Echardinger Grünstreifen im Campus Ost
Durch das Neugestalten ist ein einladender, lebendiger und bunter Ort für alle Altersgruppen entstanden, der sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität auszeichnet.

Neugestaltung der Grünanlage
Lage / Bestand
Die öffentliche Grünanlage „Echardinger Grünstreifen“ liegt im Stadtbezirk 14 - Berg am Laim und hat eine Fläche von circa 43.100 Quadratmetern. Sie wird begrenzt von der Echardinger Straße im Osten, dem Innsbrucker Ring im Westen und der
Bad-Schachener-Straße mit der U-Bahnstation „Innsbrucker Ring“ im Süden.
Eingebettet in das Areal des „Campus Ost“ sind neben der neu gestalteten Grünanlage drei Schulen, eine Kindertagesstätte, eine Bezirkssportanlage und eine Kleingartenanlage.
Zusammen mit dem Michaelianger und dem Piusplatz bildet der Echardinger Grünstreifen eine wichtige übergeordnete Grünverbindung im Münchner Osten bis hin zum Truderinger Wald.
Planungsziele
Im November 2017 beschloss der Münchner Stadtrat im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes im Sanierungsgebiet „Innsbrucker Ring / Baumkirchner Straße“, den Echardinger Grünstreifen neu zu gestalten und aufzuwerten. Die Maßnahme knüpft an die bereits 2012 fertiggestellten Grünflächen am Piusplatz und der neu gestalteten Unterführung
unter dem Mittleren Ring an.
Die Sanierungsziele umfassten unter anderem eine bessere Vernetzung der Fuß- und Radwege, attraktive Grünflächen sowie Freizeitangebote für alle Altersgruppen. Diese sollen die wohnungsnahen Möglichkeiten sowie die Nutzung des Schulhofs und der Bezirkssportanlage, vor allem hinsichtlich lärmintensiverer Angebote, ergänzen.
Die Bauarbeiten begannen im April 2023 und wurden im Sommer 2025 abgeschlossen.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Um für alle Nutzer*innen- und Altersgruppen ein adäquates Angebot zu schaffen, hat das Baureferat 2021 eine umfassende Beteiligung durchgeführt. Zudem wurde die Planung mit dem städtischen Beraterkreis für Barrierefreies Planen und Bauen abgestimmt. Die Ideen der Nutzer*innen wurden in mehreren Beteiligungsworkshops mit den drei umliegenden Schulen sowie in einem Planungsgespräch mit der anliegenden Kindertagesstätte diskutiert, zudem konnte die Nachbarschaft vor Ort und online Fragen stellen und ihr Feedback einbringen.
Ein Naherholungsort für alle Generationen

Durch das Neugestalten des „Echardinger Grünstreifens“ ist ein einladender, lebendiger und bunter Ort für alle Altersgruppen entstanden, der sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität auszeichnet. Die Grünanlage bietet den Stadtbewohner*innen nun ein innovatives und inklusives Angebot an Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten sowie naturnahen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Der prägende Gehölzbestand mit seiner wertvollen alten Baumkulisse und die offenen Lichtungen konnten durch die bestandsorientierte Wegeführung erhalten bleiben und bildeten den Rahmen für die Neuplanung.
Die vier Aktionsflächen
Es wurden vier Aktionsflächen für unterschiedliche Zielgruppen gestaltet:
Die Multifunktionsarena am Joseph-Hörwick-Weg mit vielen Sportangeboten und einer bespielbaren Lärmschutzwand ist vor allem auf die Bedürfnisse Jugendlicher ausgerichtet. Der Kinderspielplatz wurde erneuert und zeichnet sich nun durch eine abenteuerliche Kletteranlage und einen inklusiven Wasserspielplatz aus. Im Bereich der „Echardinger Kapelle“ ist ein Generationen-Treffpunkt mit Kleinkinderspielplatz entstanden. Rollsportbegeisterte können sich über einen Pumptrack im vierten Aktionsbereich freuen.

