Lesung aus Tagebüchern von Victor Klemperer und Joseph Goebbels
Lesung aus Tagebüchern von Victor Klemperer und Joseph Goebbels mit musikalischer Begleitung, Sonntag, 17. November 2024, 18 Uhr
Lesung aus Tagebüchern von Victor Klemperer und Joseph Goebbels
Wo: Kreuzkirche (Albert-Lempp-Saal), Hiltenspergerstr. 55/57, 80796 München
Wann: Sonntag, 17. November 2024, 18 Uhr
LESUNG AUS TAGEBÜCHERN VON VICTOR KLEMPERER UND JOSEPH GOEBBELS
MIT MUSIKALISCHER BEGLEITUNG
In abwechselndem chronologischem Lesen werden von der Schauspielerin Susanne Schroeder und dem Schauspieler Matthias Schneckenaichner Auszüge aus den Tagebüchern von Victor Klemperer („Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten") und Joseph Goebbels gegenübergestellt. Initiator Stefan Kastner.
Begleitend spielt Sophia Stiehler kurze Stücke für Solo-Violine von J.S. Bach.
Einführende Worte zu den Themen 9. November und Widerstand gegen den NS-Terror von Dr. Hans Bleibinhaus.
(Jahrelange politische und journalistische Tätigkeit, Stadtdirektor a.D., lebt in München. Initiator des 2006 eingeweihten Neuen Jüdischen Zentrums am St.-Jakobs-Platz).
VICTOR KLEMPERER
ROMANIST
* 9.10.1881 LANDSBERG/WARTHE
† 11.2.1960 DRESDEN
Klemperer besuchte das Berliner Französische Gymnasium und studierte dann germanische und romanische Philologie sowie Philosophie in Berlin, München, Genf und Paris. Er lebte 1904-12 als freier Schriftsteller und Publizist in Berlin, setzte sich für das moderne Schrifttum ein, promovierte 1913 mit einer germanistischen Arbeit über „Die Zeitromane F. Spielhagens und ihre Wurzeln" und war 1914 deutscher Lektor in Neapel. Klemperer habilitierte sich 1914 mit einer Arbeit über Montesquieu für romanische Philologie bei Klemperer Vossler, für den er zusammen mit E. Lerch 1921 eine Festschrift herausgab. 1914-20 war er Dozent, dann außerplanmäßiger Professor in München, seit 1920 ordentlicher Professor an der TH Dresden; 1933 aus politischen Gründen amtsenthoben, blieb Klemperer in Deutschland; er wurde zeitweilig in ein Arbeitslager eingewiesen und arbeitete schließlich als Packer in einer TeefabriKlemperer 1945 wurde er wieder in sein Amt in Dresden eingesetzt; er übernahm dort auch die wissenschaftliche Leitung der Volkshochschule. 1948 wurde er auf ein Ordinariat in Greifswald berufen, 1949 dann an die Universität Halle. Seit 1951 lehrte er gleichzeitig auch an der Humboldt-Universität Berlin. Klemperer war Mitglied der SED und Abgeordneter der Volkskammer.
Wie erlebten die Zeitgenossen den Holocaust? Was konnten sie wissen, sehen, hören? Klemperers Tagebücher beantworten solche Fragen, die von jeder Generation neu gestellt werden. Er, der als Jude geborene, zwangsemeritierte Professor, löste mit seinen täglichen Notizen, deren Entdeckung den sicheren Tod bedeutet hätte, eine selbstgesetzte Chronistenpflicht ein: Er wollte der Geschichtsschreiber der Katastrophe sein und Zeugnis ablegen für die Zeit danach. Sein minutiöser Bericht ist ein einmaliges Dokument über den Alltag der Judenverfolgung.
Auszeichnungen
Dr. paed. E.h. (TH Dresden), Nat.preis d. DDR (1952),
o. Mitgl. d. Dt. AKlemperer d. Wiss. Berlin (1954),
Ehrensenator d. Univ. Halle (1956),
F.-C.-Weiskopf-Preis (postum).
Quelle deutsche-biographie de
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