Das Konzept zur Olympia-Bewerbung
Nutzung bestehender Sportstätten, nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität: Der Stadtrat hat für das Konzept inklusive Bürgerentscheid gestimmt.
Das Konzept

Die Olympischen Sommerspiele von 1972 bescherten München einen enormen Schub für die Stadtentwicklung. Nun, 53 Jahre später, schickt sich die Stadt an, abermals Sommerspiele an die Isar zu holen. Fest steht: Auch sie sollen nicht nur eine internationale Sportgroßveranstaltung sein, sondern der Stadt und ihren Bürger*innen nachhaltigen Nutzen liefern.
Noch stehen Stadt und Freistaat am Anfang ihrer Bewerbung um Olympische und Paralympische Sommerspiele. Nachdem der Stadtrat grünes Licht gegeben hatte, werden zunächst am 26. Oktober die Münchner*innen bei einem Bürgerentscheid nach ihrer Meinung gefragt. Sollten sie für die Bewerbung sein, müsste sich München national gegen die anderen interessierten Regionen Berlin, Hamburg und Rhein-Ruhr durchsetzen, bevor das Rennen auf internationaler Ebene weitergeht.
Der Vision München 20XX – der Bewerbung für die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 – liegt jedenfalls ein Konzept zugrunde, das besonderen Wert legt auf Nachhaltigkeit – sowohl im Sinne der späteren Nutzung der Einrichtungen als auch des Klima- und Umweltschutzes.
So lebt die Wahl der Sportstätten den One Village-Gedanken – 90 Prozent befänden sich im Umkreis von weniger als 30 Kilometern um den Olympiapark. Nur Fußball, Segeln, Kanu-Slalom und die Radsportarten Mountainbike und Downhill würden an Orten ausgetragen, die weiter entfernt lägen.
Genutzt würden dabei fast nur bestehende Sportstätten. Ergänzt würden diese durch wenige, ohnehin geplante neue Bauten sowie ausgewählte temporäre Veranstaltungsflächen und Hallen wie auf der Messe München oder auf der Theresienwiese.
Das Herzstück: Der Olympiapark
Zentral wäre natürlich der für die Olympischen Spiele 1972 entwickelte Olympiapark. Er soll erweitert werden und sich speziell im Süden jungen urbanen Sportarten wie Skateboard, BMX, 3×3 Basketball, Parkour oder Breakdance öffnen. Auf diese Weise würde er nicht nur fast die Hälfte aller olympischen Sportarten beherbergen, sondern böte danach noch umfassender als bisher Raum für Sport, Freizeit und Erholung für die gesamte Bevölkerung.
Auch die Mehrheit der Paralympischen Sportarten fände in den Anlagen der Olympischen Wettbewerbe statt und würde den Inklusionsgedanken unterstreichen.
Einen Schub soll es auch beim Wohnungsbau geben. Das Olympische Dorf könnte Platz für 16.000 Athlet*innen und Betreuende sowie für bis zu 3.000 Journalist*innen bieten. In der Nachnutzung soll daraus ein autoarmes und klimapositives Wohnquartier mit rund 4.000 Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen entwickelt werden. Es wäre zugleich Modellquartier für ressourcenschonendes Bauen und ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung.
Im Bereich der Mobilität sollen Olympic Lanes auf Schienen entstehen – durch den S-Bahn-Ringschluss Nord und die dadurch direkte Schienenverbindung zwischen Olympischem und Paralympischem Dorf sowie dem Olympiapark, aber auch durch eine Verlängerung der U4 bis zum Olympischen und Paralympischem Dorf und eventuell auch bis zur Messe München. Auch die Radschnellverbindungen in Richtung Dachau und Markt Schwaben würden ausgebaut – das ist wichtig sowohl für die Olympischen und Paralympischen Spiele als auch für die langfristige Entwicklung Münchens.
Freiflächen und innerstädtische Grünverbindungen würden ebenfalls ausgebaut und vernetzt – etwa durch die Verbindung des Olympiaparks über grüne Achsen mit dem Kreativquartier und weiter Richtung Innenstadt. Geplant wären zudem die Renaturierung von Gewässerverläufen wie dem Hüllgraben und das Schaffen neuer Grün- und Wasserflächen.
Zwischen den Sportstätten sieht das Konzept die Planung autarker Eventinseln – den Olympic Hubs – vor, um den Besucher*innen eine zusätzliche Möglichkeit zu bieten, olympisches und paralympisches Flair zu erleben. Hier würden sich Sport und Kultur, Musik und Kunst wie auch Mitmachen und einfach Dabeisein verbinden. Bis zum Bürgerentscheid am 26. Oktober können sich alle Wahlberechtigten auf verschiedenen Veranstaltungen über die Olympiabewerbung informieren. Der nächste Termin ist der 11. Oktober am Aktionstag Da sein für München. Der Infostand zur Bewerbung wird auf dem Rindermarkt zu finden sein.
Weitere Infos unter:
Oberbürgermeister Dieter Reiter

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,
„Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um Olympische und Paralympische Sommerspiele bewirbt, die entweder im Jahr 2036, 2040 oder 2044 stattfinden?“ – so lautet die Frage, über die Sie beim Bürgerentscheid am 26. Oktober abstimmen können.
Der Versand der Abstimmungsbenachrichtigung erfolgt in diesen Tagen und – das ist neu – Sie erhalten auch gleich automatisch die Briefwahlunterlagen mitgeschickt, damit Sie Ihre Stimme möglichst unkompliziert abgeben können.
Wir haben ein Bewerbungskonzept erarbeitet, das ganz besonders nachhaltig ist. Die allermeisten Sportstätten sind bereits vorhanden und müssten lediglich um drei temporäre Hallen ergänzt werden. Damit könnten wir die weltweit einzigartige Erfolgsgeschichte unseres Olympiaparks fortschreiben und mit Gästen aus aller Welt ein tolles Sportfestival feiern. Wer erinnert sich nicht an die großartige Stimmung vor drei Jahren bei den European Championships!
Darüber hinaus würde eine erfolgreiche Bewerbung den dringend benötigten Ausbau unseres öffentlichen Nahverkehrs beschleunigen und das Olympische Dorf stünde nach den Spielen als neues Stadtquartier mit 4.000 Wohnungen für 10.000 Menschen zur Verfügung.
Selbstverständlich würde die Ausrichtung des weltweit größten Sportereignisses auch für eine Stadt wie München, die viel Erfahrung mit Großveranstaltungen hat, Herausforderungen mit sich bringen und es gibt kritische Stimmen, die eine Überlastung unserer Stadt befürchten.
Ich habe immer betont, dass wir uns als Stadt nur dann für Olympische Spiele bewerben, wenn dies von Ihnen, liebe Münchnerinnen und Münchner, auch gewollt und mitgetragen wird. Ich bitte Sie deshalb: Beteiligen Sie sich am Bürgerentscheid – ob schon jetzt per Briefwahl oder am 26. Oktober im Abstimmungslokal – und bestimmen Sie mit, ob wir uns für Olympische und Paralympische Sommerspiele bewerben sollen.
Herzlichen Dank!
Die Stadt informiert
„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 30. September 2025.