Dreijahresförderung Kulturelle Bildung
Das Kulturreferat fördert partizipative Projekte und Programme im Bereich der Kulturellen Bildung.
Über die Förderung
Die Landeshauptstadt München vergibt seit 2020 alle drei Jahre eine Dreijahresförderung Kulturelle Bildung mit einem Budget von jährlich 150.000 Euro:
Mit der dreijährigen Förderung werden partizipative Projekte und Programme Kultureller Bildung gefördert, die auf erfolgreich erprobten Projekten, Formaten oder Methoden aufbauen. Durch die längerfristige finanzielle Förderung soll ermöglicht werden, dass Projekte qualitativ weiterentwickelt und ausgeweitet werden, dass Kooperationen und Praxiserfahrungen vertieft, Netzwerke und Projektstrukturen stabilisiert werden. Die Förderung zielt damit ab auf Qualitätsentwicklung und -sicherung und verpflichtet zu Maßnahmen der Projektevaluation.
Über die Bewilligung der Förderungen entscheidet der Kulturausschuss des Stadtrats auf Basis einer gemeinsamen Empfehlung des Kulturreferats, des Referats für Bildung und Sport und des Sozialreferats.
Die Dreijahresförderung Kulturelle Bildung erhielten
Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e. V.
„Kinder treffen Künstler*innen und KUNST KOMMT in die KLASSE“
„Kinder treffen Künstler*innen“ wurde in München und Umgebung in den letzten 26 Jahren an 55 Grundschulen durchgeführt und erhielt bereits eine Förderung im Rahmen der Dreijahresförderung Kulturelle Bildung 2020-2022. Gemeinsam mit freischaffenden Künstler*innen realisieren alle Kinder und Jugendlichen einer Schule an fünf Projekttagen ein eigenes Kunstwerk. Im Schulbetrieb öffnet sich ein zweckfreier Raum ohne Leistungsdruck, in dem die Schüler*innen eigene Ideen entwickeln und schöpferische Freiheit walten lassen können. Sie arbeiten mit unterschiedlichen bildnerischen Mitteln und machen neue Erfahrungen im Wahrnehmen und Gestalten, wie auch beim Erforschen der direkten Umgebung ihrer Schule. Ein Besuch der Ateliers der Künstler*innen oder einer Ausstellung bietet den Kindern und Jugendlichen Einblick in deren Arbeitsweise und Umfeld. Zum Abschluss werden alle Kunstwerke in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert.
Mit „KUNST KOMMT in die KLASSE“ wurde das Projekt auch an Mittelschulen etabliert.
democraticArts GgmbH (vormals Blickwinkelschmiede gGmbH)
„democrArts’TeamBuilder“
Seit 2010 initiiert das Künstler*innenkollektiv democraticArts partizipative Kunstprojekte zu sozial- und gesellschaftsrelevanten Themen. In den nächsten Jahren ist eine Weiterentwicklung der Workshops in Kooperation mit dem Kernteam des kulturellen Zwischennutzungsprojekts im Shaere Neuperlach geplant, mit dem Ziel, einen Kunst- und Kulturraum selbstbestimmter Bildung, besonders für junge Menschen mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Lebensumständen zu schaffen.
Das ergebnisoffene Angebot richtet sich an die 5.-10. Klassen aller Schulformen und bietet eine Begleitung von professionellen Künstler*innen (Kunst-Coaches) verschiedener Disziplinen wie Performance, Rap, Malerei, Creative Writing, Graffiti, Skulptur, Musik oder Tanz. Das Workshop-Format wird in einem demokratisch strukturierten Rahmen abgehalten, den die Teilnehmenden durch eine Vielzahl an Teilhabemöglichkeiten mit beeinflussen und verändern können und in dem sie verschiedene Aufgaben übernehmen. Am Ende des Workshops kann das Kunstwerk beim nächsten Event der democraticArts‘Speakers‘Corner auf der Bühne präsentiert und das damit verknüpfte Thema zur Diskussion in einen erweiterten gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt werden.
Impro macht Schule e. V.
„Future Learning - Nachhaltige Bildung durch Impro“
Der gemeinnützige Verein Impro macht Schule e. V. hat zum Ziel, junge Menschen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und ihre Persönlichkeitsentwicklung auf kreative Weise zu fördern. Durch regelmäßiges Improtraining lernen die Schüler*innen selbst wirksam zu sein, im Team zu arbeiten, aber auch eigene Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen. Sie trainieren, sich offen, spontan und kreativ auf neue Situationen einzulassen und werden dadurch in ihrem Auftreten sicherer.
Das Projekt richtet sich vor allem an Schüler*innen aus Mittelschulen, deren Chancen auf Teilhabe in vielen Lebensbereichen erschwert ist. Mit Techniken und Methoden aus dem Improvisationstheater werden sie im Hinblick auf ihre berufliche Ausbildung trainiert und vorbereitet. Ergänzt wird das schulische Programm durch Impro-Projekte mit unterschiedlichsten künstlerischen Techniken (Theater, Tanz, Musik, Film). Professionelle Schauspieler*innen und Theaterpädagog*innen mit jahrelanger praktischer Erfahrung aus dem Improvisationstheater und der Pädagogik leiten die Jugendlichen an. Auch für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte bietet Impro macht Schule Workshops zur Fortbildung.
