Förderpreis Tanz
Dieser Förderpreis ist eine Auszeichnung für eine aktuelle, künstlerisch herausragende Leistung im Bereich Tanz.
Für eine künstlerisch herausragende Leistung
Einzelpersonen oder Ensembles in allen Stilrichtungen des Tanzes können den Förderpreis erhalten. Er wird biennal verliehen und ist mit 8.000 Euro dotiert. Für Auszeichnungen kommen Künstlerinnen und Künstler sowie Ensembles in Betracht, die in der Region München leben. Ihr Schaffen soll eng mit dem Kulturleben Münchens verknüpft sein.
Das Vorschlagsrecht hat eine vom Stadtrat berufene Kommission. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.
Den Förderpreis Tanz erhielten
Jurybegründung
In diesem Jahr zeichnet die Landeshauptstadt München Sahra Huby mit dem Förderpreis Tanz aus, einer Würdigung, die sowohl ihr Schaffen im zeitgenössischen Tanz als auch ihre einflussreiche Position in der Münchner Tanzszene anerkennt.
Sahra Hubys Beitrag zur Tanzgemeinschaft in München ist von unschätzbarem Wert. Als Mentorin und Inspirationsquelle ebnet sie anderen Künstlerinnen und Künstlern den Weg und stärkt die lokale Tanzszene durch ihr Engagement und ihre Offenheit für den Austausch. Ihre Fähigkeit, innovative Räume für künstlerische Entwicklung zu schaffen und zu unterstützen, macht sie zu einer zentralen Figur des zeitgenössischen Tanzes in der Stadt.
Sahra Hubys künstlerischer Weg begann in Brüssel, führte sie durch Stationen tiefgreifender Beschäftigung mit Körpertheater und zeitgenössischem Tanz, die ihre Ausbildung prägte, und mündete in einer Reihe von Werken, die die Grenzen des Ausdrucks kontinuierlich erweitern. Beispielgebend dafür steht das Stück „Über die Wut”. In diesem Solo der Choreografin Anna Konjetzky erforscht Sahra Huby die Vielschichtigkeit der Wut als individuelle und gesellschaftlich bedingte Emotion und betont damit die Bedeutung des Tanzes als Medium politischer und persönlicher Reflexion.
„Hey Körper?!“, ihr exploratives Stück für junges Publikum, lädt dazu ein, den menschlichen Körper jenseits traditioneller Grenzen zu entdecken und zu verstehen. Diese und andere Projekte wie „Cartographies“ und „Dance Kitchen“ unterstreichen Sahra Hubys Rolle als Pionierin, den Tanz nicht nur als Kunstform, sondern auch als Mittel für soziale und individuelle Veränderung zu sehen. Ihre künstlerische Reise ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit komplexen Emotionen und gesellschaftlichen Themen.
Besonders bemerkenswert ist Sahra Hubys Mitwirkung am Projekt Playground-, einem kreativen Raum, den sie zusammen mit Anna Konjetzky und Quindell Orton während der Lockdown-Zeit gestaltete und der Community weiterhin als Ort zur Verfügung stellt. Dieses Projekt, eine Antwort auf die Herausforderungen der Pandemie, zeigte „lockdown sketches”, die die Erfahrungen und künstlerischen Auseinandersetzungen der ‚Infektionsgemeinschaft‘ reflektieren. Die Zeichnungen und physische Konfrontation mit der außergewöhnlichen Situation standen dabei im Mittelpunkt und unterstrichen die Fähigkeit der Künstlerin, unter Einschränkungen kreative und bedeutungsvolle Kunst zu schaffen.
Die Verleihung des Förderpreises an Sahra Huby ist nicht nur eine Anerkennung ihrer künstlerischen Exzellenz, sondern auch ihres bedeutenden Einflusses auf die Tanz-Community in München und darüber hinaus. Ihre Arbeit inspiriert, fördert den Dialog und trägt wesentlich zur Entwicklung einer lebendigen und dynamischen Tanzkultur bei.
Wir gratulieren Sahra Huby zu dieser wohlverdienten Auszeichnung und blicken gespannt auf die Weiterentwicklung ihrer beeindruckenden Laufbahn im zeitgenössischen Tanz. Ihre Vision und Leidenschaft sind ein unschätzbarer Beitrag zur Welt des Tanzes, und wir freuen uns darauf, diesen Weg weiter zu verfolgen und zu begleiten.
- 2024
Sahra Huby - 2022
Ceren Oran - 2020
Moritz Ostruschnjak - 2018
Stephan Herwig - 2016
Stefan Dreher - 2014
Anna Konjetzky - 2012
Sabine Glenz - 2010
Ludger Lamers - 2008
Claudia Senoner - 2006
Ki-Hun Kim - 2004
Mia Lawrence - 2002
Olga Cobos und Peter Mika - 2000
Tom Plischke - 1997
Compagnie Dance Energy / Micha Purucker - 1994
Viviana Marrone