Die umliegenden denkmalgeschützten Gebäude sind als Büros und Ateliers an die Kreativbranche vermietet.
Stand der Dinge
Die Beteiligung der Öffentlichkeit fand Mitte des Jahres 2012 statt. Daraufhin erfolgte die weitere Konkretisierung der Planung in einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit Grünordnung, der im März 2015 gebilligt und vorbehaltlich zur Satzung beschlossen wurde. Im August 2015 trat der Bebauungsplan in Kraft.
Chronologie
9/2006: Grundsatzbeschluss
zur städtebaulichen Neuordnung und Nachnutzung des Geländes
2010/11: Planungswettbewerb
6/2011: Aufstellungsbeschluss
für den Bebauungsplan Nr. 2056
2012: Bürgerbeteiligung
3/2015: Billigung
und vorbehaltliche Satzung des Bebauungsplans
8/2015: Inkrafttreten des Bebauungsplans
Anlass und Ziele der Planung
Nachdem die Deutsche Post den Standort aufgegeben hatte, ergab sich die Chance für eine neue Nutzung. 2006 legte die Landeshauptstadt München mit dem Grundsatzbeschluss des Stadtrats die Ziele einer städtebaulichen Neuordnung und Nachnutzung fest. Unter Berücksichtigung des Charakters der denkmalgeschützten Gesamtanlage soll eine verträgliche Umstrukturierung und urbane Ergänzung mit einer attraktiven Nutzungsvielfalt aus Wohnen und Arbeiten erreicht werden. Der Westhof des ehemaligen Postfuhramtes soll vorwiegend für Wohnnutzung entwickelt werden, für die denkmalgeschützten Gürtelbauten sind im südlichen Bereich gewerbliche (zum Beispiel Ateliers und Büros) und im nördlichen Bereich Wohnnutzungen vorgesehen. Der derzeit voll befestigte Hof soll gestalterisch aufgewertet werden und ein attraktives Angebot an teils privaten, teils gemeinschaftlich zu nutzenden Freiräumen bieten.
Konzept
Der siebengeschossige Wohnneubau wird architektonisch ruhig gestaltet. Er wird mittig im Westhof zwischen den Gürtelbauten angeordnet. Der ehemalige Hof wird an der Deroystraße geöffnet. Es entstehen zwei Höfe mit attraktiven, unterschiedlichen Freiraumkonzepten. In erster Linie sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen geplant. 30 Prozent entstehen im geförderten Wohnungsbau. Das Vorhaben wird ökologisch nachhaltig und energetisch optimiert umgesetzt. Das Planungsgebiet ist durch die Trambahnlinien 16 und 17 gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Tiefgarage ist über die Tillystraße erreichbar.