Initiative Ausstellungspark GbR72
„The Ultimate Caregivers Playlist“
Das Community Theater Projekt „Initiative Ausstellungspark“, bestehend aus Judith Huber und Angelika Krautzberger, will in den kommenden drei Jahren ein transgenerationelles Projekt für forschendes Theater etablieren, um mit den Mitteln von darstellendem Spiel, Creative Writing und Musik den Bereich der professionellen Pflege in den Blick zu nehmen. Dabei wird den drängenden Fragen nachgegangen: Wie wollen wir pflegen und gepflegt werden? Wie fühlt es sich an, zu helfen oder auf Hilfe angewiesen zu sein? Was könnte eine Pflege-Utopie sein und was muss sich in der Gesellschaft verändern, um sie zu verwirklichen? Die Teilnehmenden – mehrere Klassen der Evangelischen Pflegeakademie München und Bewohner*innen des angeschlossenen Evangelischen Pflegezentrums Sendling – durchlaufen mehrere Projektetappen: In fortlaufenden Workshops und konzentrierten Schreibphasen entwickeln sie Elemente für ein Event, das im PATHOS München uraufgeführt wird. Als zweiten Baustein erarbeiten sie ein Stadtraum-Projekt, das Rituale der Pflege künstlerisch überschreibt. Begleitend dazu soll ein Podcast-Format entstehen, das den Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, audiotechnische Mittel der künstlerischen Arbeit kennenzulernen und eigenständig zu nutzen.
Färberei und Köşk, Kreisjugendring München Stadt
„Ö Werkstatt – Dö könn jö jödö*r kömmön – Kunstort.Labor.Begegnungsraum“
Durch die Dreijahresförderung Kulturelle Bildung 2020-2022 ist ein Kunstlabor für Besucher*innen entstanden, die durch die niederschwellige Struktur ohne Hemmschwellen regelmäßig oder unregelmäßig das Angebot zur Teilnahme annehmen können. Sie haben die Möglichkeit, an Projekten zu arbeiten, die im Köşk, der Färberei und im öffentlichen Raum gezeigt werden. Derzeit gibt es mit Sound/Kochperformance/Installation, Streetart/Malerei/Comic/Sieb/ Risodruck, Fotografie/Video/Visuals, Digital XR/Storytelling/Coding und Bauen/Modellieren/Upcycling fünf Ö-Werkstattformate, die entweder einmal die Woche für zwei bis drei Stunden oder in werkstattübergreifenden Projekten angeboten werden. Workshopleiter*innen – Künstler*innen aus den jeweiligen Bereichen – geben Impulse und unterstützen die Menschen darin, ihre eigenen kreativen Ideen umzusetzen und die Färberei und Köşk und ihr Programm mitzugestalten. Sie verstehen sich als Dialogpartner*in, als Empowerment- und Spieltrainer*innen, die ihr Wissen teilen und ihre Erfahrung den Teilnehmer*innen zur Verfügung stellen. Sie machen Angebote, bei denen sie den Weg des künstlerischen Prozesses gemeinsam mit den Teilnehmer*innen entwickeln. Expliziter Fokus ist dabei, einen generationsübergreifenden Begegnungsort zu schaffen.
Kunstzentrat e. V.
„IMPACT“
ein Projekt der Import Export Werkstatt
Die Import Export Werkstatt bietet seit 2019 ein vielseitiges Angebot an Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Fokus auf interkulturellen Aspekten, sozialer Interaktion und einem nachhaltigen Umgang mit Materialien und Ressourcen.
Mit IMPACT wird ein neues kostenfreies Format der Import Export Werkstatt für Menschen ab 18 Jahren etabliert, der im besonderen Maße Begegnung und Interaktion möglich machen soll.
Jeden Montagabend verwandelt IMPACT das Import Export in eine Spielwiese für kreativitätshungrige, experimentierfreudige und interessierte Menschen, die Lust haben in künstlerische Prozesse einzutauchen, wild auszuprobieren und dabei mit anderen in Kontakt zu kommen.
In den drei IMPACT Bereichen Theater, Text und Musik wird ein interdisziplinäres Team die Teilnehmenden darin unterstützten, Erfahrungen zu teilen und eigene Ideen umzusetzen. Surfen zwischen den Bereichen ist genauso erwünscht wie der tiefe Einstieg in ein Fachgebiet. Der Einstieg ist jederzeit möglich und es ist keine Vorerfahrung nötig!
Musik zum Anfassen e. V.
„Münchner Klang(g')schichten II“
Klang(g‘)schichten möchte Schüler*innen zum aktiven Hören von Musik und zum aktiven Umgang mit den Klängen ihrer Umgebung animieren. In aufeinander aufbauenden Workshops erleben die Schüler*innen unter Anleitung von professionellen Musiker*innen im eigenen Tun und Hören verschiedene Aspekte von Musik. Die Workshops richten sich an ganze Schulklassen und finden während der normalen Unterrichtszeiten statt. Die Schüler*innen werden für die spezifische Klanglichkeit ihrer Umgebung, hier die Umgebung der jeweiligen Schule, sensibilisiert. Dabei durchlaufen sie mehrere Projektphasen. Von dem bewussten Hören und Wahrnehmen der Umgebung, über das Erforschen und aktive Umgehen mit Klang, das Aufnehmen der spezifischen Klänge ihres Viertels (Klangspaziergänge) bis hin zum musikalischen Verarbeiten dieser Klänge zur eigenen Komposition. Im Verlauf entwickeln sie eigene Ideen, in welcher Weise sie ihr Viertel klanglich abbilden wollen. Diese werden abschließend zusammen mit den Musiker*innen von Musik zum Anfassen in einem öffentlichen Konzerten in einem Kultur- bzw. Veranstaltungsraum ihres Viertels aufgeführt.
- 2020 bis 2022
Musik zum Anfassen e.V., IdeenReich – Kreativ & Gesund e.V., Birgit Naphausen, Die Färberei und Köşk Kreisjugendring München Stadt, Galerie Kullukcu & Gregorian, KulturRaum München e.V., Kultur & Spielraum e.V., BBK München und Oberbayern e.V.