Long-COVID

Etwa zehn Prozent der Betroffenen leiden lange nach einer überstandenen Infektion noch unter körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen.

Langzeitfolgen einer überstandenen COVID-19-Erkrankung

Ärzt*in untersucht Patient*in am Rücken mit dem Stethoskop
Monet - stock.adobe.com

Die akute COVID-19-Krankheitsphase dauert normalerweise etwa zwei bis vier Wochen, kann jedoch auch in einer sogenannten subakuten Phase bis zu 12 Wochen nach Symptombeginn anhalten. Von einem „Post-COVID-19-Syndrom“ spricht man, wenn mehr als 12 Wochen nach der Erkrankung noch Symptome vorliegen, die nicht anderweitig erklärt werden können. Diese können direkt im Anschluss an die Erkrankung oder auch erst im Verlauf von Wochen und Monaten nach der Infektion auftreten.

Der Begriff „Long-COVID“ wird häufig verwendet, um Gesundheitsprobleme zu beschreiben, die jenseits der akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten. Somit umfasst Long- COVID sowohl die subakute Phase der Erkrankung als auch das oben genannte „Post-COVID-19-Syndrom“.

Mögliche Long-COVID-Symptome

Das Coronavirus gilt als Multiorganvirus, das neben der Lunge auch in zahlreichen anderen Organen auftritt, etwa in Niere, Herz, Leber oder Gehirn. Entsprechend umfassen die bislang beobachteten Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung verschiedene Symptome, die Menschen aller Altersgruppen, auch Kinder, betreffen.

Zu den häufigsten gehören:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Atembeschwerden
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • kognitive Beeinträchtigungen (Gehirnnebel, engl. „brain fog“)
  • depressive Verstimmungen
  • Schlaf- und Angststörungen.

Desweiteren werden Herzklopfen und Herzstolpern (selbst wahrgenommene verstärkte oder beschleunigte Herzschläge oder auch Extraschläge), Brustschmerzen und Haarausfall genannt. Auch neu aufgetretene Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus) sowie  Thromboembolien wurden beobachtet. Überdurchschnittlich oft entwickeln Frauen Symptome, die dem des sogenannten Chronischen Erschöpfungssyndroms (Chronic Fatigue Syndrom) ähnlich sind.

Die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten. Auch weitere Symptome, die bisher noch nicht beobachtet wurden, sind durchaus denkbar. Bei Fragen hierzu sprechen Sie mit Ihrer/Ihrem behandelnden Ärzt*in.

Risikofaktoren

COVID-19-Patient*innen, die auf der Intensivstation behandelt wurden, können ein höheres Risiko haben, an Long-COVID zu erkranken. Auch ein hohes Alter, starkes Übergewicht (Adipositas) sowie Vorerkrankungen der Lunge und des Herzens zählen zu den Risikofaktoren.

Behandlungsmöglichkeiten

Das medizinische Versorgungssystem in München bietet Long-COVID-Patient*innen eine zeitnahe und individuelle Behandlung an.

Welche Studien werden aktuell durchgeführt?

Da Long-COVID als Krankheitsbild erst seit Kurzem bekannt ist, sind die Ursachen, das genaue Krankheitsbild, Krankheitsverläufe und Therapiemöglichkeiten noch nicht vollständig erforscht.

Wissenschaftlichen Studien können helfen, die Krankheit besser zu verstehen und bessere Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Auch in Bayern laufen zahlreiche Forschungsaktivitäten.

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