Die Isar: Fluss erleben in der Stadt

Die Isar durchfließt auf rund 14 Kilometern das Stadtgebiet von Südwest nach Nordost – und bietet viel Raum für Aktivitäten und Erholung.

Menschen sitzen an der Isar

Die Isar – Erholung und Natur für München

Die renaturierte Flusslandschaft der Isar mit ihren flachen Ufern, Kiesbänken und Auen ist ein zentraler Natur- und Erholungsraum in München. Die Uferflächen bieten Raum zum Radeln, Spazierengehen und Verweilen. Auch Baden und Bootfahren sind an ausgewiesenen Stellen erlaubt. Rund um den Flaucher findet man weitläufige Kiesbänke mit flachen Wasserstellen, die besonders zum Sonnenbaden geeignet sind. Für das leibliche Wohl sorgen entlang der Uferbereiche Kioske und Biergärten, auch Grillen ist in bestimmten Zonen gestattet.

Durch die Inbetriebnahme von UV-Desinfektionsanlagen in den Klärwerken ist die Isar deutlich sauberer geworden. Allerdings ist die Isar ein Wildfluß, für den – besonders nach starken Regenfällen – keine konstante Badewasserqualität garantiert werden kann.

Raum für Sport und Aktivität

An der Isar ist das Baden im Stadtgebiet München in Fließrichtung an folgenden Stellen erlaubt:

  • ab Stadtgrenze bis vor den Marienklausensteg
  • ab kurz nach dem Marienklausensteg bis kurz nach der Thalkirchner Brücke
  • am Isarkanal zwischen der Brücke zur Marienklause und der Thalkirchner Brücke
  • ab kurz nach der Wehranlage am Flauchersteg bis zur Braunauer Eisenbahnbrücke
  • ab der Braunauer Eisenbahnbrücke bis kurz vor der Wittelsbacher Brücke auf der östlichen Flussseite
  • ab Mitte zwischen Wittelsbacher Brücke und Reichenbachbrücke bis zur Reichenbachbrücke auf der östlichen Flussseite
  • ab 200 Meter nach der Max-Joseph-Brücke bis 200 Meter vor dem Oberföhringer Wehr auf der östlichen Flussseite

Das Baden ist generell in unmittelbarer Nähe von Stau- und Triebwerksanlagen, Überfällen, Schleusen, Strudelbildungen, Regenauslasskanaleinmündungen und sonstigen Gefahrenstellen verboten.

Im Münchner Stadtgebiet müssen Sie beim Baden grundsätzlich Kleidung tragen. Es gibt jedoch einige Nacktbadebereiche an der Isar und im Englischen Garten, in denen FKK erlaubt ist: 

  • Maria EinsiedelSüdliche Isar, Westseite, ab etwa 200 Meter südlich der Marienklause bis Südende Hinterbrühler See
  • Brudermühlbrücke: Südliche Isar, Ostseite, 50 Meter südlich der Braunauer Eisenbahnbrücke bis 100 Meter nördlich der Brudermühlbrücke.
  • Isarinsel Oberföhring: Isarinsel Oberföhring, Ostufer, südlich begrenzt durch die Mittlere-Isar-Straße und 100 Meter vor der Fußgängerbrücke zum Englischen Garten, im Norden durch die Stadtgrenze
  • FlaucherstegDie Fläche der großen Kiesbank östlich des Flaucherstegs.
  • Schönfeldwiese: Die Fläche innerhalb des Ovals der Reitbahn hinter dem Haus der Kunst auf der Schönfeldwiese, deutlich begrenzt durch die Reitspur
  • Schwabinger Bucht: Die Fläche der großen Bucht im Norden des Englischen Gartens, südlich begrenzt durch die Sulzbrücke, nördlich durch den Alte-Heide-Steg, östlich und westlich durch den umlaufenden Gehweg

Das Bootfahren auf der Isar ist im Stadtgebiet München an folgenden Bereichen erlaubt:

  • von Süden aus ab dem Wehr Großhesselohe bis 100 Meter nach der Thalkirchner Brücke mit Ausnahme des Wehrs und der Floßrutsche an der Marienklause (siehe Allgemeinverfügung vom 3. April 2020)
  • im Norden von der Max-Joseph-Brücke bis 200 Meter vor das Oberföhringer Wehr
Wichtiger Hinweis

Vorsicht beim Baden und Bootfahren

Baden und Bootfahren in der Isar erfolgen immer auf eigene Gefahr. Bei Hochwasser sollten Sie wegen der starken Strömung und möglichem Treibgut nicht ins Wasser gehen.

