München nach Olympia 1972

Zeitzeugengespräch am 9. September 2024, 19 Uhr, in der Juristischen Bibliothek im Rathaus

Mo., 09.09.24, 19:00 Uhr  - Mo., 09.09.24, 21:00 Uhr

Juristische Bibliothek im Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München

München nach Olympia 1972 - Rathauspolitik und Stadtgesellschaft

Die beiden Oberbürgermeister Georg Kronawitter (1972-1978, 1984-1993) und Erich Kiesl (1978-1984) prägten nach Olympia 1972 zwei Jahrzehnte Münchner Stadtpolitik. In einer öffentlichen Abendveranstaltung in der Juristischen Bibliothek im Rathaus diskutieren Weggefährten und politisch Verantwortliche über diese wichtigen Jahre in München.

Die Olympischen Sommerspiele 1972 hatten trotz ihres tragischen Ausgangs die Tore zur Welt geöffnet. München und sein Großraum konnten sich dank der Massenverkehrsmittel U- und S-Bahn weiter entfalten. Dies stellte die Stadtpolitik vor neue Herausforderungen. Die Stadt sollte nicht nur „Lebensraum für Wohlhabende“ sein. Unter dem SPD-Oberbürgermeister Georg Kronawitter wurden neue Ziele formuliert. Es ging um „mehr Grün“, um Naherholung und um ein stadtteilnahes Kulturangebot.

Die im Mai 1977 eingereichte Bewerbung um die Ausrichtung der Internationalen Gartenschau 1983 war die Geburtsstunde des Westparks. Der Bau des „Gasteig“ - ein Kulturzentrum, das Hochkultur und Volksbildung unter einem Dach vereinen sollte - wurde nach heftigen Kontroversen im Jahr 1976 vom Stadtrat beschlossen. Eingeweiht wurde er 1983 vom seit 1978 amtierenden neuen Oberbürgermeister Erich Kiesl (CSU). In seiner Amtszeit gewannen Diskurse um die Ausrichtung des öffentlichen Nahverkehrs und um die Frage „Wem gehört der öffentliche Raum?“ mehr und mehr an Bedeutung. Schließlich bewegten über die Amtszeiten hinweg Fragen der politischen Teilhabe und der gesellschaftlichen Mitbestimmung Stadtspitze und Zivilgesellschaft. Proteste gegen Mietspekulation, aber auch Bürgerinitiativen für den Erhalt traditioneller Stadtteilstrukturen und gegen Großprojekte - wie den Rangierbahnhof Nord - fanden in breiten Bevölkerungskreisen Unterstützung.

Zeitzeugengespräch am 9. September 2024, 19 Uhr, in der Juristischen Bibliothek im Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München, 3. Obergeschoss (barrierefrei zu erreichen)

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Stadtarchiv München
 
Grußworte: David Süß (ea. Stadtrat; Die Grünen), Dr. Arne Ackermann (Leiter der Münchner Stadtbibliothek)

Einführung: Prof. Dr. Marita Krauss, Universität Augsburg

Podiumsgäste:

  • Wolfgang Czisch, M.A., Stadtplaner, 1973-1996 ea. Stadtrat (SPD)
  • Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe
  • Prof. Dr. Ing. E.h. Christiane Thalgott, Stadtplanerin, 1992-2007 Stadtbaurätin
  • Georg Welsch, 1984-1988 ea. Stadtrat (Grüne), 1988 - 1998 Kommunalreferent

Moderation: Dr. Andreas Heusler, Kulturreferat, Public History München

Schlussnote: PD Dr. Thomas Schlemmer, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

Im Anschluss daran besteht für das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen

Veranstalter: Landeshauptstadt München, Direktorium - Stadtarchiv und Kulturreferat - Abt. 4: Public History München, in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek, dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und dem Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg.

Anmeldung bitte per E-Mail an stb.juristische.bibliothek.kult@muenchen.de oder telefonisch unter 089 233 772444. Der Eintritt ist frei
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Kontakt: Anton.Loeffelmeier@muenchen.de, Stadtarchiv München, Winzererstr. 68, 80797 München