Münchens Fahrrad- und Schulstraßen

Im Stadtgebiet gibt es mittlerweile 100 Fahrradstraßen. Die erste Schulstraße wird im Januar 2026 vor der Grundschule Forellenstraße in Trudering-Riem eingerichtet.

25. November 2025

Auf Fahrradstraßen sicher unterwegs

Radler auf einer Fahrradstraße

München hat den höchsten Radverkehrsanteil aller deutschen Großstädte

Das Fahrrad ist als Fort­bewegungsmittel aus der Stadt nicht mehr weg­zu­denken. Für rund 21 Prozent der täglichen Wege nutzen die Münchner*innen das Rad. Auf den Arbeitswegen sind es sogar 26 Prozent. Verglichen mit anderen deutschen Großstädten hat München damit den höchsten Radverkehrsanteil. Um das Radeln in der Stadt so sicher und attraktiv wie möglich zu machen, tut die Stadt viel.

So gibt es im Stadtgebiet mittlerweile mehr als 100 Fahrrad­straßen. „Damit ist München Deutschlands Fahrrad­straßen-Hauptstadt“, erklärte Bürgermeister Dominik Krause bei der Besichtigung der 100. Fahrradstraße in der Wilram­straße im Stadtbezirk Ramersdorf- Perlach im Oktober.

Inzwischen gibt es 103 Fahrradstraßen mit einer Gesamtlänge von gut 47 Kilometern. In den mit einem weißen Fahrrad­symbol in einem blauen Kreis gekennzeichneten Straßen wird die ganze Fahrbahn zum Radweg. Radfahrer*innen haben hier Vorrang. Sie dürfen nebeneinander fahren und bestimmen das Tempo. Autos, Lastwagen und Motorräder sind nur mit dem Zusatzschild „Kraftfahrzeuge frei“ erlaubt – was in München in fast allen Fahrradstraßen der Fall ist. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Radler*innen dürfen, wie überall innerhalb der Stadt, nur mit einem Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern überholt werden. Für alle Verkehrsteilnehmer*innen gilt in Fahrradstraßen, wenn es nicht anders ausgeschildert ist, rechts vor links. Damit erhöhen Fahrradstraßen die Verkehrssicherheit und machen das Radfahren in der Stadt attraktiver.

Neben den Fahrradstraßen in der Stadt, auf denen nach­rangig auch Kraftfahrzeuge zugelassen sind, gibt es in Freiham seit gut einem Jahr auch eine erste reine Fahrrad­straße. Die rund 850 Meter lange Trasse verbindet das Stadtteilzentrum Freihams mit der Wohnbebauung im Viertel und darf nur von Radfahrer*innen oder zu Fuß benutzt werden. Auf getrennten Geh- und Radwegen und unbehelligt vom Kfz-Verkehr gelangen die Nutzer*innen so sicher und bequem vom S-Bahnhof und den Geschäften dort zu ihren Wohnungen.

Mehr Informationen zu den Maßnahmen der Stadt für ein sicheres Vorankommen in der Stadt gibt es unter

OB Dieter Reiter

Oberbürgermeister Dieter Reiter, © Presseamt / Nagy
Oberbürgermeister Dieter Reiter, © Presseamt / Nagy

"Fahrradstraßen sind ein Gewinn für alle: Sie schaffen mehr Sicherheit, fördern den Radverkehr und entlasten so das Hauptstraßennetz. Im Gegensatz zu umfangreichen baulichen Veränderungen können wir bei Fahrrad­straßen mit farblichen Markierungen und guter Beschilderung schneller und kostengünstiger eine sichere Infrastruktur schaffen. Mit der geplanten Einrichtung von Schulstraßen sorgen wir dafür, dass auch Kinder sich im Straßenverkehr sicher bewegen können."

Dieter Reiter
Oberbürgermeister

Schulstraßen sollen Elterntaxis ausbremsen

Mehrere Schüler auf dem Weg in die Schule

In Trudering-Riem wird 2026 ein neues Modell für mehr Schulwegsicherheit eingeführt

Die oft unübersichtliche Situation vor den Schulen morgens kurz vor Schul­beginn kennt jeder, der zu dieser Zeit dort unterwegs ist. In der Straße vor dem Schulgebäude stauen sich die Fahrzeuge der Eltern, die ihre Kleinen am Schultor abliefern. Doch diese „Elterntaxis“ bedeuten für die vielen Kinder auf ihrem Schul­weg auch eine erhöhtes Sicherheitsrisiko.

Mit der Einrichtung von zunächst zwei Schulstraßen will die Stadt diese Gefahrensituation nun entschärfen und so die Schulwegsicherheit verbessern. Die erste Schulstraße in München wird es ab Januar vor der Grundschule in der Forellenstraße im Stadtbezirk Trudering-Riem geben. Dort gilt dann: 30 Minuten vor Schulbeginn, also montags bis freitags von 7.30 bis 8 Uhr, wird die Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt. So soll der morgendliche Bring-Verkehr der Eltern eingedämmt werden. Die Kinder sollen stattdessen sicherer selbständig zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule kommen können. Eltern, die ihre Kinder trotzdem mit dem Auto bringen müssen, können die extra dafür einge­richteten „Bring- und Holzonen“ in der Nähe der Schule nutzen. Diese Bereiche sind mit dem Hinweis „Ein- und Aussteigen von Schulkindern gestattet“ gekennzeichnet.

Eine zweite Schulstraße wird es dann, ebenfalls im Stadtbezirk Trudering- Riem, von April an vor der Grund- und Mittelschule an der Lehrer- Wirth-Straße geben. Auch dort wird der Straßenabschnitt dann von 7.30 bis 8 Uhr für den Auto­verkehr gesperrt. Für Anwohner*innen gibt es in beiden neuen Schulstraßen aber Ausnahmegenehmigungen, die die Zufahrt und das Parken auch zu den Sperrzeiten ermöglichen. Für die Einrichtung der beiden neuen Schulstraßen hat sich der örtliche Bezirksausschuss einstimmig ausgesprochen, um die Verkehrssituation vor den Schulen morgens zu entzerren und so für mehr Schulwegsicherheit zu sorgen.

Mehr Informationen zu den neuen Schulstraßen gibt es unter

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 25. November 2025.