Drei junge Menschen beim Picknicken und Grillen an der Isar

Grillen an der Isar

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Helfen Sie mit, die Isar sauber zu halten: In der Isar-Map finden Sie Toilettenanlagen, Abfallbehälter, Hundekottütenspender, Asche-Eimer und mehr.
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Projekt Isar-Plan – Renaturierung der Isar

Bestrebungen, die Isar im Stadtgebiet in einigen Abschnitten aus ihrem Korsett aus befestigten Ufern zu befreien und zu renaturieren, gab es schon Mitte der 80er Jahre. Mit dem Projekt Isar-Plan wurden in den 2000er Jahre dann drei maßgebende Ziele verfolgt:

  • besserer Schutz vor Hochwasser
  • mehr Raum und Naturnähe für die Flusslandschaft
  • mehr Qualität für Freizeit und Erholung

Seit Juni 2011 ist die Isar nun zwischen Großhesseloher Wehr und dem Deutschen Museum in ihrer neuen, natürlichen Vielfalt erlebbar.

Die Kelten nannten die Isar „die Reißende“. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war sie ein typisch alpiner Wildfluss mit ausgedehnten Kies- und Sandbänken und einem sich stetig verlagernden Flussbett. Hochwasser überflutete aber immer wieder das Lehel, die Au und das Tal. Aus diesem Grund wurde die Isar ab Mitte des 19. Jahrhunderts begradigt und in ein enges Korsett gezwängt. Mehr als 100 Jahre lang floss die Isar in einem kanalartigen Gerinne durch die Stadt.

In den 1980er und 1990er Jahren wurde jedoch der Ruf nach mehr Naturnähe in den „korrigierten“ Flussstrecken immer lauter. Gleichzeitig zeigte sich, dass die neu festgelegten Standards für den Hochwasserschutz nicht überall erreicht wurden. Auch der Erholungsdruck nahm deutlich zu. So war der Gedanke naheliegend, alle Anforderungen in ein gemeinsames Paket zu schnüren und damit ein Großprojekt zu starten.

1995 wurde daher die Projektgruppe „Isar-Plan“ unter der Federführung des Wasserwirtschaftsamtes mit Vertretern des Baureferates, des Referates für Stadtplanung und Bauordnung sowie des Referates für Gesundheit und Umwelt ins Leben gerufen. Eine interdisziplinäre Projektgruppe und eine Expertenrunde, in der Bezirksausschüsse und die Isar-Allianz vertreten waren, unterstützten und begleiteten das Projekt. Seit Beginn der Bauarbeiten im Februar 2000 wurde in elf Jahren der Isar-Plan auf einer Länge von acht Kilometern in die Realität umgesetzt.

Mit dem Isar-Plan ist es gelungen, nach und nach Spielräume für die Entwicklung einer naturnahen Flusslandschaft mit weitaus größerem Erholungspotential für den Menschen anzustoßen. Das kanalisierte Flussbett wurde aufgeweitet, die Ufer wurden abgeflacht und naturnah umgestaltet: Flachwasserzonen und Gumpen, Stromschnellen und ruhige Wasserbereiche wurden integriert. Der bestehende Baumbestand auf den Isardeichen wurde soweit als möglich erhalten. Kiesbänke, flache Ufer und kleine Inseln wurden geschaffen. Im Nordabschnitt steigen die Flachufer terrassenartig an. Dabei wurde die Entwicklung nur in die Wege geleitet, denn die wichtigste Aufgabe hat die Isar nun selbst: ihren Flussraum in gesetzten Grenzen selbst zu entfalten.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) hat 2007 erstmals den DWA-Gewässerentwicklungspreis für vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung, naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern im urbanen Bereich verliehen. Die ersten – gemeinsamen – Preisträger sind das Wasserwirtschaftsamt München und die Landeshauptstadt München für das Projekt Isar-Plan.

Der Isar-Plan im Zeitraffer

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Gute Wasserqualität dank Abwasserdesinfektion

Bis 2005 verhinderten die Hygieneverhältnisse in der Isar unbedenklichen Badespaß. Dank eines ehrgeizigen gemeinsamen Projekts der Isargemeinden ist das heute anders: Im Bereich der gesamten Isar wurden alle Kläranlagen mit Ultraviolett-Licht-Desinfektionsanlagen ausgerüstet – und so die Keimzahlen der eingeleiteten Abwässer drastisch reduziert.

Das Klärwerk Gut Marienhof betreibt eine der größten Abwasserdesinfektionsanlagen Europas. Durch den Einsatz der Ultraviolett(UV)-Licht-Technologie kann die Bakterienbelastung des gereinigten Abwassers hier auf ein Hunderttausendstel gesenkt werden.