Das vielfältige Angebot dieser Aktionsfläche ist vorwiegend auf die Bedürfnisse von Jugendlichen ausgerichtet. Auch die benachbarten Schulen nutzen die Anlage gerne.
Bewegung und Begegnung ist hier das Motto: Neben der bespielbaren Lärmschutzwand gibt es einen umzäunten Soccer-Court mit zwei Spielfeldern, Tischtennisplatten, Kicker und eine Calisthenics-Anlage mit Inklusionsbarren für Rollstuhlfahrende. Zwei Großschaukeln ergänzen das Angebot.
Für eine Pause und als Treffpunkt eignen sich Hängematten sowie verschiedene Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten, wie Tisch-Bank-Gruppen oder Holzdecks. Auch die Liegewiese kann vielfältig genutzt werden. Der Trinkbrunnen sorgt jederzeit für Erfrischung.
Lärmschutzwand
Ein besonderes Highlight dieser Aktionsfläche ist die etwa 55 Meter lange und sechs Meter hohe, von Künstler*innen bemalte Lärmschutzwand. Diese nimmt in der Grünanlage eine identitätsstiftende Stellung ein.
Die Wand schützt nicht nur den Jugendspielbereich vor dem Verkehrslärm des angrenzenden Innsbrucker Rings, sondern kann auch für eine Runde Streetball oder zum Bouldern genutzt werden. Wer dem Treiben einfach nur zuschauen oder entspannen möchte, findet Platz auf der zentral gelegenen, überdachten Tribüne mit Sitzstufen oder auf dem Holzdeck mit integrierter Baumbepflanzung.

Klettern, Kriechen, Rutschen, Planschen... dieser Bereich ist ein facettenreicher Spielort, vor allem für Kinder bis 12 Jahre.
Beim Betreten dieser Aktionsfläche fällt der Blick sofort auf die fantasievolle Spiellandschaft aus Holzstämmen, die sich optisch vom dunklen Baumbestand im Hintergrund abhebt.
Der komplette Kinderspielbereich wurde runderneuert und gliedert sich nun in mehrere Bereiche. Die Spiel- und Liegewiese ist erhalten geblieben und wurde mit neuen Sitzplattformen bestückt.
Wer es schafft, den anspruchsvollen Kletterturm zu erklimmen, kann die fünf Meter hohe Röhrenrutsche herunterrutschen. Die Kletterlandschaft ist mit diversen Aufstiegen, Netzen, Kriechröhren und zwei Rutschen ausgestattet. Dazu gibt es allerlei Schaukelmöglichkeiten und ein Karussell.
Auf der anderen Seite des Weges schließt sich der inklusive Spielbereich für die Kleineren an. Zu entdecken gibt es einen Wasserspielbereich mit Sandbaustelle, eine Spielkombination mit Rutsche, eine rollstuhlbefahrbare Spieltheke und vieles mehr. Im Schatten unter den Bäumen ist ein naturnaher Spielbereich mit Findlingen, Balancierstämmen, Liegenetzen und Mini-Nestschaukel.
Inmitten der beiden Spielbereiche liegt ein großzügiger, beschatteter Aufenthaltsbereich mit Pergola. An den Tisch-Bank-Gruppen lässt sich wunderbar verweilen, picknicken oder Geburtstag feiern.
Wo einst ein befestigter Weg verlief, schlängelt sich nun ein naturnaher Spielweg durch den Baumbestand. Er bietet einen Motorikpfad zum Balancieren, Hangeln und Klettern und zwei je 20 Meter lange Seilbahnen. Der frühere Unterbau des Weges wurde für die neuen Fallschutzbereiche genutzt, so dass die Baumwurzeln unberührt blieben.