In der Anlage wird das Abwasser je nach anfallender Wassermenge durch ein bis sechs Gerinne geleitet, in denen sich über 1.300 UV-Lampen befinden. Das kurzwellige UV-Licht dringt durch die Zellwand des im Wasser lebenden Organismus und verursacht eine Reaktion mit der DNA (Desoxyribonukleinsäure), der Erbinformation der Zelle. Die C=C-Kohlenstoffbindung in den Molekülen des Organismus wird aufgebrochen und eine weitere Vermehrung verhindert. Innerhalb der sechs Gerinne wird die Bestrahlungsintensität der UV-Lampen an die Abwassermenge angepasst. Eine höhere Strahlungsleistung ist erforderlich, wenn das Wasser einen hohen Anteil an Trübstoffen enthält. Das UV-Licht wird dann auf seinem Weg durch das Wasser stärker als im klaren Wasser abgeschwächt.

Zur Sicherstellung einer optimalen Desinfektion wird die Leistung der UV-Strahler kontinuierlich über Sensoren gemessen. Zur Prüfung der Wirksamkeit der Anlage, wird die Konzentration gesamtcoliformer beziehungsweise fäkalcoliformer Bakterien sowie fäkaler Streptokokken im Zulauf und Ablauf nach erfolgter UV-Desinfektion gemessen. Den sehr hohen Wirkungsgrad der Desinfektion durch ultraviolettes Licht bewies die Münchner Stadtentwässerung bereits 1994 in einem Großversuch im Klärwerk Gut Marienhof, wie auch die bakteriologisch-hygienischen Untersuchungen der Isar unterhalb der Bad Tölzer Anlage im Sommer 2001. 

Für eine Verbesserung der Wasserqualität der Isar durch bessere Kläranlagen setzten sich Münchens Bürgermeister Hep Monatzeder und die Münchner Stadtentwässerung gemeinsam mit den anderen Isargemeinden und Fachbehörden bereits seit 1998 ein. 1999 beschloss der Münchner Stadtrat dann die Planung einer Abwasserdesinfektionsanlage in Klärwerk Gut Marienhof. Abhängig gemacht wurde die Umsetzung von der Kooperation der anderen Isargemeinden. 2003 sagten die Klärwerksbetreiber in Garching, Ismaning, München, Grüneck und Freising dann ebenfalls zu, Abwasserdesinfektionsanlagen zu errichten. Damit konnte der Beschluss zum Bau noch im selben Jahr gefasst werden. Im August 2005 wurde die Anlage in Klärwerk Gut Marienhof schließlich in Betrieb genommen.

Die geplanten Baukosten von 12,5 Millionen Euro wurden deutlich unterschritten. Die laufenden Kosten der Abwasserdesinfektion betragen rund 1,5 Cent je Kubikmeter Abwasser. Betrieben wird die Anlage während der Badesaison, zeitgleich mit denen der anderen Isargemeinden, im Sommerhalbjahr vom 15. April bis 30. September.
Im August 2015 wurden die Vereinbarungen zum Betrieb der Desinfektionsanlagen bis 2030 verlängert. Der Bau der UV-Anlagen wurde vom Freistaat Bayern mit 75 Prozent der Kosten gefördert.

Wie nahe ein Fließgewässer seinem ursprünglichen, natürlichen und damit guten Zustand ist, bemisst sich

  • an seinem physikalisch-chemischen Zustand und damit am Niveau der Belastung durch Schadstoffe,
  • seinem ökologischen Zustand, also an der Vielfalt und Zusammensetzung der aquatischen Fauna und Flora und
  • an der Struktur des Gewässerbetts, also am Grad der Unterbrechung der Fließstrecke durch Bauwerke.

Der Verunreinigung durch Schadstoffe sowohl aus Punktquellen wie zum Beispiel den Abläufen von Kläranlagen aber auch durch Oberflächenabschwemmungen und Einträgen aus der Fläche oder über das Grundwasser kommt also eine zentrale Bedeutung zu. Sie bestimmen maßgeblich die aquatische Biozönose aber auch mögliche Nutzungen der Gewässer.

Die kontinuierliche Verbesserung der Klärwerksleistungen und die Reduzierung der Verschmutzungen durch die Industrie haben in Deutschland in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass immer mehr Gewässer einen guten Zustand erreicht haben. Auch der hohe betriebliche Aufwand und die fortschrittliche Anlagentechnik in den Klärwerken Gut Großlappen und Gut Marienhof leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag.

Sowohl in der Isar als auch im mittleren Isarkanal ist in den Gewässerabschnitten nach den Einleitstellen der gute Zustand beziehungsweise das gute Potential erreicht.

Foto: Michael Nagy

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