Wie der Name schon sagt, ist dieser schöne, sonnige Ort auf die Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen ausgerichtet.
Ein beschatteter Kleinkinderspielplatz liegt neben der Kapelle, ein Rodelhügel neben dem Treffpunkt mit einem Mehrgenerationen-Spiel- und Fitnessangebot. Auch hier gibt es viele Sitz- und Aufenthaltsbereiche in sonnigen und schattigen Lagen.
Ein Angebot, das Lust auf Bewegung macht: Tischtennisplatten, eine kleine Boulefläche und ein Schachspielfeld.
Eine Outdoor-Fitnessanlage mit einem Trainingsangebot für Erwachsene ergänzt die Calisthenics-Anlage in der Multifunktionsarena. So ist für alle Fitnesslevel ein spezifisches und teils auch inklusives Training möglich. Im Westen fand im Anschluss an den Hauptweg eine neue Sommerstockbahn Platz.
Der Rodelhügel und die offenen Wiesenlichtungen wurden in diesem Bereich als naturnahe Blühwiesen angelegt.
Kleinkinderspielplatz
Am Fuß des Rodelhügels liegt der Spielbereich für die ganz Kleinen. Ein bewachsener Wall schützt den Sandspielbereich vor der Straße. Zur Sandfläche hin ist der Wall mit einer Vielzahl von Findlingen unterschiedlicher Größe befestigt. Zusätzlich ist er mit niedrigen Hangrutschen und Balkenaufstiegen bestückt. Im Sandkasten können die Kleinen auf die Holzkiste klettern, darunter kriechen oder im Holztipi spielen.
Durch eine Wegeaufweitung in diesem Bereich wurde eine Platzsituation mit einer langen Bank geschaffen. Dort können sich die Erwachsenen treffen und ihre Kinder beim Spielen im Sand oder am Rodelhügel beaufsichtigen.
Echardinger Kapelle
Die Echardinger Kapelle stellt einen besonderen Ort im Generationen-Treffpunkt dar. Die Kapelle wurde in die Planung einbezogen und daneben ein neuer Baum gepflanzt.
Die original mit einer Altöttinger Madonna geschmückte Feldkapelle wurde zwischen 1748 und 1751 als Großmayer-Kapelle erbaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die heutige Kapelle ist eine Nachbildung, geschaffen von Robert Peklo. Sie wurde 2001 geweiht und gilt bereits als Baudenkmal.
Während der Sommermonate werden dort ökumenische Andachten und Gottesdienste abgehalten.

Ein idealer Treffpunkt für Rollsportbegeisterte jeden Alters liegt im südlichen Teil der Grünanlage.
Hier befindet sich ein neuer Pumptrack – eine modellierte Asphaltfahrbahn, die als Rundkurs angelegt ist. Neben der klassischen Fahrbahn bietet der Pumptrack Steilkurven an den Lichtungsrändern, Mulden, Hügel und eine Wellenbahn.
Die Fläche weist zudem an den Rändern baumbestandene Geländemodellierungen auf, was die optimale Integration des Pumptracks ins bestehende Gelände ermöglichte.
Der Pumptrack eignet sich für eine breite Zielgruppe unabhängig von Alter und persönlichen Skills. Ob mit Laufrad, BMX, Roller, Inline-Skates, Skateboard oder sogar mit einem Rollstuhl – diese Sportanlage bietet für jeden und jede etwas.
Artenvielfalt

Zur Erhöhung der Biodiversität wurden circa 2.300 Quadratmeter bisherige Rasenflächen in artenreiche Blühwiesen umgewandelt und mit Saatgut aus der Münchner Schotterebene angesät. Diese mageren Salbei-Glatthaferwiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht und bieten zusammen mit den Sträuchern und Bäumen notwendigen Lebensraum und Futter für Vögel, Insekten und Kleintiere.
Um den wertvollen Baum- und Strauchbestand zu schützen, befinden sich die neuen Spiel- und Aufenthaltsangebote weitgehend an den alten Standorten und den Rändern der Wiesenlichtungen. Die neue Wegeführung orientiert sich am vorhandenen Baumbestand. Die Fundamente der Lärmschutzwand wurden abgewandt vom Baumbestand ausgerichtet. Bei den 35 Großbaum-Neupflanzungen wurden vor allem „Klimabäume“ gewählt, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten und für mehr ökologische Vielfalt in der Grünanlage sorgen. Blühende und fruchtende Obstbäume
ergänzen diesen Artenreichtum.
Abwechslungsreiche Raumerlebnisse
Der neu gestaltete Echardinger Grünstreifen ist geprägt von einer abwechslungsreichen Abfolge von Aktionsflächen, offenen sonnigen Rasen- und Wiesenflächen sowie waldartig schattigen Bereichen.
Neben dem ökologischen Mehrwert sorgt der dichte Baumbestand im Kontrast zu den großen, offenen Wiesenflächen für räumliche Qualitäten.
An markanten Gehölzgruppen und Einzelbäumen hat das Baureferat den Unterwuchs entfernt. Damit eröffnen sich in der Grünanlage Durch- und Weitblicke.
Projektkosten / Förderung

Die Projektkosten betrugen rund 7,06 Millionen Euro. Gefördert wurde das Projekt durch die beiden Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramme „Zukunft Stadtgrün“ und „Sozialer Zusammenhalt“.